Dieses Wissen zu haben, die letzte Chance zu haben, dieses große Ziel zu erreichen, das sei nicht einfach. An der Herangehensweise, die er sonst bei Rennen im Weltcup hat, wird der sechsfache Gesamtweltcupsieger deshalb aber nichts verändern. "Ich glaube, jetzt etwas anders zu machen als normalerweise, wäre genau das Falsche."
In seinen ersten von drei Einzel-Einsätzen - der Kombination am Dienstag; es folgen Riesentorlauf und Slalom - geht er als Außenseiter auf eine Medaille. "Aber so richtig befreit in ein Rennen gegangen bin ich sicherlich zuletzt am Anfang der Saison", sagte er, nachdem er wegen des Knöchelbruchs mit Trainingsrückstand in den Winter gestartet war.
Hoffnung auf Kombi-Medaille lebt
Die Hoffnung auf einen Top-Einstand in Form eines Edelmetalls lebt natürlich: "Eine Medaille in der Kombi wäre natürlich toll. Dann wäre der erste große Druck weg, was danach passiert, ist eine Zugabe oder eigentlich schon fast egal. Mittlerweile hat man sich leider daran gewöhnt, dass es immer sehr, sehr gut ausgeht. Aber für mich persönlich wäre es (Kombimedaille/Anm.) schon was Tolles."
Dass es Sportler gibt, die Handschuhe und Gesichtsmasken tragen, um sich nicht mit Krankheiten anzustecken, hat er mitbekommen. So weit geht Hirscher nicht, auf Händeschütteln wird aber verzichtet. "Ich kann mir nur ständig die Hände desinfizieren. Aber du weiß ja nicht, ob der Koch oder die Servicekraft im Hotel krank sind. So viele greifen die gleiche Türklinke an. Es ist nicht leicht, gesund zu bleiben."
Auf die Frage, wie wichtig ihm der Spaß bei Olympia, meinte Hirscher nach kurzer Nachdenkpause. "Nicht wirklich. Ich bin hier nicht auf Urlaub."