Sechs große sowie je vier kleine Kristallkugeln im Slalom und Riesentorlauf konnte Marcel Hirscher bereits erringen und stellte damit den bisherigen Rekord von Hermann Maier, der ebenfalls 14 Mal Kristall gewann, ein. Was dem Ausnahmekönner noch fehlt? Olympia-Gold. Die nächste Chance dazu bietet sich dem 44-fachen Weltcupsieger im kommenden Winter bei den 33 Olympischen Winterspielen in Pyeongchang.
Sollte Hirscher auch in Südkorea abräumen und der Konkurrenz die Show stehlen, steht womöglich das Karriereende bevor. Eine endgültige Entscheidung ist zwar noch nicht getroffen - und wird vor dem Sommer auch nicht fallen -, vorstellbar wäre für viele aber, dass der Salzburger dann Schluss macht. "Er ist so intelligent, dass er sagt, er will abtreten, wenn er oben ist, nicht wenn er 15. wird. Wo ich ihm voll recht geben muss. Wenn du sagen kannst, als Olympiasieger oder Weltcupsieger trete ich ab, dann hast du wahrscheinlich alles richtig gemacht", sagte ÖSV-Herren-Chef Andreas Puelacher zur APA.
Politker, Skilehrer, Hüttenwirt? "Nichts für mich"
Doch welche Pläne hat Hirscher eigentlich nach seiner aktiven Laufbahn? Das Red Bulletin hat ihm zehn Vorschläge für die Karriere nach der Karriere gemacht. In die Politik will Hirscher jedenfalls nicht: "Egal, ob Bürgermeister von Annaberg oder Sportminister. Null Interesse." Weiterhin auf der Piste als Skilehrer wird man Österreichs dreifachen Sportler des Jahres allerdings auch nicht sehen. Zwar könne er gut erklären, "trotzdem: Klares Nein." Den Einkehrschwung perfektionieren und eine Skihütte eröffnen? "Klingt besser als es ist. Nichts für mich."
Schlägt er eine TV-Karriere ein? Zumindest als Kommentator nicht: So gschatzig (Anm. gesprächig) bin ich auch wieder nicht." Als Ski-Designer wird man Hirscher in Zukunft ebenfalls nicht bewundern können. Auch wenn seine Ideen wohl spannend zu sehen wären, sagt er: "Wäre zwar super, wird mich aber nicht ernähren. Und ich investiere kein Geld, nur um schöne Ski zu zeichnen." Lieber in Adventure Guide in Asien? "Auch nicht. Jeden Tag schönes Wetter ist auch langweilig."
Motivator Hirscher
Eine Zweit-Karriere als Profisportler strebt Hirscher ebenfalls nicht an. "Lieber sehr aktiver und vielseitiger Hobbysportler als noch einmal Profi. Oder noch schlimmer: Halb-Profi." Auch die Rallye Dakar hat es ihm - zumindest aus Fahrer-Sicht - nicht angetan. Der Grund: "Zu gefährlich." Dann lieber mit dem Motorrad auf dem Erzberg, so Hirscher. Ein "vorsichtiges Ja" gibt es dann aber doch noch: Motivationscoach Hirscher. "Anderen Menschen Erfahrungen weiter zu geben, die ich persönlich gemacht habe, kann ich mir vorstellen."
Was auch immer Marcel Hirscher in Zukunft machen wird, er wird dem Skisport fehlen. Aus Österreichischer Sicht ist also zu hoffen, dass es noch laaange so weitergeht. Mission Gold in Pyeongchang hat bereits begonnen.