Die 22-jährige Herzog holte in Russland ihr zweites Edelmetall in der allgemeinen Klasse einen Tag, nachdem sie eine lange rot-weiß-rote Durststrecke beendet hatte. Emese Hundady hatte vor 24 Jahren die zuvor letzte österreichische Medaille im Rahmen von kontinentalen Meisterschaften geholt. Vor über 5.000 Zuschauern in Kolomna, rund 100 km von Moskau entfernt, legte Herzog über 1.000 m nach.
"Viel mehr, als ich erwartet habe"
Bei den Marken 200 und 600 m lag sie dabei noch vor ihrer zehn Jahre älteren Konkurrentin Schichowa, die dank einer starken Schlussrunde aber den entscheidenden Vorsprung herausfuhr. "Ich hab alles gegeben auf der letzten Runde um gegen Jekaterina dagegenzuhalten. Es hat dann knapp nicht gereicht", sagte eine völlig ausgepumpte Herzog.
Österreichs Rekordhalterin ging als Erste der 500-m- und als Zweite der 1.000-m-Qualifikationsliste in die EM. Dass ihr die Halle in Russland liegt, hatte Herzog schon vor Beginn der Titelkämpfe wissen lassen. Sie sei nun "richtig stolz" über ihre Erfolge: "Das ist viel mehr als ich mir eigentlich erwartet habe." Am Sonntag wird Herzog noch im durch Taktik geprägten Massenstart an den Start gehen.
Andere Gegnerinnen bei Olympia
Mit Blick auf Pyeongchang sind die Ergebnisse sicher förderlich. In Südkorea gesellen sich freilich weitere Gegnerinnen dazu. So belegte Herzog im jüngsten Weltcup in Salt Lake City vor einem Monat die Ränge sieben und vier über die 500 und 1.000 m. Schier unschlagbar scheint die Japanerin Nao Kodaira, auch die Südkoreanerin Lee Sang-hwa peilt auf heimischem Eis sicher Gold an. Auch die in Kolomna über die 1.000 m drittplatzierte Niederländerin Marrit Leenstra wird bei Olympia eine von Herzogs Gegnerinnen sein.