Während zahlreiche Athleten keine schönen Worte über die WM-Abfahrt verlieren, kann FIS-Renndirektor Markus Waldner damit nichts anfangen. "Jeder Läufer kann selbst entscheiden, ob er fährt. Wir zwingen niemanden. Die Besten hatten am Samstag alle gleiche Bedingungen. Die Herren-Abfahrt war fairer als die Damen-Abfahrt. Bei den Herren war es von den Bedingungen her scheiße, aber für alle gleich scheiße", sagt Waldner bei laola1 und verweist auf Aksel Lund Svindal, der nur hauchdünn an Gold vorbeiraste und starker Zweiter wurde.
Waldner: "Svindal ist ein wahrer Sportsmann"
"Wer allen gezeigt hat, was möglich war, ist Aksel Lund Svindal. Der fährt mit einem Haxn' - mit dem anderen kann er nämlich nicht mal auftreten - und gewinnt das Rennen fast, obwohl er die gleichen schlechten Bedingungen hatte. Er hat es ihnen allen gezeigt", so Waldner. "Alle, die gejammert haben, hätten ihm stattdessen lieber Respekt zollen sollen. Das habe ich bei einigen Läufern vermisst. Es war der Tag von Aksel, sein Abschied, und ihm wurde nicht der Respekt entgegengebracht, den er sich verdient hat. Er ist ein wahrer Sportsmann, ein Gentleman. Alle, die gejammert haben, haben sich ein Eigentor geschossen und sich unsympathisch gemacht.
Die Athleten von heute sollten sich laut Waldner lieber an den Stars von früher orientieren. Benjamin Raich oder Mario Matt hätten früher auch gelitten, wenn es nicht gelaufen ist, aber sie hätten "nie ein negatives Wort" gesagt. "Da wurde nie gejammert, obwohl sie in der Scheiße waren und von der Presse zur Sau gemacht wurden. Das sind Stars und Sportsmänner, da sieht man den Unterschied." Waldner zeigt aber auch Verständnis. "Ich verstehe die emotionale Reaktion, die die sich aufgeregt haben, haben sich eine Medaille ausgerechnet."