Spanien dominiert auch Serbien

SPOX
05. September 201412:26
Pau Gasol zeigte gegen Serbien erneut eine starke Vorstellunggetty
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Spanien und die USA marschieren im Gleichschritt ins Achtelfinale. Griechenland ringt Argentinien nieder. Dante Exum darf im abschließenden Gruppenspiel der Australier erstmals länger ran und weiß direkt zu überzeugen. Am Ende kassieren die Boomers gegen Angola dennoch die zweite Turnierpleite - auch wegen eines überragenden Yanick Moureira.

Das Achtelfinale im Überblick:

USA-Mexiko (Samstag, 16 Uhr)

Frankreich - Kroatien (Samstag, 18 Uhr)

Dominikanische Republik - Slowenien (Samstag, 20 Uhr)

Spanien - Senegal (Samstag, 22 Uhr)

Neuseeland - Litauen (Sonntag, 16 Uhr)

Serbien - Griechenland (Sonntag, 18 Uhr)

Türkei - Australien (Sonntag, 20 Uhr)

Brasilien - Argentinien (Sonntag, 22 Uhr)

Vorrunden-Gruppe A in Granada

Brasilien - Ägypten 128:65

Punkte: Leandro Barbosa (22) - Ibrahim Elgammal (16)

Rebounds: Anderson Varejao (10) - Moustafa Elmekawi (5)

Assists: Raul Neto (10) - Ibrahim Elgammal (5)

Iran - Frankreich 76:81

Punkte: S. Nikkhah Bahrami (23) - Thomas Heurtel (15)

Rebounds: Hamed Haddadi (15) - Antoine Diot (5)

Assists: Mehdi Kamrani (5) - Thomas Heurtel (4)

Frankreich legte einen klassischen Fehlstart hin und lag nach dem ersten Viertel mit zehn Punkten hinten. Es war der Hallo-Wach-Effekt, denn in der Folge drehte L'Equipe Tricolore auf. Mit 24:10 holten sie sich das zweite Viertel. Der Europameister profitierte dabei von der lahmen Defense des Irans.

Frankreich schoss 56,6 Prozent aus dem Feld und schloss auch von der Dreierlinie hochprozentig (45,8 Prozent) ab. Es lief eigentlich alles nach Plan, aber am Ende ließen sich Boris Diaw und Co. fast noch die Butter vom Brot nehmen. Mit einem 9:0-Lauf verkürzte der Iran zwei Minuten vor dem Ende auf fünf Punkte. Doch in den Schlussminuten wollte dann nichts mehr fallen und die Franzosen kamen mit einem blauen Auge davon.

Als drittplatziertes Team in Gruppe A geht es nun im Achtelfinale gegen Kroatien. Der Iran verpasst mit nur einem Sieg den Sprung in die K.o.-Phase.

Serbien - Spanien 73:89

Punkte: Nemanja Bjelica (19) - Pau Gasol (20)

Rebounds: Nemanja Bjelica (10) - Marc Gasol (8)

Assists: Bogdan Bogdanovic (4) - Ricky Rubio (6)

Spanien stand bereits vor dem Spiel als Gruppensieger fest. Das hinderte die Seleccion aber nicht daran, in bester Besetzung anzutreten. Von Schonung keine Spur und so dominierte der Gastgeber von Beginn an und ließ Serbien nicht zur Entfaltung kommen.

Gerade im Transition Game kam Spanien immer wieder zu einfachen und vor allem schönen Punkten. Gasol und Co. boten ihren Fans etwas für ihr Geld. Und nicht wenige sind mittlerweile der Meinung, dass Spanien den USA wirklich gefährlich werden können. Bei den Iberern läuft es bereits richtig rund.

Zur Halbzeit war die Partie in Granada im Grunde durch. Serbien verkürzte zwar noch ein wenig und gab sich zu keiner Zeit geschlagen, aber wirklich gefährlich wurden sie den Spaniern nicht mehr. Daran konnte auch ein starker Bjelica nichts ändern. Auf Seiten der Spanier ragte Pau Gasol aus einem starken Kollektiv heraus. Der Gastgeber trifft nun auf den Senegal, Serbien bekommt es mit den starken Griechen zu tun.

Vorrunden-Gruppe B in Sevilla

Senegal - Philippinen 79:81

Punkte: Mouhammad Faye (20) - Andray Blatche, Jimmy Alapag (18)

Rebounds: Gorgui Dieng (14) - Andray Blatche (14)

Assists: Xane Dalmeida (14) - Jimmy Alapag (4)

Es ist vollbracht. Endlich haben auch die Philippinen den ersten Sieg eingefahren. Dabei sah es zwischenzeitlich so aus, als müssten die Filipinos unter Umständen die nächste knappe Enttäuschung verkraften. Eine halbe Minute vor Schluss führte man mit drei, Mamadou Ndoye stieg noch einmal von draußen hoch und traf. Zwei Mal bot sich den Philippinen im Anschluss zwar noch die Chance, das Spiel in der regulären Spielzeit zu entscheiden, Andray Blatches und Lewis Tenorios Jumper fielen jedoch nicht.

Als Xane Dalmeida die Overtime dann auch noch mit dem nächsten Dreier eröffnete, hätten die Asiaten ob des unglücklichen Verlaufs durchaus verzweifeln können. Stattdessen blieben sie ruhig. Völlig ruhig. Gerade von der Linie. 11 ihrer insgesamt 17 Punkte in der Verlängerung machten die Filipinos per Freiwurf und verdienten sich dank ihrer Nervenstärke den ersten Turniersieg.

Dabei hatten sie zu Beginn deutliche Probleme, beschlossen das erste Viertel ohne auch nur einen einzigen Assist gespielt zu haben. Dafür hatten die Filipinos die Zone-Defense irgendwann als probates Mittel entdeckt, was dem Senegal angesichts schwacher Quoten von draußen (24 Prozent 3FG) deutlich zu schaffen machte. Dazu wirkte Gorgui Dieng nach einem Zusammenstoß mit Ranidel de Ocampo etwas benommen und nahm offensiv nicht den gewohnten Einfluss (3/8 FG, 13 Punkte).

Für den Senegal geht es zusammen mit Griechenland, Kroatien und Argentinien trotzdem ins Achtelfinale, während die Philippinen zumindest mit einem Erfolgserlebnis nach Hause fahren können.

Kroatien - Puerto Rico 103:82

Punkte: Bojan Bogdanovic (23) - J.J. Barea (20)

Rebounds: Krunoslav Simon (7) - David Huertas (4)

Assists: Roko Ukic (6) - Carlos Rivera (6)

Argentinien - Griechenland 71:79

Punkte: Luis Scola (17) - Nick Calathes (18)

Rebounds: Luis Scola (5) - Giannis Bourousis (15)

Assists: Facundo Campazzo (5) - Nick Zisis (5)

Griechenland und Argentinien durften im direkten Duell den Gruppensieg ausspielen. Die Atmosphäre in Sevilla war der perfekte Rahmen für die spannende Partie. Beide Teams wurden von ihren Fans lautstark angetrieben. Die Halle war der reinste Hexenkessel.

Hellas erwischte den besseren Start und führte schnell mit zwölf Punkten. Argentinien lief in der gesamten Partie einem Rückstand hinterher und hatte die Partie schon fast abgeschrieben. Coach Julio Lamas schonte im Schlussviertel bereits seine Stammkräfte, ehe die zweite Garde den Rückstand immer weiter verkürzte.

4:28 Minuten vor dem Ende brachte Campazzo die Gauchos auf zwei Zähler dran. Doch ein 7:0-Lauf der Griechen sorgte dann für die Entscheidung und den Gruppensieg. Argentinien blieb so nur Platz drei hinter Kroatien und erwartet nun ein hitziges Duell gegen den Erzrivalen Brasilien im Achtelfinale. Doch auch Griechenland hat mit Serbien wahrlich keine Laufkundschaft erwischt.

Seite 1: Die Gruppen A und B

Seite 2: Die Gruppen C und D

USA-Mexiko (Samstag, 16 Uhr)

Frankreich - Kroatien (Samstag, 18 Uhr)

Dominikanische Republik - Slowenien (Samstag, 20 Uhr)

Spanien - Senegal (Samstag, 22 Uhr)

Neuseeland - Litauen (Sonntag, 16 Uhr)

Serbien - Griechenland (Sonntag, 18 Uhr)

Türkei - Australien (Sonntag, 20 Uhr)

Brasilien - Argentinien (Sonntag, 22 Uhr)

Vorrunden-Gruppe C in Bilbao

Finnland - Neuseeland 65:67

Punkte: Gerald Lee (17) - Isaac Fotu (18)

Rebounds: U.a. Eric Murphy, Gerald Lee (5) - Mika Vukona (12)

Assists: Teemu Ranniko (12) - Lindsay Tait (5)

Ukraine - USA 71:95

Punkte: Slava Kravtchov (15) - James Harden (17)

Rebounds: Maxym Kornienko (6) - Kenneth Faried (8)

Assists: Oleksandr Mishula (4) - Kyrie Irving (6)

Nach dem ersten Viertel konnte man als neutraler Zuschauer durchaus auf eine enge Partie hoffen. Die Ukrainer ärgerte das Team USA mit ihrer Zonenverteidigung sichtlich und führte folgerichtig mit 19:14. Zudem wurde das gefürchtete Fastbreak-Spiel der Amerikaner sofort per Foul unterbunden.

Das reichte, um die USA zu kitzeln. Langsam aber stetig kamen sie besser ins Spiel und zogen gegen Ende des zweiten Viertels davon. Konnte man dem Team vorher durchaus leichte Motivationsprobleme unterstellen, so war jetzt die Intensität zu sehen, die sie bereits in den Spielen zuvor gezeigt hatten. Steph Curry und James Harden sorgen für eine 12-Punkte-Halbzeitführung.

Nach der Pause plätscherte die Partie vor sich. Die USA spielte locker ihren Stiefel runter und der Ukraine fehlten einfach die Mittel, das US-Team irgendwie vor Probleme zu stellen. Eine Schrecksekunde gab es Sekunden vor dem Ende, als Kyrie Irving hart zu Boden ging und in die Kabine geführt wurde. Der Point Guard gab aber wenig später Entwarnung.

Die USA ziehen standesgemäß als ungeschlagener Gruppensieger ins Achtelfinale ein. Dort wartet jetzt das Duell mit dem Nachbarn Mexiko. Die Ukraine scheidet dagegen aus.

Türkei - Dominikanische Republik 77:64

Punkte: Oguz Savas (15) - Francisco Garcia (18)

Rebounds: Ömer Asik (10) - Jack Martinez (9)

Assists: Emir Preldzic (5) - Juan Coronado (6)

Es war das Spiel um Platz 2 in der Gruppe C und die Türken wurden ihrer Favoritenrolle gerecht. Doch es begann schleppend. Beide Teams fanden nur schwer in die Partie, Punkte waren im ersten Viertel Mangelware.

Dann erhöhte die Türkei das Tempo und zog davon. Offensiv fiel auf einmal alles und defensiv hielten sie den Karibikstaat bei nur zehn weiteren Punkten bis zur Halbzeit. Mit einer komfortablen Führung im Rücken spielte die Türkei die Partie locker runter und sicherte sich den zweiten Platz in der Gruppe.

Vorrunden-Gruppe D auf Gran Canaria

Australien - Angola 83:91

Punkte: Chris Golding (22) - Yanick Moureira (38)

Rebounds: Chris Coulding (6) - Yanick Moureira (15)

Assists: Dante Exum (6) - Armando Costa (6)

Angesichts der bereits feststehenden Qualifikation für das Achtelfinale gönnte Australiens Coach Andrej Lemanis seinen Startern ein kleine Pause. Matthew Dellavedova spielte lediglich gut drei Minuten, Aron Baynes und Joe Ingles blieben sogar das gesamte Spiel über auf der Bank. Dafür erhielt Dante Exum erstmals während des Turniers ausgedehnte Minuten. Und der Nummer-5-Pick der Utah Jazz stellte direkt seine Playmaking-Fähigkeiten unter Beweis (6 Assists) - seine Unerfahrenheit allerdings ebenso (4 Turnover).

Grundsätzlich lieferte Exum jedoch eine durchaus ansprechende Leistung. Nate Jawai setzte er im Schlussviertel nach dem Pick-and-Roll sehenswert ein, kurz darauf provozierte der Guard mit aggressiver Defense ein Offensivfoul. Selbst ein Clutch-Dreier saß. Dass Exum nicht zwingend zu Schüchternheit neigt, bewies er, indem er sich auch im Huddle zu Wort meldete.

Der NBA-Rookie konnte jedoch nicht verhindern, dass Angola nach Australiens dominanter erster Hälfte die Vorzeichen während der finalen 20 Minuten nahezu vollständig drehte. Die Afrikaner dominierten nun die Bretter, brachten Australien zudem schnell über die Teamfoulgrenze und marschierten in der Folge regelmäßig an die Linie. Für den Schlusspunkt sorgte schließlich der überragende Yanick Moreira, der das Spiel per Tipin mit dem Buzzer beschloss.

Südkorea - Mexiko 71:86

Punkte: T. Moon (16) - H. Hernandez (16)

Rebounds: H. Yang (5) - H. Hernandez (16)

Assists: D. Yang (4) - J. Gutierrez (4)

Litauen - Slowenien 67:64

Punkte: Jonas Valanciunas (12) - Domen Lorbek (14)

Rebounds: Darjus Lavrinovic (8) - Alen Omic (8)

Assists: Adas Juskevicius (3) - Goran Dragic (4)

Die Ausgangslage war eindeutig. Der Gewinner würde sich auch den Gruppensieg auf Gran Canaria sichern. Dementsprechend intensiv ging es zu. Slowenien führte zur Halbzeit knapp mit sechs Punkten. Doch Litauen blieb dank einer geschlossenen Teamleistung immer im Spiel.

Es war bei weitem keine schöne Partie mit wenig Punkten, vielen Unterbrechungen und vielen Diskussionen. Dazu passte, dass Goran Dragic sich über die Australier beschwerte, die durch die Schonung ihrer Leistungsträger und der daraus resultierenden Niederlage, einem möglichen Aufeinandertreffen mit den USA im Viertelfinale vorbeugten.

Vielleicht hätten die Slowenen sich besser auf ihr eigenes Match konzentrieren sollen, denn was die Truppe im letzten Viertel ablieferte, war unterirdisch. Nur zwei kümmerliche Pünktchen brachten sie zustande und die auch erst 47 Sekunden vor dem Ende durch Dragic. Und dennoch hatte Lorbek am Ende mit einem Dreier noch die Chance zum Ausgleich.

Wenig überraschend verfehlte er. Litauen ist damit Gruppenerster und trifft im Achtefinale auf Neuseeland. Slowenien bekommt es nun mit der Dominikanischen Republik zu tun und würde bei einem Sieg wohl in der Runde der letzten Acht auf die USA treffen.

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