"Und mit den Neidern hat er ja Recht", betonte Schröcksnadel, dass er Fellers Reaktion nachvollziehen könne. Der Ski-Rennläufer habe schließlich noch mit den Folgen seines Bandscheibenvorfalls vom Dezember und Trainingsrückstand zu kämpfen. Das würden diejenigen, die ihn kritisieren, nicht beachten.
"Den letzten Satz hätte er weglassen können", fügte Schröcksnadel allerdings hinzu. Für das Ende des Videos, in dem er auf Englisch explizite Worte verwendete und den Mittelfinger zeigte, hatte sich Feller bereits kurz darauf entschuldigt. Schröcksnadel empfahl Feller, sich weniger auf Social Media denn aufs Rennfahren zu konzentrieren. "Das soll er dann lesen, wenn er Erfolg hat. Sonst soll er es weglassen", sagte er.
Manuel Feller: Friede statt Mittelfinger
Das dürfte ohnehin der Plan von Feller sein. Der Tiroler, der am Sonntag beim Riesentorlauf in Garmisch-Partenkirchen als 28. bester Österreicher war, erklärte sich nach dem Rennen wie folgt: "Schlussendlich war es von meiner Seite ein Ausdruck gegen die ganzen Hasskommentare. Ich habe in dem Moment entschieden: Ich will das nicht mehr, ich stelle meine Kommentare und Nachrichten ein, so gut es geht, und beende das Ganze mit einem großen Knall."
Für die letzten fünf Sekunden des Videos entschuldigte sich Feller bei der Gelegenheit noch einmal. "Wenn irgendwer jemandem den Mittelfinger zeigt, dann soll er den Zeigefinger dazu nehmen und auf seine Hand schauen. Dann sieht er das, was die heutige Gesellschaft nötiger hat als je zuvor: Friede und Gemeinschaft", meinte Feller. "Um das geht es in der Musik und auch im Sport. Leider gerät das in Vergessenheit."