Das Hinspiel hatte Alba Berlin nach einem Buzzerbeater noch knapp verloren und auch diesmal ist es eng. Erst mit dem letzten Angriff besorgt Reggie Redding die entscheidenden Punkte zum 79:78 und bringt die Berliner den Top 16 damit ganz nahe.
Alba konnte mit einem Sieg einen großen Schritt in Richtung Top 16 tun, Malaga sich sogar fix qualifizieren. Es ging also durchaus um etwas. Und genauso begann das Spiel auch. Intensiv. Schnell. Hitzig. Reggie Redding und Kostas Vasileiadis holten sich nach einem kurzen Verbaldisput sogar nach wenigen Minuten je ein Technisches Foul ab. Dennoch machte es zunächst den Anschein, als käme Alba besser mit der Situation zurecht.
Die Berliner erspielten sich im ersten Viertel einen kleinen Vorsprung, den Malaga allerdings umgehend konterte. Dank starker Quoten von draußen und guter Arbeit am offensiven Brett zogen die Spanier zunächst mit Alba gleich und schließlich vorbei.
Lange sah es danach aus, als wäre Unicaja zu erfahren, zu abgebrüht, doch die Berliner starteten im Schlussviertel einen unglaublichen Run. Die Defense zwang Malaga zu schlechten Entscheidungen, die Offense kreierte immer wieder gute, offene Würfe, die nun auch getroffen wurden. Dennoch mussten die Berliner bis Sekunden vor dem Ende zittern. Mehr noch: Sie schmissen einen Einwurf weg. Nachdem Jayson Granger kurz darauf lediglich einen Freiwurf traf, versenkte Reggie Redding jedoch den Gamewinner und brachte Alba den Top 16 damit ganz nahe.
Roundup: Spanoulis erreicht Meilenstein
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tipoff: Alba startet mit Cliff Hammonds, Reggie Redding, Alex Kings, Jamel McLean und Leon Radosevic. Bei Unicaja beginnen Stefan Markovic, Kostas Vasileiadis, Mindaugas Kusminskas, Will Thomas und Franz Vazquez.
4.: Guter Start für Alba! Die Defense ist gewohnt giftig und auch die Offense funktioniert. Radosevic trifft aus der Mitteldistanz - 9:5 Alba!
8.: Alba verteidigt gut gegen Kusminskas, kommt aber nicht an den Rebound. Also landet der Ball bei Toolson, der mit ablaufender Shotclock den Dreier trifft - 18:16 Alba!
10.: Was für eine Sequenz zum Abschluss des ersten Viertels! Erst hämmert McLean den Spalding per Tip-Dunk durch die Reuse, dann bleibt Malaga kaum Zeit für den letzten Angriff. Green hat die Uhr zunächst nicht im Blick, wird dann aber doch noch den Dreier los - drin! Und das trotz Hand im Gesicht - 21:20 Malaga!
14.: Suarez postet sich in Richtung Korb und trifft den Layup. Redding antwortet umgehend. Kings Dreier gerät zwar zu kurz, doch der Guard schnappt sich den Offensivrebound und legt den Ball rein - 31:31!
19.: Alba verteidigt gut und muss doch zusehen, wie Stefansson mit Ablauf der 24-Sekunden-Uhr den Dreier trifft. Malaga hat sich mittlerweile besser auf Albas druckvolle Defense eingestellt und tritt wesentlich ruhiger auf - 40:33 Unicaja!
20.: Und wieder trifft Malaga mit Ablauf eines Viertels. Diesmal verwandelt Kusminskas den Dreier - 45:37 Unicaja!
24.: Ganz wichtig für Alba! Hammonds steigt von draußen hoch - drin! Berlin kommt langsam wieder ran.
27.: Unfassbar! Da trifft Giffey den Dreier aus der Ecke - und was macht Vasileiadis? Der steigt aus neun Metern hoch und versenkt ebenfalls für drei - 55:49 Malaga!
33.: Es geht doch! Nach dem Block ist Giffey am Perimeter offen und zögert nicht lange - trotz bislang überschaubarer Quoten. Der Dreier sitzt. Kurz darauf schließt Radosevic den Fast Break per Dunk ab - 63:58 Malaga!
37.: Alba führt! Renfroe steht in der Ecke völlig frei und trifft. Plötzlich schließen die Berliner deutlich sicherer von draußen, während Malaga wieder mit Malagas Defense zu kämpfen hat. Wie zum Beweis unterläuft den Spaniern kurz darauf der nächste Ballverlust. Renfroe sagt danke, Alba führt mit fünf.
40.: Unfassbar! Mit noch sieben Sekunden zu spielen und fünf Sekunden auf der Uhr schmeißt Alba den Einwurf weg. Granger marschiert kurz darauf an die Linie, trifft allerdings nur einen Freiwurf. Redding entscheidet im Gegenzug das Spiel!
Alba Berlin vs. Unicaja Malaga: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Reggie Redding. Nicht nur, dass der Amerikaner mal wieder gut verteidigte und konstantester Berliner Scorer war, Redding übernahm Verantwortung. Als die Berliner Sekunden vor dem Ende zwingend einen Korb brauchten, zog er zum Korb und entschied das Spiel.
Der Flop des Spiels: Es war nicht das Spiel des Stefan Markovic. Albas Defense war dem Point Guard schlicht zu intensiv, zu körperbetont. Markovic hatte Malagas Offense gerade zu Beginn überhaupt nicht im Griff. Erst als Coach Joan Plaza Jayson Granger brachte, kam Unicaja im Spiel an.
Das fiel auf:
- Wie eigentlich immer startete Alba mit extrem giftiger Defense. Wer auch immer für Malaga den Ball brachte, wurde an der Mittellinie gedoppelt und getrappt. Dazu stellten die Berliner immer wieder geschickt die Passwege zu. Es zeigte Wirkung. Unicaja gelang es zu Beginn nicht, sein sonst so ruhiges, besonnenes Spiel aufzuziehen.
- Europas Topmannschaften besitzen allerdings die nötige Qualität, sich Albas Druck irgendwann zu entziehen. So auch Malaga. Die Spanier bekamen nach schwierigen Anfangsminuten zusehends Ruhe in ihre Offense und spielten die Shotclock immer häufiger geschickt aus, bis schließlich ein hochprozentiger Wurf kreiert war. Speziell die Hereinnahme von Point Guard Jayson Granger tat Malagas Offense merklich gut.
- Zudem erhöhte Unicaja seinerseits die defensive Intensität, was Albas Offense wiederum nicht allzu gut tat. Speziell, als Sasa Obradovic die zweite Fünf brachte, gab es einen kleinen Bruch. Der Ball wanderte selten in den Lowpost, dazu fiel der Dreier gerade im Verlauf der ersten Hälfte zu selten. Als die Spanier Minuten vor dem Ende noch einmal auf eine Matchup-Zone umstellten, bekam Berlin erneut Probleme, einen Wurf herauszuspielen
- Es muss aus Alba-Sicht bitter gewesen sein, immer wieder zuzusehen, wie Malaga selbst unmöglichste Würfe traf. Hier ein Dreier zum Viertelende, dort aus neun Metern. Die Spanier legten von draußen teils beeindruckende Quoten auf und hielten Alba so halbwegs auf Distanz.
- Unicaja ist das beste Offensivrebounding-Team der Euroleague. Das bewiesen die Spanier auch in Berlin. Nach eigenen Würfen blockten sie immer wieder geschickt aus und sicherten sich so zweite Wurfgelegenheiten.
- Alba versuchte, Malaga sein Tempo aufzuzwingen. Schnell sollte es gehen. Das gelang allerdings nur bedingt. Zwar war das Spiel durchaus temporeich, also nicht ganz so gemächlich wie es Malaga eigentlich bevorzugt, allerdings zeigten die Spanier nur bedingt Wirkung.
- Bis, ja bis ins Schlussviertel. Dort verloren die Spanier mit einem Mal wieder jegliche Ruhe. Sie leisteten sich Ballverluste, verteidigten speziell den Perimeter eher weniger optimal. Ursache für ersteres war natürlich Albas Defense, die während der finalen zehn Minuten wieder deutlich an Intensität gewann. Dazu nutzten die Berliner nun auch ihre offenen Würfe von Downtown.
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