Den Sprung von der Trainerbank an den Schreibtisch hat Dirk Bauermann problemlos bewältigt und seinen Tatendrang dabei keineswegs eingebüßt.
Schließlich gibt es viel zu tun im deutschen Basketball, sollen die Korbjäger nach den Positiv- Schlagzeilen rund um die Olympischen Spiele von Peking nicht wieder in Vergessenheit geraten.
Um die Auswahl des Deutschen Basketball Bundes (DBB) auch nach den Rücktritten zahlreicher Leistungsträger in der europäischen Spitze zu etablieren, hofft Bauermann auf die Hilfe des ehemaligen NBA-Stars Detlef Schrempf. "Ich würde ihn gerne einbinden. Er könnte uns mit seiner großen Erfahrung unheimlich helfen", sagte Bauermann.
Am 10. Oktober wird sich der 50-Jährige, der nach der vergangenen Saison sein Amt bei den Brose Baskets Bamberg aufgab und sich nun voll auf den DBB konzentriert, auf eine dreiwöchige Reise durch die USA begeben, auf der er sich in Seattle auch mit Schrempf treffen will.
Schrempf bald beim DBB?
Der 45-Jährige, der in seiner aktiven Laufbahn in der nordamerikanischen Basketball-Profiliga für die Dallas Mavericks, Indiana Pacers, Seattle Supersonics und Portland Trail Blazers aktiv war, soll nicht abgeneigt sein, sich im DBB zu engagieren. "Seine Bereitschaft ist da.
Ich würde ihn gerne als Individualtrainer bei uns sehen", erklärte Bauermann. In dieser Rolle war Schrempf zuletzt auch bei den Supersonics tätig, doch nach dem Umzug des Teams nach Oklahoma City ist der zweimalige Olympia-Teilnehmer auf der Suche nach einer neuen Herausforderung.
Bauermann vor Treffen mit Kaman
Doch nicht nur ein Treffen mit Schrempf, der 1136 Spiele in der NBA bestritt, steht auf Bauermanns Agenda. Auch Chris Kaman will der Krefelder besuchen, um die Bereitschaft des kurz vor Olympia eingebürgerten Centers für eine Teilnahme an der Europameisterschaft in Polen im kommenden Jahr auszuloten.
Eine Unterredung mit Superstar Dirk Nowitzki wird es dagegen nicht geben, "weil Dirk zu der Zeit mit den Mavericks auf Auswärts-Tournee ist." Mit Blick auf die EM 2009 erwartet der Coach derzeit aber sowieso keine neuen Erkenntnisse. "Dirk will den Saisonverlauf in der NBA abwarten und dann werden wir reden. Ich bin da weiterhin sehr zuversichtlich."
Vorbereitung der Post-Nowitzki-Ära
Der Trip in die USA dient deshalb vor allem auch dazu, Maßnahmen für die Zeit nach Nowitzki vorzubereiten. So will Bauermann den Kontakt zu verschiedenen Universitäten suchen, "um ein Netzwerk von Unis zu bilden, mit denen wir in Zukunft kooperieren können."
Auch Gespräche in der Zentrale der US-College-Liga NCAA in Indianapolis will der Nationalcoach führen, damit deutsche Nachwuchsspieler dort auch die nötigen Einsatzzeiten bekommen.
Großes Talent im Fokus
"Die Jungs sollen Spielpraxis auf hohem Niveau sammeln und das können sie nirgendwo besser als im Mutterland des Basketballs", meinte der 50-Jährige, der zudem bei den Chicago Bulls hospitieren, sich im Trainingscamp von Marc Verstegen in Los Angeles umschauen und den Gereral Manager der Philadelphia 76ers, Tony DiLeo, aufsuchen will.
Schließlich ist DiLeo mit einer Deutschen verheiratet und Vater von T.J. DiLeo, der als großes Talent auf der Spielmacherposition gilt. Der 18-Jährige spielte zuletzt für die Cinnaminson High School und absolvierte dort eine überragende Saison. Nun wird DiLeo im College für die Temple Owls auf Korbjagd gehen.
Viele sehen ihn als zukünftigen NBA-Star. Ist er eventuell auch ein Kandidat für die DBB-Auswahl? "Ich will ihn einfach mal kennenlernen", wiegelt Bauermann noch ab.
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