ATP Wien: Ballkinder mit Fischernetzen, Vorfreude auf Dominic Thiem

Von Jens Huiber
Dominic Thiem schlägt in Wien erst am Dienstag auf
© GEPA

Das ATP-World-Tour-500-Turnier in Wien hat am Samstag mit dem Qualifikations-Turnier seinen Betrieb aufgenommen. Die Vorfreude ist groß - auch wenn Dominic Thiem eine schwierige Auftaktaufgabe zugelost bekommen hat.

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Von Jens Huiber aus der Wiener Stadthalle

Mindestens eines muss man den Wienern lassen: Es hätte gute Gründe gegeben, sich den Nachmittag außerhalb der Stadthalle zu vertreiben, bei spätsommerlichen Bedingungen, die sich in den kommenden Tagen in eher herbstliche Umstände verwandeln sollen. Die Tribünen am ersten Qualifikationstag für das ATP-World-Tour-500-Turnier waren dennoch sehr ordentlich gefüllt, andererseits kein Wunder, standen doch drei Partien mit heimischer Beteiligung an.

Die gewohnten Standards sind in Wien natürlich auch schon zwei Tage vor Start des Hauptfeld-Spielbetriebs intakt. Da wäre vor allem die schöne Tradition, dass die Ballkinder die Kugeln nicht per Hand, sondern mit Schlägern auffangen. Deren Bespannung durch ein luftiges Netz ersetzt wird. Ältere Sportfreunde werden sich daran erinnern: Das war auch in jenen Jahren schon so, als die Veranstaltung in Wien noch als "Fischer Cup" firmiert hatte.

Trainingszelt vor der Wiener Stadthalle

Mittlerweile auch schon fixer Bestandteil der Versuchsanordnung beim größten österreichischen Tennisturnier: Das Trainingszelt vor dem Eingang der Stadthalle, nach dem Aufstieg in die 500er-Kategorie ein Muss für die Wiener. Platzbauer Andreas Kemmerer hat auch da ganze Arbeit verrichtet, der Belag soll sich "mittelschnell" spielen.

Wem dies nun zum Vorteil gereicht, wird sich in den kommenden Tagen weisen, durch den Ballabrieb und den Schmutz werden die Courts allerdings kontinuierlich an Geschwindigkeit zulegen. Sollte bis Weihnachten durchgespielt werden, würden wohl Bedingungen wie in Wimbledon anno 1985 herrschen. Als Finaltag ist indes der kommende Sonntag fix eingeplant, die Stadthalle öffnet sich schließlich nicht nur dem Sport. Wer's mag: Manfred Mann´s Earth Band wird am 9. November erwartet.

Dominic Thiem in Wien gegen Richard Gasquet

Da sollte Dominic Thiem schon auf dem Center Court in der Londoner O2 Arena trainieren. Das ist schließlich der große Subplot der Veranstaltung in Wien: Aus dem Trio Thiem, John Isner und Kei Nishikori werden wohl zwei Plätze für das Saisonfinale vergeben, die Auslosung hat für alle drei interessante Aufgaben gebracht. Vor allem für den Lokalmatador, der sich wie schon im vergangenen Jahr mit Richard Gasquet messen darf.

So richtig lieb hat Dominic Thiem den Franzosen noch nicht gewonnen, 2015 in Basel ging Gasquet ebenso als Sieger vom Platz wie vor Jahresfrist in der Stadthalle. Bis zur Revanche sind es allerdings noch ein paar Tage, der Lichtenwörther wird erst am Dienstag ins Geschehen eingreifen. Spätestens dann allerdings haben die Wiener wirklich keinen Grund mehr, sich den Tag außerhalb der Stadthalle zu vertreiben.

Hier das Einzel-Tableau in Wien

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