Marcel Hirscher siegt im Hundertstel-Krimi von Madonna

Von SPOX Österreich, APA
Marcel Hirscher
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Marcel Hirscher hat Freitagabend in einer dramatischen Hundertstel-Entscheidung den Slalom-Klassiker in Madonna die Campiglio gewonnen und geht als Weltcup-Gesamtführender in die Weihnachtspause. Österreichs Ski-Star setzte sich trotz eines gravierenden Fehlers in der Entscheidung 0,04 Sek. vor dem Schweizer Luca Aerni sowie 0,05 vor Henrik Kristoffersen durch und feierte seinen 49. Weltcupsieg.

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Damit rückte der Österreicher dem anwesenden Alberto Tomba auf einen Triumph nahe. Es war Hirschers 22. Sieg in einem Weltcup-Slalom. In der Gesamtwertung liegt Hirscher nun 29 Punkte vor Kristoffersen in Führung. Zweitbester Österreicher wurde trotz gerade überstandener Kapselzerrung mit nur 22/100 Rückstand Manuel Feller als Fünfter, Christian Hirschbühl (+0,71) belegte Platz zwölf.

Hirscher hatte schon im ersten Durchgang mit Bestzeit vor dem Russen Alexander Choroschilow erneut bewiesen, dass er seinen Knöchelbruch vom vergangenen August komplett weggesteckt hat. Kristoffersen, der die vergangen zwei Auflagen des Slalom-Klassikers auf der "Canalone Miramonti" jewiels vor dem Salzburger gewonnen hatte, platzierte sich zur Halbzeit "nur" auf Rang fünf.

Hirscher entging knapp einem Ausfall

Die Entscheidung geriet dann unter Flutlicht ungewollt zu einem Hundertstel-Drama. Kristoffersen wurde zunächst von Aerni um eine Hundertstel abgefangen und ärgerte sich sichtlich darüber. Während der junge Schweizer über seinen ersten und den ersten Slalom-Podestplatz für die Schweizer Herren seit Jänner 2010 (Silvan Zurbriggen in Schladming) jubelte, schied Choroschilow aus.

Und Hirscher carvte zunächst einem scheinbar souveränen Triumph entgegen. Er hatte schon 0,69 Sekunden Vorsprung, als er kurz vor Schluss bei einem Rechtsschwung nach einem Fehler praktisch auf dem Hosenboden saß und fast ausschied. Wie durch ein Wunder kam der Salzburger aber wieder auf die Beine und rettete vier Hundertstel Vorsprung ins Ziel.

Kristoffersen: "Marcel ist unschlagbar"

"Voll schräg. Es ist eigentlich nicht so gerannt, wie ich mir das gedacht habe. Ich war selbst überrascht", war Hirschers erste Reaktion. Nach dem Fehler habe er unten dann probiert, alles herauszuholen, "die Kist'n richtig runtertreten", sagte er im ORF. Dass er nun die alleinige Weltcupführung innehabe, war ihm relativ egal. "Das Rote Trikot ist um die Jahreszeit relativ."

Kristoffersen war sichtlich angezipft. "Ich hatte zu viel RTL-Training diesen Sommer, nicht so viel Slalom. Aber so ist es. Heute war es wirklich schwierig. Ich hatte viele Fehler, aber nicht so große wie den von Marcel. Er ist unschlagbar, und so ist es", sagte der Norweger und tröstete sich. "Ich habe nun Training auf der Reiteralm vor Zagreb. Und davor haben wir noch Oslo."

Von den sechs für die Entscheidung qualifizierten ÖSV-Fahrern kamen vier in die Wertung. Der Halbzeit-11. Marco Schwarz schied im vom österreichischen Norwegen-Coach Stefan Kornberger schwierig und stark drehend gesetzten zweiten Lauf ebenso aus wie Michael Matt, der Halbzeitr-15. gewesen war.

Riesenpech hatte Christian Hirschbühl. Der Vorarlberger fuhr nach Halbzeit-Platz 7 einem absoluten Top-Ergebnis entgegen, vergab aber mit einem Patzer kurz vor Schluss eine absolute Spitzenplatzierung. Thomas Hettegger wurde beim Madonna-Debüt guter 16.

Feller war nicht ganz zufrieden. "Im Nachhinein wurmt es mich ein bisschen, was ich oben liegen gelassen habe. Aber ich brauche das Ergebnis so dringend nach den zwei Nullern, daher bin ich super happy mit dem fünften Platz", sagte der Tiroler.

Madonna war das letzte Weltcup-Rennen vor Weihnachten. Nach einer kurzen Pause stehen bei den Herren vor dem Jahreswechsel am Donnerstag und Freitag nächster Woche (28. und 29. Dezember) noch die Bewerbe in Bormio (Abfahrt, Kombination) auf dem Programm. Die Damen fahren an den gleichen Tagen Riesentorlauf und Slalom in Lienz.

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