Im Großschanzen-Bewerb der Springer öffnete im zweiten Durchgang der stark wechselnde Wind zwischendurch dem Zufall Tür und Tor und wirbelte das Klassement der ersten vier durcheinander. Nur die Polen unter ihrem neuen Cheftrainer aus Tirol ließen sich davon nicht beirren und holten mit einem Start-Ziel-Sieg ihren ersten Team-Titel überhaupt.
Norwegens Silbermedaille kam nach den bisherigen Vorstellungen in Lahti etwas überraschend. Doch das Team von Alexander Stöckl agierte zum Abschluss stark, der Titelverteidiger landete 25,7 Punkte hinter den Siegern. Für den Sprung des Tages sorgte Johann Andre Forfang, der den starken Aufwind nützte und mit 138 Metern den elf Jahre alten Schanzenrekord von Andreas Widhölzl (135,5) auslöschte.
Kraft: "Das hätte ich mir nicht erträumen können"
Über Bronze entschied das dritte Duell der Schlussspringer zwischen Stefan Kraft und Andreas Wellinger. Wie schon in den zwei Einzelbewerben behielt der Salzburger die Oberhand. Kraft musste vom vierten Platz angreifen und legte Wellinger 126 Meter vor. Das reichte, denn der 21-jährige Bayer schaffte nur 119 Meter und Österreich lag 16 Punkte voran. Das Team von Heinz Kuttin hat damit in allen vier Bewerben Edelmetall erobert.
Doppel-Weltmeister Stefan Kraft durfte zum Abschluss nochmals jubeln. Er hatte es auch bei seinem dritten Großereignis auf das Einzel-Podest geschafft und holte am Samstag schon sein sechstes WM-Edelmetall (2-2-2). "Das war ein perfekter Abschluss. Vier Medaillen, das hätte ich mir nicht erträumen können, das ist einfach genial", erklärte der 23-Jährige. Vier Podestplätze bei einer WM hatten vor ihm nur Martin Schmitt (GER/2001), Thomas Morgenstern (2011) und Rune Velta (NOR/2015) geschafft.
Das Ergebnis des Teamspringen von Lahti