Es war der erste Top-Ten-Platz des Teams von Cheftrainer Andreas Felder. Der Japaner Ryoyu Kobayashi feierte in Finnland einen Doppelsieg.
Kraft war ob des ersten Durchgangs nicht zufrieden, freute sich aber über die zwei guten Sprünge des Tages. "Die haben richtig Spaß gemacht", sagte der 25-jährige Salzburger im ORF-Interview. "Da muss ich jetzt dabeibleiben. Auf die zwei guten offiziellen Sprünge baue ich auf."
Dem Skiflug-Weltmeister fehlten mit seinem Finalsprung auf 139 Meter dennoch fünf und mehr Meter auf das Spitzentrio. Ryoyu Kobayashi, Andreas Wellinger und Olympiasieger Kamil Stoch hatten im Finish aber von stärkerem Aufwind profitiert.
Kobayashi in eigener Liga
Kobayashis Coach verkürzte im Finale den Anlauf, nachdem Stoch und Wellinger bei 144 bzw. 145,5 m und damit jenseits der Hillsize (142) gelandet waren. Der 22-Jährige segelte aber dennoch auf 147,5 m und egalisierte damit Krafts Schanzenrekord aus dem Vorjahr.
Kobayashi gewann mit 310,4 Punkten und nicht weniger als 22 Zählern Vorsprung auf den Olympia-Zweiten Wellinger, der erstmals seit den Winterspielen wieder auf dem Podest stand. Pokalverteidiger Stoch muss weiter auf den ersten Einzelerfolg warten.
Kleine Schritte von Fettner und Aschenwald
Von den sieben Österreichern zeigten sich auch Manuel Fettner und Philipp Aschenwald mit den Rängen 15 bzw. 16 verbessert. Die Schritte seien klein, aber sie gingen in die richtige Richtung, meinte Routinier Fettner.
Daniel Huber kam mit der Schanze wie schon im Vorjahr nicht gut zurecht und wurde nur 46. Gregor Schlierenzauer, der am Vortag als Zwölfter der bestplatzierte ÖSV-Springer gewesen war, verpasste ebenso wie Michael Hayböck die Qualifikation.
"Wir stolpern uns langsam vorwärts"
"Wir stolpern uns langsam vorwärts", bilanzierte Cheftrainer Andreas Felder. Den Tiroler freute vor allem die Leistung Krafts in der Qualifikation. "Da waren die Verhältnisse stabil und er hat gezeigt, dass er mit einem guten Sprung ganz vorne dabei sein kann." Bei den anderen Springern sei es teilweise wieder in die falsche Richtung gegangen.
Die Österreicher trainieren am Montag vor dem Heimflug noch in Ruka. "Und dann werden wir in Nischnij Tagil die nächsten Schritte setzen", sagte Felder. In seinem Resümee nach den ersten zwei Weltcup-Stationen beschönigte der Coach nichts. "Er war kein erfreulicher Auftakt in Wisla und Ruka."