Die 24-jährige Tirolerin, die im Viertelfinale das Nachsehen gegen US-Star Shiffrin hatte, egalisierte damit ihre bisher beste Weltcup-Platzierung, die sie dieses Jahr am 26. Februar mit Platz fünf in der Kombination in Crans Montana erreicht hatte. Im Duell um Platz fünf war sie in Courchevel zeitgleich mit der Schweizerin Wendy Holdener. Den siebenten Rang sicherte sich die Kärntnerin Katharina Truppe, die sich über das zweitbeste Weltcup-Ergebnis ihrer Laufbahn nach dem sechsten Slalomrang zu Jahresbeginn in Flachau freuen durfte.
"Lässig", freute sich Haaser, die unmittelbar nach dem Rennen Richtung Heimat aufbrauch. Denn bereits am Freitag steht vor Weihnachten noch ein Training für die Weltcup-Rennen in der kommenden Woche in Lienz auf dem Programm (28./29.12.). "Das ist wichtig, um das richtige Setup zu finden", erklärte ÖSV-Damen-Rennsportleiter Jürgen Kriechbaum in einem ORF-Interview, warum es keine längere Weihnachtspause für seine Technikerinnen gibt.
Nach der schweren Niederlage im Riesentorlauf, in dem Haaser als beste ÖSV-Dame 15. geworden war, lobte Kriechbaum diesmal sein Team für die Leistung unter Flutlicht im ungewohnten Parallelformat. "Die haben das alle richtig gut gemacht", betonte der gebürtige Oberösterreicher.
Haaser war übrigens nicht das einzige "ÖSV-Opfer" von Shiffrin, die bereits im Achtelfinale Carmen Thalmann (am Ende auf Rang zwölf) das Nachsehen gegeben hatte. "Es hat Spaß gemacht, war aber auch sehr hart", betonte Shiffrin, der vor allem die Wahl des Kurses Kopfzerbrechen bereitet hatte, da ab dem Achtelfinale nur noch ein Lauf über den Aufstieg entschied. "Es war nicht klar, welcher der beiden schneller war, aber ich habe mich auf dem roten Kurs wohler gefühlt."
Diese Entscheidung zog sie deshalb bis zum Ende durch und brachte ihr den bereits 28. Weltcup-Sieg im Slalom, jedoch den ersten in einem Parallelbewerb. Mit ihrem vierten Saisonsieg machte Shiffrin den nächsten großen Schritt Richtung erfolgreicher Titelverteidigung in der Gesamtwertung. Stolze 291 Punkte beträgt ihr Vorsprung nach dem ersten Saisondrittel auf die erste Verfolgerin, die Deutsche Viktoria Rebensburg, die auf den Parallelslalom verzichtet hatte.
Bernadette Schild und Stephanie Brunner waren bereits in der Auftaktrunde ausgeschieden und landeten auf den Plätzen 19 und 22. "Das ist ein Bewerb, wo man sicherlich auch Glück haben muss", meinte die Salzburgerin Schild nach ihrem knappen Out gegen die Deutsche Jessica Hilzinger, die nach zwei Läufen fünf Hundertstel schneller gewesen war.
Brunner fehlten am Ende sogar nur zwei Hundertstel im Duell mit der Italienerin Irene Curtoni, nachdem sie wegen eines Torfehlers mit einer halben Sekunde Rückstand in den zweiten Lauf gestartet war. "Ich habe zu viel riskiert im ersten Lauf", gestand die 23-jährige Tirolerin, die auf eine Aufwertung des Parallelslaloms im Weltcup-Kalender hofft. "Das ist auf jeden Fall ein cooler Bewerb, aber er sollte als eigener Bewerb mit eigener Kugel und nicht als Teil des Slalom-Weltcups ausgetragen werden."