In der Olympia-Station von 2014 wären an diesem Wochenende eine Abfahrt am Samstag und ein Super-G am Sonntag geplant gewesen. Die Abfahrt musste aber abgesagt werden, weil keines der drei Trainings wegen intensivem Schneefall stattfinden konnte. Aber auch der stattdessen ins Programm genommene zweite Super-G fiel den Neuschnee-Massen in Rosa Khutor zum Opfer. Am Sonntag kam auch für den letzten Versuch das Aus, weil man die Schneemassen erneut nicht ausreichend sicher aus der zudem zu weichen Strecke gebracht hatte.
Profiteurin der Totalabsage: Mikaela Shiffrin
Geschuldet war die Nullnummer von Sotschi vor allem dem extremen Wetter. "Seit unserer Ankunft hier am Dienstag sind eineinhalb Meter Neuschnee gefallen", berichtete Skaardal. "Zudem war die Piste wegen des vorangegangenem Warmwetters zu weich, um schwere Maschinen zu tragen. Es war unmöglich, eine harte Piste hinzubekommen."
Eine der Profiteurinnen der Totalabsage in Sotschi war Mikaela Shiffrin. Weil auch ihre slowakische Verfolgerin Petra Vlhova auf die Rennen in Russland verzichtet hatte, steht die 23-jährige US-Amerikanerin zum dritten Mal in Folge als Weltcup-Gesamtsiegerin fest. Shiffrin verteidigte zudem "auf der Couch" ihre Führung im Super-G-Weltcup erfolgreich gegenüber den Verfolgerinnen Tina Weirather und Nicole Schmidhofer.
Die Österreicherin Schmidhofer nimmt nach der Abfahrts-Absage in Russland 90 Punkte Vorsprung mit. Beim Finale in Soldeu kann ihr nun nur noch die ÖSV-Teamkollegin Ramona Siebenhofer den erstmaligen Gewinn von Abfahrts-Kristall streitig machen.
Die letzte Absage kam Sonntagfrüh bei strahlend blauem Himmel und Sonnenschein. "Es wäre ein schöner Tag zum Skifahren. Ich würde selbst am liebsten hinauffahren. Aber Skifahren und ein Rennen mit über 100 k/h sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe", sagte Skaardal.
Keine Schuldzuweisungen: "Natur war stärker"
Schuldzuweisungen gab es von seiner Seite keine. "Man hatte hier genug Maschinen und Manpower und hat bis zum Schluss alles menschenmögliche gemacht. Die Natur war diesmal stärker. Sie hätten nichts anders machen können. Alle Statistiken sagen, dass es einfach nur Pech war", so Skaardal.
Die Pistenarbeiter hatten zwischendurch auch wegen Lawinenwarnungen pausieren müssen. Der österreichische OK-Chef Wolfgang Mitter versicherte, dass das Wetter mit einer Woche durchgehendem Schneefall extrem und in der Form neu gewesen sei.
Die Erfahrungen müsse man nun mitnehmen, betonte Skaardal. Rosa Khutor steht auch in den kommenden Jahren im Damen-Weltcupkalender. Laut Skaardal nächste Saison aber schon Ende Jänner. "Da ist die Wettersituation hier etwas günstiger."
Die in Sotschi ausgefallenen Rennen können nicht mehr nachgeholt werden. Bei den Damen stehen nun am Freitag bzw. Samstag in Spindlermühle noch ein Riesentorlauf und ein Slalom auf dem Programm sowie danach das große Weltcup-Finale in Soldeu in Andorra.