ZSKA Moskau hat sich durch einen kaum gefährdeten 88:81-Sieg (BOXSCORE) gegen Lokomotive Kuban Krasnodar das erste Ticket für das Finale des Turkish Airlines Final Four in Berlin gesichert. Überragender Akteur im ersten rein russischen Duell in der Endrunde war MVP Nando de Colo mit 30 Punkten.
nbaMit Moskau steht der erste Teilnehmer am Finale fest. Die Favoriten aus der russischen Hauptstadt diktierten über weite Strecken das Geschehen und hatten nur kurzzeitig im dritten Viertel Probleme. Neben dem überragenden de Colo zeigte Distanzschütze Vitaly Fridzon (13 Punkte) eine gute Partie.
Bei Kuban drehte sich wie erwartet alles um Malcolm Delaney. Der Guard hatte zwar Probleme mit seinem Wurf, hielt Krasnodar aber allein durch seinen Willen und seine Präsenz zumindest in Schlagdistanz. Der ehemalige BBL-MVP war mit 26 Punkten Topscorer seiner Mannschaft.
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Die Reaktionen:
Dimitris Itoudis (Coach ZSKA Moskau): "Ich möchte meinem Team meine Glückwünsche aussprechen. Wir haben so ziemlich alles im Spiel kontrolliert. Wir waren das bessere Team und haben es verdient zu gewinnen. "
Georgios Bartzokas (Coach Lokomotive Kuban Krasnodar): "Herzlichen Glückwunsch an ZSKA zum Sieg. Sie hatten ein richtig gutes Spiel heute. Wir hatten aber eine großartige Saison. Acht Monate voll von harten Trips, viele großartige Siege, schwierige Spiele und einige Niederlagen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Moskau startet mit der bewährten Fünf, bestehend aus MVP De Colo, Higgins, Vorontsevich, Kurbanov und Hines. Teodosic kommt von der Bank.
Der russische Rivale beginnt mit Delaney, Voronov, Broekhoff, Claver und Randolph.
1. Viertel: Es entwickelte sich von Beginn an ein schnelles Spiel. Die Moskoviter kamen aber besser rein und spielten aggressiv und suchten schnell den Abschluss. Die Folge war ein 9:0-Start für den Favoriten. Delaney führte Kuban wieder ran, musste dann aber aufgrund von Foulproblemen auf die Bank. De Colo setzte mit einem Buzzerbeater den Deckel drauf. Mit 23:12 ging das erste Viertel an ZSKA.
2. Viertel: Zum Start lief Draper heiß. Der Guard führte Kuban mit 5 schnellen Punkten wieder ran, übertrieb es dann allerdings mit seiner Schusswut. Auch wenn dann wieder Delaney übernahm, schaffte es Krasnodar nicht bedeutend ranzukommen, da Moskau durch starkes Ball-Movement immer wieder offene Würfe generierte und die auch traf. Mit 47:37 ging es in die Pause.
3. Viertel: Delaney versuchte das Spiel an sich zu reißen und traf zwei Dreier. Kuban blieb das ganze Viertel in Schlagdistanz, als Delaney per Dunk auf 6 Punkte verkürzen wollte, verstopfte er sich bzw. bekam den Pfiff nicht. Im Gegenzug erhöhten die Moskoviter auf 10. Dann knallte de Colo einen Dreier, der nachträglich als Zweier gewertet wurde, rein, den Draper per Buzzerbeater umgehend konterte. Ganz stark. Mit 69:59 ging es ins letzte Viertel.
4. Viertel: Jetzt wurde es zur De-Colo-Show. Der MVP übernahm und erzielte 8 der ersten 10 ZSKA-Punkte. Moskau baute den Vorsprung wieder auf 14 Punkte aus. Als Draper und Delaney zwei Minuten vor Ende noch mal auf 5 Punkte verkürzten, glaubte Krasnodar noch einmal an das Comeback, aber ZSKA brachte die Partie letztlich souverän mit 88:81 nach Hause.
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Der Star des Spiels: Nando de Colo. Der Franzose spielte eine unfassbar souveräne Partie und hatte ein super Gespür dafür, wann er übernehmen musste. Als Kuban Ende des dritten Viertels stärker wurde, war de Colo zu Stelle und machte Punkt um Punkt. Am Ende stand er bei MVP-würdigen 30 Punkten und 4 Assists.
Der Flop des Spiels: Victor Claver. Auf so großer Bühne ist es selbstverständlich, dass ein langjähriger NBA-Profi gefordert ist, aber der Spanier konnte dem Spiel zu keiner Zeit seinen Stempel aufdrücken. Der Forward blieb weit unter seinen Möglichkeiten und musste dementsprechend auch über weite Strecken der zweiten Hälfte auf der Bank Platz nehmen. Am Ende kam er auf mickrige 2 Punkte.
Das fiel auf:
- ZSKA spielte äußerst aggressiv und unterband geschickt das Ball-Movement von Kuban, in dem sie häufig in den Passwegen standen. Auf der Gegenseite ließen sie den Ball laufen und kamen so immer wieder zu offenen Würfen. Gerade der Corner Three war häufig völlig offen.
- Beide Teams arbeiteten gerade am offensiven Brett sehr gut und kamen so zu Second-Chance-Punkten. Vor allem Krasnodar hatte dies auch bitter nötig, da gerade in der ersten Hälfte viele einfache Würfe danebengelegt wurden. Auch der sonst so gefürchtete Dreier wollte nicht fallen. Dazu kam, dass Draper und Delaney es zeitweise erzwingen wollte.
- Die einzige Konstante im Spiel von Krasnodar war aber wieder einmal Delaney. Als dieser im ersten Viertel aufgrund von Foulproblemen auf die Bank musste, zog ZSKA davon. Der Ex-Bayern-Guard traf zwar nicht gut am Brett, war aber der Dreh- und Angelpunkt und versuchte alles, um sein Team im Spiel zu halten. Auch wenn er dabei zeitweise überdrehte, ging nichts ohne Delaney.
- Einen Tag nach Ernennung zum MVP wollte Nando de Colo natürlich beweisen, dass er die Auszeichnung zu Recht in die Wohnzimmervitrine stellen darf. Der Franzose war der offensive Fixpunkt und spielte sehr ruhig seinen Stiefel runter. Wo andere Spieler dazu tendieren zu überdrehen, blieb de Colo völlig cool. Das Final Four im ÜberblickZSKA spielte äußerst aggressiv und unterband geschickt das Ball-Movement von Kuban, in dem sie häufig in den Passwegen standen. Auf der Gegenseite ließen sie den Ball laufen und kamen so immer wieder zu offenen Würfen. Gerade der Corner Three war häufig völlig offen.