Bloß eine einzige Möglichkeit hatte er besessen, um sein seit dem 6. Juni 2016 durchgehendes Top-Ten-Ranking weiter aufrechtzuerhalten: direkt vom Hartplatz-Hallenturnier in Rotterdam kommend einen Turniersieg beim Sandplatz-Freiluftevent in Rio de Janeiro zu feiern - ein im Vorhinein recht unwahrscheinliches Szenario. Doch genau dies hat Dominic Thiem geschafft: Der 23-Jährige hat bei den Rio Open presented by Claro, am späten Sonntagabend nach MEZ, den achten ATP-Triumph in seiner jungen Karriere geholt, den zweiten bei einer ATP-World-Tour-500-Veranstaltung, und das sogar ohne einen Satzverlust. Der Niederösterreicher hat die 500 ATP-Punkte seines Premierenerfolgs auf dieser Ebene von Acapulco vor rund einem Jahr damit verteidigt und fällt in der Weltrangliste lediglich hinter Marseille-Gewinner Jo-Wilfried Tsonga auf Platz neun zurück. Im "Race to London" für 2017 ist er schon Fünfter und hiermit erstmals in der neuen Saison auf erneutem Kurs Richtung ATP World Tour Finals in London.
Bei seiner dieswöchigen Titelverteidigung in Mexiko kann Thiem jetzt frei aufspielen und hat keinen weiteren Punkteverlust mehr zu befürchten. Um ein effektives Plus zu erzielen, müsste der Lichtenwörther allerdings zumindest ins Semifinale einziehen - was bei der heuer weitaus stärkeren Besetzung des Events freilich eine Herausforderung darstellen dürfte. In der Theorie könnte der Schützling von Coach Günter Bresnik bis zu 350 Zähler dazugewinnen und auf die siebte Position, sein bisheriges Career High, wiedervordringen - wenn das harte Unternehmen Titelverteidigung tatsächlich von Erfolg gekrönt sein sollte. Genauso gut möglich wäre jedoch auch diese Woche der Abschied aus den Top Ten, sollten seine direkten Rivalen entsprechend stark punkten. Gefahr droht ihm hierbei durch den Australian-Open-Champion, Roger Federer (ab einem Halbfinale in Dubai), seinen guten Freund David Goffin (ab Endspiel in Acapulco), auf den er im Viertelfinale treffen könnte, und durch Gael Monfils (bei Turniersieg in Dubai).
Aus österreichischer Sicht ist Gerald Melzer (von 108 auf 107) einer Rückkehr in die Top 100 wieder einen Platz näher, sein älterer Bruder Jürgen Melzer (von 199 auf 203) musste die Top 200 dagegen wieder verlassen. Angeführt wird das ATP-Ranking weiterhin von Andy Murray (Großbritannien) vor Novak Djokovic (Serbien). Bei den Damen liegt Serena Williams (USA) nach wie vor in Führung, immer noch 375 WTA-Punkte vor Angelique Kerber (Deutschland). Die besten Österreicherinnen: Barbara Haas fällt von 159 auf 160 zurück, Tamira Paszek (von 191 auf 203) aus den Top 200.
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