Sympathische Feller-Reaktion auf Einfädler

Von APA
Manuel Feller scheidet beim Wengen-Slalom unglücklich aus
© GEPA

Manuel Feller kommt aus dem Wellental nicht heraus. Wie fast immer schnell unterwegs, wurde der Tiroler am Sonntag im Wengen-Slalom nach einem Einfädler disqualifiziert, er wäre Halbzeit-Dritter gewesen.

Cookie-Einstellungen

"Lieber hier in Wengen, auch wenn es ein saucooles Rennen ist, als in Kitzbühel oder Schladming", sagte der 24-Jährige, der neben drei Saison-Ausfällen die Ränge fünf und sieben erreichte. In Zagreb führte Feller nach dem ersten Lauf, fädelte im Finale aber gleich beim zweiten Tor ein.

Schon einmal absichtlich ausgeschieden

In Adelboden schrieb er als Siebenter an, in Wengen ging er erneut auf ein Topergebnis los. Vom Einfädler erfuhr er erst während des Interview-Marathons. "Ich war gleich geschockt wie ihr alle. Es war mein dritter Einfädler in diesem Jahr, aber der erste, den ich nicht gespürt habe. Es hat den Ski nicht verrissen, alle haben gesagt, sie haben es ohne Zeitlupe nicht gesehen", schilderte Feller.

Und entschuldigte sich: "Man fährt normalerweise nicht weiter, das ist wirklich nicht meine Art. Aber ich war in einem Flow und habe es nicht gemerkt." Und erzählte sodann eine Geschichte, die vor einigen Jahren passierte: Da habe er bei einem FIS-Rennen im ersten Durchgang von anderen unbemerkt eingefädelt, vor lauter schlechtem Gewissen schied er im zweiten absichtlich aus.

"Werde meiner Taktik treu bleiben"

Als Feller am Sonntag im Ziel abschwang, lag er 0,36 hinter dem Halbzeitführenden Norweger Henrik Kristoffersen, dessen Landsmann Leif Kristian Haugen kam später noch auf Platz zwei (0,23), Marcel Hirscher war Vierter (0,56). "Ich habe mich gefreut, so gut war mir der Lauf gar nicht vorgekommen. Er war solide, ich habe nicht so gepusht wie normalerweise, war nicht so am Limit. Es ist alles so leicht gegangen, aber so schnell ist es wieder vorbei", trauerte Feller dem möglichen Topergebnis nach.

Aber er wisse wenigstens, wie schnell er sei, und das nehme er auch nach Österreich mit. "Ich spüre selbst, ich bin so knapp dabei zu erreichen, auf was ich hinarbeite: ein Podium. Dass ich schnell bin, hat man außer in Val d'Isere bei jedem Rennen gesehen. Ich habe gezeigt, dass ich ums Podium mitfahren kann. Ich werde das nächste Woche wieder so machen und keinen Gang zurückschalten. Ich werde meiner Taktik treu bleiben. Und wenn ich wieder einfädle, gehe ich in Schladming wieder gleich rein. Ich bin schnell, es wird einmal hinhauen."

Strafe ist "extrem viel Geld für mich"

Die offizielle FIS-Sanktion fürs Weiterfahren nach einem Einfädler beträgt 999 Franken. "Das ist extrem viel Geld für mich, aber mich stört vielmehr, dass ich nicht noch einmal runterfahren kann, als dass ich so einen Patzen Geld hinlege", meinte Feller, der hinsichtlich WM-Qualifikation meinte: "Ich denke nur Rennen für Rennen, Schwung für Schwung, Tor für Tor. An die WM denke ich erst nach dem Rennen. Wir sind im Slalom ein extrem starkes Team, die Schnellsten sollen fahren. Ich bin noch nicht abgeschrieben, aber auch noch nicht dabei, es sind noch zwei Rennen."

Ein mentales Problem ortet Feller nicht, denn dann würde er sich nicht mehr zu attackieren trauen. "Ich fahre um die Ränge eins, zwei und drei. 15. war ich schon ein paar Mal, ich möchte was anderes. Und dafür muss man in dieser Liga einfach attackieren." Nicht gut lief es in Wengen auch für Marco Schwarz und Michael Matt, allesamt Konkurrenten von Feller um ein WM-Ticket, sie verpassten die Qualifikation für den zweiten Durchgang.

Das Ergebnis

Artikel und Videos zum Thema