Ein positives Ende für einen guten Start

SPOX
30. August 201316:54
Bastian Doreth wird zur kommenden Saison von Bayern an die Artland Dragons ausgeliehengetty
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Wenige Tage vor dem EM-Auftakt gegen Frankreich probt die DBB-Auswahl ein letztes Mal den Ernstfall (ab 19.30 Uhr im LIVE-STREAM auf basketball-bund.de). Gegen Schweden hofft ganz Basketball-Deutschland auf ein positives Erlebnis. Bundestrainer Frank Menz will zudem die Gruppengegner simulieren.

Noch fünf Tage. Fünf Tage bis zum EM-Auftaktspiel gegen Frankreich (am 4. September im LIVE-STREAM FOR FREE bei SPOX). Die Vorbereitung ist quasi abgeschlossen, auch die letzte Entscheidung vor dem Turnier ist gefallen: Noch vor dem abschließenden Test gab Bundestrainer Frank Menz sein Aufgebot für die EuroBasket in Slowenien bekannt.

Bis Freitag früh standen 13 Spieler im Kader. Einer musste noch gestrichen werden. Die Entscheidung, das hatten die letzten Spiele gezeigt, würde zwischen Bastian Doreth (Artland Dragons) und Nicolai Simon (BBC Bayreuth) fallen. Sie fiel zugunsten Doreths. Eigentlich, so dachten viele, hätten sich beide gegen Schweden noch mal empfehlen sollen. SPOX

Auftrag: Selbstvertrauen tanken

Nun wurde jedoch auch die letzte große Frage bereits vor dem letzten Test beantwortet, zum gemütlichen Freitagabend-Schaulaufen verkommt die Partie dennoch nicht. Schließlich gilt es, nach den zuletzt enttäuschenden Ergebnissen - das DBB-Team kassierte vier Pleiten in Folge - wieder etwas Selbstvertrauen zu tanken und dabei am besten noch das System für Slowenien zu verfeinern.

Dass Deutschland ohne Dirk Nowitzki, Dennis Schröder, Elias Harris und Tim Ohlbrecht zur absoluten europäischen Spitze ein ganzes Stück fehlt, hat der Supercup gezeigt. Dass sich das Team damit zwar weit außerhalb des Favoritenkreises aufhält, aber dennoch durchaus Potential besitzt, ebenfalls. Umso wichtiger wird es sein, die lange testspiel- und pleitenreiche Vorbereitung mit einem positiven Erlebnis abzuschließen.

"Ich glaube, dass ein Erfolgserlebnis gegen Schweden ganz wichtig für uns wäre", erklärt Neu-Bayer Lucca Staiger auf "basketball-bund.de". "So ein Sieg gibt immer Rückenwind, und dann können wir mit einem guten Gefühl nach Slowenien fahren."

Schweden: Starkes Forward-Duo und schwache Vorbereitung

Nun ist Schweden sicherlich kein klassischer Aufbaugegner. Trotz ebenfalls nicht gerade angsteinflößender Vorbereitung (vier Niederlagen, ein Sieg). Mit Jonas Jerebko (Detroit Pistons) und Jeffery Taylor (Charlotte Bobcats) haben die Skandinavier immerhin zwei NBA-Spieler im Kader.

Große Stützen ihrer Franchises sind beide zwar nicht, dass sie im europäischen Vergleich durchaus zu größeren Leistungen imstande sind, haben sie während der Testspiele jedoch bewiesen. Gegen Deutschlands Vorrundengegner Großbritannien legte Taylor überragende 33 Punkte auf, bei den Pleiten gegen die Ukraine und Polen war er Topscorer der Schweden.

Gemeinsam mit Jerebko bildet Taylor damit ein durchaus potentes Forward-Duo, das im Frontcourt noch um Center Joakim Kjellbom erweitert wird. Dennoch sollte man Schweden angesichts der starken Vorrundengruppe um Russland, Italien, die Türkei, Griechenland und Finnland in der EM-Zwischenrunde vergeblich suchen.

Nach den überdurchschnittlich starken Gegnern beim Supercup strebt Menz ohnehin keinen Überhärtetest gegen Europas Elite an. Vielmehr will der Bundestrainer sein Team bestmöglich auf die Vorrundengegner Großbritannien, Israel, Ukraine, Frankreich und Belgien einstellen.

Menz will Gruppe simulieren

"Wir haben Schweden hauptsächlich aus zwei Gründen als letzten Gegner der Vorbereitung gewählt", verrät er auf der offiziellen Seite des DBB. "Zum einen erwarten wir die Schweden auf einem vergleichbaren Niveau wie einige unserer Gruppengegner bei der EM. Die Testspielergebnisse der Skandinavier gegen Großbritannien und die Ukraine scheinen uns da Recht zu geben. Zum anderen rechnen wir uns gegen Schweden eine Siegchance aus, denn wir möchten mit einem positiven Ende der Vorbereitung nach Slowenien fahren."

Das positive Ende. Nichts erscheint rund um die DBB-Auswahl derzeit wichtiger. Schließlich nagen nicht nur all die Niederlagen am Selbstbewusstsein, auch die Sicherheit im kleinen Ein-mal-Eins des Basketballs ging zuletzt ab. Deutschland war extrem turnover-anfällig (55 Ballverluste in drei Spielen beim Supercup), Deutschland schoss regelmäßig, aber unglaublich schwach von jenseits der Dreierlinie (20/74).

Bekäme man diese Dinge gegen Schweden einigermaßen in den Griff, ließe sich die Reise nach Slowenien wohl mit einem besseren Gefühl antreten. Findet Frank Menz noch dazu den richtigen Dreh für seine Power-Forward-Rotation, - in Abwesenheit von Nowitzki, Harris und Ohlbrecht wechselten sich zuletzt hauptsächlich die beiden Small Forwards Robin Benzing und Alex King auf der Vier ab - hätte der letzte Test definitiv seinen Zweck erfüllt. Auch ohne großen Entscheidungscharakter.

Der EM-Spielplan im Überblick