Mit einem phänomenalen Vorsprung von 1,21 Sekunden düpierte Hirscher am Dienstagabend auf der Planai die Konkurrenz. Nach 2012 und 2018 stand der 29-Jährige bereits zum dritten Mal bei einem Night Race auf dem Siegerpodest, zudem sicherte er sich im Jahr 2013 die Goldmedaille bei der Ski-WM.
"Seit dem Rennen in Saalbach hat sich ein Setup-Problem eingeschlichen", schreibt Hirscher in seinem Blog. Nach dem ersten Durchgang vom Kitzbühel-Slalom fand das Team um den siebenfachen Gesamtweltcup-Sieger aber die Lösung, und Hirscher war in gewohnter Manier nicht mehr zu stoppen.
Marcel Hirscher: "Fühlt sich an wie Sommerreifen"
Ohne genaue Details über seine Abstimmung zu verraten, beschreibt Hirscher das Gefühl wie folgt. "Stellt euch vor, ihr fährt auf einer Schneefahrbahn mit dem Auto und das Profil eurer Reifen wird auf einmal total schlecht, weil es abgefahren ist. Fühlt sich an wie Sommerreifen."
Und weiter: "Dann fahrt ihr zur nächsten Tankstelle und seht: die Reifen sind fertig. Also neue Reifen drauf. Alle Knöpfe wieder zurück auf den Ausgangspunkt und schon fühlt ihr euch wieder wohl auf der Straße und könnt - wo es erlaubt ist - auch ein wenig schneller fahren, ohne euch dabei unwohl zu fühlen."
Dass sich Hirscher in Schladming wieder wohl fühlte, war ihm bei jedem Tor anzusehen. Zwei Mal fuhr er in der Steiermark Laufbestzeit und feierte auf dominanter Art und Weise seinen zehnten Saisonsieg.
Marcel Hirscher bei Ski-WM in Aare nicht im Team-Bewerb
Damit führt Hirscher nicht nur deutlich im Gesamtweltcup, sondern bringt sich auch im Hinblick auf die Ski-WM in Aare in Favoritenstellung. Der "diesjährige Saisonhöhepunkt", wie Hirscher schreibt, soll für ihn erst am 13. Februar beginnen. Damit reist der Salzburger erst einen Tag nach dem Team-Wettbewerb nach Schweden, er wird dem ÖSV also in diesem Rennen nicht zur Verfügung stehen.
"Der Plan ist, den Riesentorlauf und den Slalom zu fahren. Bis dahin werde ich mich sehr gut vorbereiten und auch die Regeneration nicht zu kurz kommen lassen", bestätigte Hirscher. Auch auf ein Antreten in der Kombination verzichtet der Olympiasieger (2018) und Weltmeister (2017) in dieser Disziplin.
Hirscher, Kristoffersen & Co.: Die letzten Schladming-Sieger
Jahr | Sieger | Nation |
2019 | Marcel Hirscher | Österreich |
2018 | Marcel Hirscher | Österreich |
2017 | Henrik Kristoffersen | Norwegen |
2016 | Henrik Kristoffersen | Norwegen |
2015 | Alexander Khoroshilov | Russland |
2014 | Henrik Kristoffersen | Norwegen |
2012 | Marcel Hirscher | Österreich |
2011 | Jean-Baptiste Grange | Frankreich |
2010 | Reinfried Herbst | Österreich |
2009 | Reinfried Herbst | Österreich |