Ein fünfter Platz hat Weltmeisterin Tessa Worley aus Frankreich am Sonntag im letzten Rennen des alpinen Ski-Winters locker gereicht, um ihre Saison mit dem Gewinn der kleinen Kristallkugel für die Riesentorlaufwertung zu krönen. Das letzte Saisonrennen war fest in italienischer Hand, Federica Brignone siegte vor Sofia Goggia (1,44) und Marta Bassino (1,47).
Worley lag vor dem finalen Rennen 80 Zähler vor der US-Amerikanerin Shiffrin, die als Gewinnerin des Gesamtweltcups und der Slalom-Trophäe aber ebenfalls mit Zusatzgepäck heimreisen wird. Shiffrin fiel am Sonntag nach Halbzeitrang zwei unmittelbar hinter die 27-jährige Worley an die sechste Stelle zurück, in der Endabrechnung kam die Französin auf 85 Zähler Vorsprung auf die Lokalmatadorin. Beste Österreicherin im Tagesrennen wurde Michaela Kirchgasser als 20. außerhalb der Punkteränge.
"Ich habe davon sehr viele Jahre geträumt, habe dafür gekämpft. Ich bin so stolz, dass ich es geschafft habe. Ich wollte attackieren, komme was wolle, weil das der beste Weg ist", sagte Worley über ihre Taktik. "Im zweiten Lauf habe ich es einfach gehalten, habe nur daran gedacht, runterzufahren, runterzufahren, runterzufahren..."
Bereits vor der Finalwoche war festgestanden, dass die Italienerinnen die Österreicherinnen als Nummer-eins-Nation ablösen werden. Die ÖSV-Damen waren zuletzt 18 Mal in Folge am Ende des Winters erfolgreichste Mannschaft gewesen. Für die 26-jährige Brignone war es der fünfte Weltcupsieg, der dritte im Riesentorlauf.
Österreichs Hoffnungsträgerin Stephanie Brunner, die in dieser Saison im Weltcup einmal Vierte, einmal Fünfte und zweimal Achte war, sowie bei der WM in St. Moritz auf dem guten fünften Platz gelandet war, rutschte bereits im ersten Durchgang aus dem Rennen. Sie blieb enttäuscht lange am Pistenrand stehen und verließ das Areal dann umgehend. Sie wurde als Zwölfte beste Österreicherin der Disziplinwertung.
Kirchgasser kam über Rang 20 mit 4,10 Sekunden Rückstand nicht hinaus. Die Salzburgerin, die am Samstag 32 Jahre geworden war, kämpfe mit einer starken Verkühlung, die sich bei der Höhenlage noch stärker aufs Luftkriegen auswirkte. "Es ist nicht so lustig, ich habe auch keine Kraft mehr. Wenn du das am Start schon spürst, ist es hart, da runterzufighten."
Kirchgasser wird nach der Rückkehr in die Heimat noch ein paar Sponsoren-Termine erledigen und den Empfang ihr zu Ehren genießen. Danach wird sie sich einer Knieoperation bei Christian Fink unterziehen. Er habe ihr versichert, dass es danach möglich sein werde, Skirennen zu fahren, weshalb sich die Kombi-WM-Bronzemedaillengewinnerin zu einer Fortsetzung der Karriere um die Olympiasaison entschied. Katharina Truppe wurde im Tagesrennen 22. (+5,28).
Das Ergebnis im Detail