Der 26-jährige Feller arbeitete sich von Rang neun mit der zweitbesten Laufzeit nach vorne. "Ich habe kurz sogar mit dem Sieg gerechnet, dafür habe ich aber im ersten zu viel liegen gelassen. Ein Sieg wäre auch ein bisschen kitschig gewesen", spaßte der Tiroler. "Wenn ich die zwei Ausfälle bei den Heimrennen nicht habe, dann war das eine unglaubliche Saison. Der Speed war immer da, ich habe an mich geglaubt und nur Geduld gebraucht." Schon im Riesentorlauf in Soldeu war er Vierter geworden und zuletzt in Kranjska Gora ebenfalls Slalom-Vierter.
"Jetzt noch ein Podestplatz, ich bin mehr als happy, damit hätte ich nach dem ersten Durchgang nicht mehr gerechnet. Ich glaube, das war fast mein bester Durchgang in diesem Jahr, so kann man eine Saison beenden", meinte der WM-Sechste, der in Aare nicht Teil des rot-weiß-roten Dreifach-Triumphs im Torlauf durch Hirscher, Michael Matt und Marco Schwarz war.
Marcel Hirscher enttäuscht über Platz 14
Weltmeister Hirscher war in seinem möglicherweise letzten Rennen der Karriere nicht zurechtgekommen. Die Schneeverhältnisse seien immer die schönste Ausrede, ließ der achtfache Gesamtweltcupsieger dies nicht gelten. "Andere schaffen das auch und kommen gut zurecht. Speziell auf so einem Schnee habe ich seit eh und je Aufholbedarf, aber es sind auch nicht Manus Lieblingsbedingungen. Chapeau, er zeigt, es geht."
Es laufe einfach nicht rund, wichtig sei, dass er die Kugel habe. Seinen letzten Weltcupsieg feierte der Salzburger am 29. Jänner im Nachtslalom von Schladming, zuletzt kam er viermal nicht auf das Weltcup-Podest.
Für Noel war es der dritte Saisonsieg nach Wengen und Kitzbühel, auf Rang drei landete der Schweizer Daniel Yule (SUI/0,83). Christian Hirschbühl kam auf Platz elf, Matt landete auf dem 20. und Marc Digruber auf dem 22. Rang, das entsprach freilich nicht den Erwartungen.
Felix Neureuther Siebter beim Abschiedsrennen
Matt merkte an, dass es im Steilhang einfach nicht funktioniere. "Wenn ich nicht einmal mehr auf diesen Verhältnissen schnell bin, dann ist das was Gröberes", betonte der Tiroler. "Die WM war das einzige Rennen, das positiv und gut war, der Rest war scheiße." Der Halbzeit-Zehnte Hirschbühl vergab mit einem Fehler im zweiten eine bessere Platzierung. "Ich war heuer konstant, habe mich in die 15 reingefahren, das ist mal das Positive, jetzt gilt es, auf das nächste Jahr den nächsten Schritt zu machen, damit man mal um Rennsiege mitfährt."
In seinem letzten Rennen der Karriere landete der Deutsche Felix Neureuther auf dem siebenten Platz. Dessen Abschied sah auch Feller mit "einem weinenden Auge". Er sei immer ein Vorbild gewesen und gleich einmal ein Freund. "Ein grandioser Sportler wie Mensch. Nur das Beste für die Zukunft", sagte Feller. Neureuther meinte, er habe mit einem guten Ergebnis aufhören wollen, deshalb sei das genau das Richtige. "Ich habe in meinem Leben genug Blödsinn gemacht, das wollte ich jetzt seriös beenden."