Von Nervosität zunächst keine Spur: Dennis Novak spielte sein erstes Aufschlagspiel wie ein Routinier, schaffte problemlos den Ausgleich zum 1:1. Dimitrov, im vergangenen Jahr in einem epischen Match im Halbfinale an Rafael Nadal gescheitert, groovte sich allerdings langsam ein, erarbeitete sich bei 5:2 fünf Satzbälle - die Novak allesamt abwehrte. Nach 35 Minuten machte der Bulgare mit eigenem Aufschlag den Gewinn des ersten Durchgangs allerdings klar, auch wenn er dazu drei weitere Satzbälle benötigte.
Der Niederösterreicher hatte sich erstmals in seiner Karriere für das Hauptfeld eines Grand-Slam-Turniers qualifiziert, der Auftritt in der Rod Laver Arena kam einem Bonus für diese Leistung gleich. "Es war eine coole Erfahrung, unglaublich - und noch beeindruckender, als ich es mir vorgestellt habe. Aber ich war vielleicht auch ein bisschen überfordert mit der Situation", sagte Novak und gestand: "Das war schon ein Klassenunterschied. Aufschlag, Return, da war ständig Druck von ihm."
Dimitrov, der zuletzt das ATP-World-Tour-Finale in der Londoner O2 Arena für sich entschieden hatte, schaffte auch im zweiten Satz ein frühes Break - und zeigte in den wenigen heiklen Situationen seine Weltklasse. Auch und vor allem mit dem Aufschlag, der meistens dann besonders effektiv ausfiel, wenn Novak in die Nähe eines Breakballes kam.
Mit Fortdauer des Matches wurde Dimitrov immer überlegener, packte zudem bei Bedarf einige Highlight-Schläge aus. Novak, der sich gemeinsam mit seinem Kumpel Dominic Thiem auf die Saison 2018 vorbereitet hatte, kämpfte bis zum Schluss,, musste sich allerdings nach etwas mehr als eineinhalb Stunden der Nummer drei Welt geschlagen geben. Dimitrov verwertete seinen zweiten Matchball und trifft in Runde zwei entweder auf Elias Ymer aus Schweden oder den US-Amerikaner Mackenzie McDonald.