Von Jens Huiber aus New York City
Dominic Thiem hält es anders als Novak Djokovic. Chillen statt Eisbad, das war die Devise in der zehnminütigen Pause zwischen dem dritten und vierten Satz seines Matches gegen Steve Johnson, der Platz 17 gibt auch nicht viele andere Möglichkeiten her. Djokovic hatte gegen Fucsovics kurz in der Tonne gelegen, zumindest wollte der Serbe das für die Nachwelt festgehalten wissen.
Pressekonferenzen mit Thiem sind in New York eine kurze, wiewohl humorvolle Angelegenheit. Er werde Dennis Novak in das österreichische Davis-Cup-Team streiken, ließ der Lichtenwörther etwa verlauten. Unter großem Gelächter. Für ihn sei Novak der zweitbeste Spieler des Jahres gewesen, in jedem Fall würdig einer Einberufung in das rot-weiß-rote Aufgebot. Das hat Thiem dann aber ernst gemeint.
Thiem in Graz dabei
Andererseits: Er selbst habe ja auch noch keinen Anruf von Teamchef Stefan Koubek erhalten. Die Chancen stehen aber gut, dass Thiem ausreichend sportliche Referenzen für einen Start in Graz mitbringt.
Wer sonst noch gegen die Australier in die Bütt gehen wird, das ist allerdings offen: Alexander Peya steht wohl nicht zur Verfügung. Jürgen Melzer hat bei den US Open temporär den Platz an der Seite von Nikola Mektic übernommen, ist auch für Graz eine Option. Vor allem im Doppel. Ein Best-of-Five-Einzel auf Asche strahlt indes eher weniger Attraktivität für den verletzungsgeplagten Routinier aus.
Gegen Johnson wie in der Sauna
Dominic Thiem muss sich diese Gedanken nicht machen, er hat jetzt erst einmal Taylor Fritz vor der Brust. Gegen den US-Amerikaner hatte der noch 24-Jährige im vergangenen Jahr hart zu kämpfen, ein fünfter Satz war für Fritz in Reichweite.
Sollte es in der diesjährigen Ausgabe so weit kommen, gibt es für Thiem eine tröstliche Nachricht: ab Freitag soll es in New York deutlich abkühlen. Endlich. Denn gegen Steve Johnson hätte sich der Court 17 angefühlt wie eine Sauna.