Jansrud holte vor dem Schweizer Beat Feuz und dem mit Startnummer 49 überraschenden Franzosen Brice Roger seinen zweiten Saisonsieg und den insgesamt 21. in seiner Karriere. Sieben davon gelangen ihm in Kvitfjell, auf der Olympia-Strecke von 1994, wo er skifahrerisch groß geworden ist. "Es bedeutet viel", betonte der 32-jährige Jansrud. "Es ist richtig, etwas Großes zu bekommen in der Saison, wenn man gut gefahren ist."
Der Super-G-Weltcup ging damit zum siebenten Mal in Folge nach Norwegen. Jansrud gewann auch 2014/15 und 2016/17, dazwischen war Aleksander Aamodt Kilde erfolgreich. 2011/12, 2012/13 und 2013/14 hieß der Sieger Aksel Lund Svindal. Der Abfahrts-Olympiasieger verpasste am Sonntag ein Tor und schied aus.
Reichelt fehlten nur 0,14 Sekunden
"Das ist ein unfassbarer Tag für mich. Dass es hier immer hier so gut klappt, ist unglaublich für mich", meinte Jansrud erfreut. Seine Mutter hatte die norwegische Mannschaft vor dem Rennen wie jedes Jahr mit Schokoladekuchen versorgt. "Dass ich schon zum dritten Mal hier den Super-G-Weltcup gewonnen habe, ist so schön. Es ist kaum vorstellbar, wie es in mir zugeht."
Das Österreicher-Quartett, das vor dem Rennen noch Chancen auf die kleine Kugel gehabt hatte, schaffte es nicht, sich im Spitzenfeld zu klassieren. Hinter Reichelt wurde Max Franz Achter, wobei Reichelt in einem denkbar knappen Rennen nur 0,14 Sekunden auf den dritten Platz fehlten. Vincent Kriechmayr landete auf Position 13. Olympiasieger Matthias Mayer, der schnell unterwegs gewesen war, wurde von einem Schlag aus der Linie geworfen und fuhr direkt in ein Tor.
"Kjetil ist wieder einen perfekten Lauf gefahren", kommentierte Reichelt schon früh die Siegesfahrt. Bei seinem Versuch erkannte er "ein paar Passagen, die nicht gepasst haben oben, da kriege ich einfach zu viel Zeit". Konkret habe er im oberen Teil nicht ideal geschafft, die Geschwindigkeit mitzunehmen. Ähnlich sah es Kriechmayr. "Man muss cool bleiben, das ist mir oben nicht gelungen", konstatierte er.
Franz berichtete dagegen von einem guten Gefühl im oberen Streckenabschnitt. "Dann habe ich aber leider dieselbe Passage verhaut wie gestern in der Abfahrt", sagte der Kärntner. "Ein Stockerl wäre heute auf jeden Fall dringewesen, vielleicht sogar der Sieg. Aber wenn du zweimal an derselben Stelle patzt, darfst du dich nicht wundern."
Christian Walder qualifizierte sich als 18. für das Finale in Aare, Romed Baumann belegte den 20. Platz. Christoph Krenn machte als 29. noch zwei Weltcup-Punkte. Otmar Striedinger und Johannes Kröll blieben außerhalb der Top 30.
"Das ist ein kleiner Hoffnungsschimmer, dass ich auf dem richtigen Weg bin", sagte Baumann. In der Abfahrt am Samstag war die Abstimmung total daneben gegangen, erzählte der Tiroler, der allerdings trotzdem im ÖSV-Finalteam für die Königsdisziplin steht. "Heute ist es besser gegangen, das bestärkt mich darin, nicht aufzugeben."