Denn das Brimborium, das rund um die olympischen Spiele veranstaltet wird, sei für Schröcksnadel viel zu viel, wie er im Kurier kritisiert: "Für mich hat Olympia längst nicht mehr den Glanz der Vergangenheit." Denn früher hätte Olympia Funkeln in den Augen hervorgerufen, einen großen Reiz ausgeübt: "Es war eine andere Zeit, Olympia hatte damals etwas Einzigartiges. Inzwischen ist die Situation leider anders."
Warum das so sei? Man sehe Olympia "zwangsläufig mit anderen Augen," wenn man in offizieller Funktion bei den Spielen sei. Auch die Entwicklung, die Olympia genommen hätte, sei ihm ein Dorn: "Olympia ist zu groß geworden. Es gibt inzwischen viel zu viele Bewerbe, Olympia ist in meinen Augen unüberschaubar geworden. Es ist nicht mehr greifbar. Ich finde diese Entwicklung schade."
150.000 Euro für Anna Gasser
Dennoch strebt Schröcksnadel mit dem ÖSV 15 Medaillen an, auch wenn er nicht mit allen zufrieden sei: "Wir haben uns von den Skispringen und den Kombinierern mehr erwartet. Andererseits sind dann wieder unsere Snowboarder sehr erfolgreich." Für die Snowboarder würde der ÖSV auch finanziell tief in die Tasche greifen: "Ich mag die Snowboarder und unterstütze sie auch, wo immer ich kann. Für die Anna Gasser zum Beispiel haben wir eine spezielle Mattenanlage gekauft, damit sie ihre Tricks einstudieren kann. Das hat 150.000 Euro gekostet. Da tun wir extrem viel."
"Der Berg gehört uns"
Der Präsident kennt das Erfolgsrezept aus seiner Vergangenheit: "Bei den Spielen 1992 in Albertville haben rund um mich alle nur gejammert. Was das doch nicht für eine Scheiß-Abfahrt ist. Da werden wir nichts reißen, und, und, und ... Dann habe ich gesagt: der Berg gehört uns. Und dann hat der Patrick Ortlieb Gold geholt und der Günther Mader die Bronzemedaille."
Ob ein einfaches "Südkorea gehört uns" reichen wird?