"Dass er nichts von mir hält": Einstiges Talent des FC Bayern ledert gegen Hermann Gerland

Von Jochen Tittmar
ADRIAN FEIN: Nach einigen Spekulationen ist der Bayern-Abgang perfekt. Am heutigen Mittwoch bestätigte Bayern den Wechsel zu Excelsior Rotterdam. Eine Ablöse soll es nicht geben, dafür aber eine Weiterverkaufsklausel.
© getty

Adrian Fein war einst verheißungsvolles Talent beim FC Bayern. Heute blickt er kritisch auf seine Zeit in München zurück.

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Adrian Fein ist in München geboren und spielte bis 2022 beim FC Bayern. Heute blickt er kritisch auf seine Zeit beim deutschen Rekordmeister zurück.

Gegenüber der Abendzeitung sagte Fein über seine Vertragsverlängerung im Jahr 2019: "Ich hatte Gespräche mit Marco Neppe und Hasan Salihamidzic. Uli Hoeneß hatte sich auch eingeschaltet, um mich zu überzeugen. Ich stand einer Verlängerung aber eher kritisch gegenüber."

Hintergrund dafür seien nicht eingehaltene Absprachen, wie Fein schilderte: "Ich hatte nicht wirklich das Gefühl, dass ich eine Chance bekomme. Als ich in der Bayern-Jugend war, wurden mir oftmals andere Spieler vorgezogen. Auch wurden Versprechungen nicht gehalten. Und das nicht nur einmal, sondern viele Jahre lang. Aber am Ende des Tages hatte ich nicht die Wahl, nicht zu verlängern."

Fein zog es anschließend per Leihe für ein Jahr zum HSV. Als er wieder in München aufschlug, fehlte ihm nach eigenen Angaben die sportliche Perspektive sowie die Rückendeckung. Der damalige Co-Trainer Hermann Gerland sei nicht sein Unterstützer gewesen, sagte Fein. Gerland ließ vielmehr öffentlich wissen, "dass er eigentlich nichts von mir hält".

Adrian Fein ledert gegen Hermann Gerland

Während seiner Zeit beim HSV litt Fein an einer lange nicht diagnostizierten Stoffwechselkrankheit, die für ihn einen "Teufelskreis" auslöste. "Man denkt, man ist nicht fit und trainiert deswegen mehr. Dann kommen zu der ganzen Stoffwechselthematik auch Übertrainingserscheinungen. Ich habe da ein Stück weit meinen Körper kaputt gemacht, weil ich nicht wusste, was los war", sagte der heute 25-Jährige.

Fein ist in seiner jungen Karriere schon viel herumgekommen. Der FCB lieh ihn später noch zur PSV Eindhoven, SpVgg Greuther Fürth und zu Dynamo nach Dresden aus. 2022 wechselte er schließlich zu Excelsior Rotterdam. Zwei Jahre später schloss er sich dem SC Verl an, seit Sommer kickt er nun in der 3. Liga für den SV Waldhof Mannheim.

Für die Profis des FC Bayern absolvierte Fein kein Pflichtspiel. Die meisten Partien in seiner Laufbahn riss er für die zweite Mannschaft der Münchner ab - in 34 Partien schoss er drei Tore und legte fünf Treffer auf.