Der FC Bayern schickt sich an, auch im deutschen Basketball das Maß aller Dinge zu werden. Coach Dirk Bauermann liebäugelt sogar mit einem Transfer von Superstar Dirk Nowitzki.
In Anlehnung an den legendären Michael "Air" Jordan erhielt Uli Hoeneß ein Trikot mit der Nummer "23": Es war der äußere Beweis dafür, dass der Präsident von Bayern München nun auch mit den Basketballern des deutschen Fußball-Renommierklubs ganz hoch hinaus will. Insgeheim träumt der FC Bayern bei seiner ehrgeizigen Mission offenbar sogar von Superstar Dirk Nowitzki.
Dirk Bauermann, neuer Coach des Zweitligisten und zudem in Personalunion auch noch Bundestrainer, erzählte am Freitag, dass sich der Würzburger Nowitzki in einem Gespräch zuletzt bei ihm über das Projekt in München erkundigt habe. "Dirk hat in Dallas noch vier Jahre Vertrag, dann ist er 36. Ganz abgelehnt hat er es nicht", sagte Bauermann mit einem Schmunzeln zum Thema Nowitzki. Zumindest würde dies zeigen, "dass unsere Idee auch international beachtet wird".
Hoeneß: "Werden nicht mit der Dampfwalze auftreten"
Die Münchner planen im Basketball den großen Wurf - auch wenn Hoeneß darüber offen nicht sprechen mag. Der Aufstieg in die Bundesliga ist im ersten Jahr ein Muss, "ansonsten wäre es fatal, schon Ziele für die nächsten Jahre zu formulieren. Es macht keinen Sinn, große Sprüche zu klopfen und dann zu scheitern. Wir werden nicht mit der Dampfwalze auftreten", sagte Hoeneß.
Wer den früheren Bayern-Manager allerdings kennt, der weiß, dass er sich mit Mittelmaß nicht zufrieden geben wird. Dies verdeutlichen auch seine Worte, dass der FC Bayern den Basketball neben dem Fußball als "zweite starke Sportart etablieren will. Das geht bei Real Madrid und das geht bei Barcelona. Und das geht auch beim FC Bayern", sagte Hoeneß. Real und Barcelona zählen auch im Basketball zur europäischen Spitzenklasse.
Bauermann warnt vor einem "harten und steinigen Weg"
Zunächst einmal ist das Projekt auf ein Jahr ausgelegt. "Das muss in dieser Zeit fliegen, deshalb wird nicht gekleckert, sondern geklotzt", verdeutlichte der Bayern-Präsident die Ambitionen für die kommende Saison in der Pro-A-Liga. 4000 bis 5000 Fans pro Spiel sollen in die Münchner Eissporthalle gelockt, Basketball in München hoffähig gemacht werden. Sollte dies nicht gelingen, "wird man sehen, wie es weitergeht", so Hoeneß.
Hoeneß, aber auch Bauermann sind jedoch vom Erfolg überzeugt. Der Bundestrainer sprach von einem "unfassbar großen Potenzial, das der Verein und die Region bietet". Er warnte aber auch vor einem "harten und steinigen Weg. Die Spiele gegen uns werden bei den Gegnern für große Dynamik und Energie sorgen."
"Der deutsche Basketball soll gefördert werden."
Deshalb erwartet er von seinen Spielern, "dass sie sich 24 Stunden am Tag, sieben Tage die Woche mit dieser Idee identifizieren. Professionelles Minimalistentum wird nicht ausreichen."
Bisher haben die Münchner in Artur Kolodziejski, dem Serben Aleksandar Nadjfeji, dem Amerikaner Beckham Wyrick, Bastian Doreth und Nationalspieler Demond Greene fünf Hochkaräter verpflichtet.
Wichtig ist Bauermann, aber auch Hoeneß bei den Tranfers der deutsche Aspekt: "Wir wollen keinen Retortenklub, der fünf Amerikaner einfliegt. Der deutsche Basketball soll gefördert werden."