Michael Matt fuhr als Sechster aus der Krise, Adrian Pertl machte als Achter sensationell erstmals Weltcuppunkte. Manuel Feller (13.) und Fabio Gstrein (16.) sammelten Weltcuppunkte, Marc Digruber schied im Finale aus.
Henrik Kristoffersen wurde zeitgleich mit Halbzeitführendem Lucas Braathen Vierter. Er übernahm die Führung im Gesamtweltcup mit 41 Punkten Vorsprung auf seinen Landsmann Aleksander Aamodt Kilde und 49 auf Matthias Mayer. Im Disziplinweltcup führt Kristoffersen 17 Zähler vor Yule.
Für Yule war es der dritte Saisonsieg. Er darf sich über ein Preisgeld von 100.000 Euro freuen. Der letzte Schweizer, der in Kitzbühel den Slalom gewann, war 1968 Dumeng Giovanoli.
Der Österreichische Skiverband (ÖSV) schloss die 80. Auflage der Hahnenkammrennen mit dem Sieg von Matthias Mayer (Abfahrt) und drei zweiten Plätzen durch Mayer (Super-G), Vincent Kriechmayr (Abfahrt) und nun Schwarz erfolgreich ab.
Slalom am Ganslernhang: Top-3
Hier geht es zur gesamten Ergebnisliste. Das Podest im Überblick:
Platz | Läufer | Zeit |
1 | Daniel Yule (SUI) | 50,49 |
2 | Marco Schwarz (AUT) | +0,12 |
3 | Clement Noel (FRA) | +0,37 |
Slalom in Kitzbühel: Stimmen zum Rennen
Daniel Yule: "Auch als Schweizer ist dieser Erfolg der Wahnsinn. Das ist der Mythos, auch wenn ich nicht die Abfahrt fahre. Als der letzte Schweizer hier gewann, war ich noch lange nicht geboren. Hoffentlich kann ich viele weitere solche Emotionen erleben."
Marco Schwarz: "Mega, beim Heimrennen in Führung zu liegen. Ich wollte gewinnen und habe voll attackiert. Die Freude über den zweiten Platz ist sehr groß. Das Gefühl für den schnellen Schwung ist wieder da."
Adrian Pertl nach seinem 5. Weltcup-Rennen mit Startnummer 73: "Ich war noch nie unter den 30. Der 2. Durchgang ist mir gar nicht so gut vorgekommen, anscheinend aber schon. Super happy."
Manuel Feller: "Die Fahrt ist mir nicht schlecht vorgekommen. Mit 110 Prozent will ich aber nicht 20. werden. Ich war in meiner Karriere noch nie so ratlos. Es tut extrem weh momentan. Momentan bin ich einfach nicht besser, so schaut es aus."
Michael Matt: "Ich fühle mich wieder wohler zwischen den Toren, habe plötzlich mehr Zeit. Bis zur letzten Welle hat es mir sehr getaugt. Leider habe ich dort ein bisschen zurückgeschraubt. Ich kann in meiner Situation nicht volles Risiko eingehen."
Henrik Kristoffersen: "Ich muss daran arbeiten, bei direkter Kurssetzung schnell zu fahren. Das machte es auch möglich für höhere Startnummern, nach vorne zu fahren. Der Gesamtweltcup bedeutet mir derzeit nichts. Als Vierter muss man sagen, dass man nicht zu 100 Prozent zufrieden bin."
Lucas Braathen: "Ich dachte zwar ans Podium, bin trotzdem sehr glücklich mit meiner Fahrt. Ich fühlte die Nerven heute etwas mehr als sonst."
Andreas Puelacher (ÖSV-Herren-Cheftrainer): "Mit vier Gämsen sind wir zufrieden. Wir haben heuer nicht so gut begonnen, sind aber ruhig geblieben. Die Burschen werden immer besser, heute hat es sich ausgezahlt."
Kitzbühel-Slalom: Die Bedingungen
Im ersten Durchgang zeigte sich die Sonne bei den Läufern mit höheren Startnummern. Das gab Außenseitern eine Chance, aufgrund der besseren Sicht sich für den 2. Durchgang zu qualifizieren. In der Entscheidung herrschte wieder flaches Licht, die Verhältnisse blieben aber gleichmäßig und damit fair für alle Läufer.
Kitzbühel-Rennen 2020: Die Siegerliste
Rennen | Sieger | Nation |
Super-G | Kjetil Jansrud | Norwegen |
Abfahrt | Matthias Mayer | Österreich |
Slalom | Daniel Yule | Schweiz |
Slalom-Weltcup: Wie geht es weiter?
Bereits in zwei Tagen steht der nächste Weltcup-Slalom der Herren auf dem Programm. Beim legendären Nightrace stürzen sich die Athleten am Dienstag die Planai hinunter. Die Durchgänge beginnen um 17.45 Uhr bzw. 20.45 Uhr.