Veith kritisiert Olympia-Entscheidung gegen Kirchgasser

Von APA
Anna Veith übt Kritik
© GEPA

Ski-Star Anna Veith bedauert das Fehlen ihrer langjährigen Zimmerkollegin Michaela Kirchgasser bei den Olympischen Spielen in Südkorea. Einen Start in Kombination und Teambewerb schließt sie für sich aus, "aber ich weiß, dass ich im Riesentorlauf starten darf. Daher weiß ich, dass ich zwei Disziplinen fix habe", verwies die Salzburgerin darauf, dass ein Platz im Super-G-Team praktisch sicher ist.

Cookie-Einstellungen

Dass Kirchgasser das ÖSV-interne Auswahlverfahren für Olympia nicht geschafft hat, ist für Veith "sehr schade", eröffnete sie in Garmisch-Partenkirchen. "Es tut mir einfach leid für sie, weil ich weiß, was sie investiert hat und auf sich aufgenommen hat, dass sie es überhaupt schaffen kann nach ihrer Verletzung im Dezember."

Kirchgasser hatte sich beim Einfahren für den Slalom in Courchevel eine Kreuzbandzerrung und eine Knochenprellung im rechten Knie zugezogen. Seit längerem steht fest, dass die 32-Jährige nach der Saison ihre Karriere beenden wird. "Natürlich ist es für mich persönlich auch nur halb so schön, weil wir die letzten Jahre unsere Erfolge immer geteilt haben. Das waren schöne Zeiten", berichtete Veith.

"Ein bisserl Unverständlich"

Für sie sei die Nicht-Nominierung "schon ein bisserl unverständlich, weil jemand, der schon Medaillen gewonnen hat, der weiß, wie das geht und was dazugehört. Die Michi hat einfach die letzten Großereignisse immer eine Medaille gemacht. Das hätte ich schon als großen Pluspunkt gesehen", erklärte sie. "Ich habe aber nicht das Recht, da zu urteilen."

In der Kombination hätte Kirchgasser gute Chancen auf eine Medaille gehabt, meinte Veith. "Die Medaille zu holen, da muss man schon was draufhaben. Aber es gibt natürlich nicht so einen weiten Kreis von Anwärterinnen wie im Riesentorlauf oder im Super-G. Das ist in der Kombi halt ein bisschen besser eingrenzbar. Sie hätte für mich da schon dazugehört."

Bestenfalls drei Disziplinen

Veith könnte bei den Spielen bestenfalls drei Disziplinen bestreiten. "In der Abfahrt wird es sich dann herausstellen", sie geht von einer Qualifikation in Südkorea aus. Der Teambewerb sei hingegen wie die Kombination "kein Thema" für die 28-Jährige.

Im Super-G hat die Olympiasiegerin von Sotschi 2014 in der laufenden Saison das zweite von zwei Rennen in Val d'Isere im Dezember 2017 gewonnen. Im Super-G-Weltcup ist sie auf Position vier die bestplatzierte ÖSV-Vertreterin.

Im Riesentorlauf holte Veith vor vier Jahren in Sotschi Silber, hat im Weltcup nach ihren schweren Knieverletzungen aber noch nicht an die Erfolge davor anschließen können. In dieser Saison kam die Head-Pilotin nur einmal in die Wertung: Beim Heim-RTL in Lienz wurde sie 21.

Artikel und Videos zum Thema