Nach einem Freilos in der 1. Runde der Europa/Afrika-Zone 1, spielt das österreichische Davis-Cup-Team von 7. bis 9. April in Minsk gegen Weißrussland. Gelingt der Mannschaft von Stefan Koubek ein Sieg, geht es von 15. bis 19. September in der Relegation zur Weltgruppe weiter.
Am Montag gab Kapitän Koubek den Kader bekannt. Mit von der Partie sind Gerald Melzer (26), Jürgen Melzer (35) sowie die Doppel-Spezialisten Alexander Peya (36) und Julian Knowle (42). Der 20-jährige Sebastian Ofner wird, wie schon in die Ukraine, als Sparringpartner mitreisen. Dominic Thiem steht der Mannschaft nicht zur Verfügung, der Weltranglisten-Neunte bereitet sich auf die kommenden Sandplatzturniere vor.
Gerald Melzer ist als Nummer 107 der Welt vom Ranking her der bestklassierte Einzelspieler in Minsk. Es folgen Jürgen Melzer (157), Ilya Ivashka (178) und Egor Gerasimov (409). Letzterer hat im Erstrunden-Duell mit Rumänien beide Singles gewonnen. Den dritten Punkt steuerte Haudegen Max Mirnyi im Doppel bei.
Wunsch von Peya
"Es ist das stärkste Team, das ich aufbieten kann", sagt Koubek, "und da gehört Julian dazu." Der US-Open- und 18-fache Turniersieger im Doppel zeigt mit 42 immer noch tolles Tennis, in der Weltrangliste steht der Vorarlberger auf Platz 82. "Alex Peya hat sich gewünscht, mit Julian zu spielen. Mit ihm fühlt er sich am wohlsten, weil auch Julian Aufschlag-Volley praktiziert. Außerdem trainieren die beiden oft miteinander. Im Doppel rechne ich auf jeden Fall mit einem Punkt." Knowle hat bereits 24 Mal das rotweißrote Teamdress getragen, zuletzt 2013. Was die Einzel betrifft, warnt Koubek vor einem Blick auf die Weltrangliste. "Auf Hartplatz haben die Weißrussen gegen die favorisierten Rumänen überzeugt. Vor allem vor Gerasimov sind wir gewarnt, der hat einen sehr guten Aufschlag. Wir sind aber in Summe mit den Melzer-Brüdern besser aufgestellt. Sagen wir's vorsichtig: Wir haben sehr, sehr gute Chancen, weiter zu kommen."
Topform des Veteranen
Jürgen Melzer ist in bester Verfassung, zuletzt gelangen dem Deutsch-Wagramer binnen drei Wochen zwei Challenger-Turniersiege. Der ehemalige Weltranglisten- Achte wird in Minsk seine Davis-Cup-Partien Nummer 71 und 72 bestreiten. "Es ist immer eine besondere Ehre, für sein Land zu spielen. Ich hoffe, dass ich die Erwartungen erfüllen kann."
ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda wird die rotweißrote Delegation nach Weißrussland begleiten. "Wir treten mit einer tollen, erfahrenen Mannschaft an. Ich wünsche mir, dass die Burschen die Hürde nehmen und wir uns im September noch einmal zeigen können, am liebsten vor Heimpublikum." ÖTV-Präsident Robert Groß misst dem Kräftemessen in Minsk große Bedeutung zu. "Unser Ziel ist in absehbarer Zeit die Weltgruppe. Jedenfalls ist Weißrussland ein unangenehmer Gegner, auch wenn sie von den Platzierungen nicht so gut da stehen. Leichtes Spiel werden wir in der aufgeheizten Davis-Cup-Atmosphäre keines haben."
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