USA gegen Finnland mutiert zur Demontage. Spanien dominiert ebenfalls. Brasilien und Frankreich liefern sich bis in die finalen Sekunden ein enges Duell - mit dem besseren Ende für die Südamerikaner. Die Philippinen mit Andray Blatche bringen Kroatien an den Rand einer Niederlage. Der Balkanstaat gewinnt erst nach Verlängerung und dank eines überragenden Bojan Bogdanovic. Die Ukraine fährt einen Sieg gegen die Dominikanische Republik. Argentinien lässt Puerto Rico nicht den Hauch einer Chance. Slownenien besiegt Australien.
Vorrunden-Gruppe A in Granada
Frankreich - Brasilien 63:65
Punkte: Boris Diaw (15) - Marcelinho Huertas (16)
Rebounds: Boris Diaw (6) - Anderson Varejao (9)
Assists: Boris Diaw (5) - Marcelinho Huertas (5)
Frankreich gegen Brasilien versprach Spannung - und hielt sein Versprechen. Es war nicht immer schön anzuschauen, auch Offensivpuristen dürften nicht vollends glücklich die Halle verlassen haben. Dafür blieb das Spiel bis in die finalen Sekunden offen. Völlig offen. Brasilien führte mit 5 und wurde entsprechend bei jeder Ballberührung an die Linie geschickt. Dort behielten die Südamerikaner allerdings meist die Ruhe.
Und dennoch schnupperte Frankreich noch einmal an der Wende. Dabei verließ sich Coach Vincet Collet in den entscheidenden Sekunden nicht einmal auf seine besten Spieler. Weder Boris Diaw noch Nicolas Batum erhielten entscheidende Würfe. Dafür durfte sich Thomas Heurtel versuchen. Auch Antoine Diot erhielt seinen Auftritt. Und was für einen. Mit vier Punkten Rückstand bekam der Playmaker am Perimeter den Ball. Ein Fake - Anderson Varejao flog ins Leere. Diot stieg hoch - und traf. Ein Punkt Rückstand.
Nun hätte Marquinhos Viera durchaus verkleidet als Nervenbündel an die Linie marschieren können. Tat er jedoch nicht. Der Forward traf seinen ersten Freiwurf und setzte den zweiten Wurf geschickt an den Ring. Immerhin waren nur 1,2 Sekunden auf der Uhr. Boris Diaw schnappte sich zwar den Rebound, wurde beim Verzweiflungsdreier allerdings von Varejao geblockt.
Ägypten - Serbien 64:85
Punkte: Ibrahim Elgammal (12) - Milos Teodosic (15)
Rebounds: Moustafa Elmekawi (5) - Stefan Bircevic (9)
Assists: Mouhanad Elsabagh (5) - Bogdan Bogdanovic, Stefan Jovic, Stefan Markovic (je 4)
Iran - Spanien 60:90
Punkte: Mahdi Kamrani (18) - Pau Gasol (33)
Rebounds: Hamed Haddadi (15) - Marc Gasol (10)
Assists: Samad Nikkhah Bahrami (4) - Ricky Rubio (5)
Die Spanier gingen nicht ganz so gnadenlos mit ihrem Gegner um wie die USA. Weniger dominant traten die Gastgeber deshalb allerdings auch nicht auf. Sukzessive bauten sie ihren Vorsprung aus und ließen den Iran so zu keiner Zeit an der Sensation schnuppern. Speziell Pau Gasol scheint richtig Lust auf die WM im eigenen Land zu haben. Der Neu-Bull überragte, war mit 33 Punkten Topscorer der Partie und griff sich zudem 8 Rebounds. Bruder Marcs Double-Double (15 Punkte, 10 Rebounds) war nicht minder beeindruckend.
Einziger Wermutstropfen bei den Spaniern dürfte die Schwäche aus der Distanz sein. Lediglich 7 der 19 spanischen Dreier fanden schlussendlich auch ihr Ziel. Ricky Rubio drückte nur einmal aus der Distanz ab, traf nicht und blieb auch sonst den Beweis schuldig, dass sich die Arbeit mit einem Shooting Coach aus dem Sommer ausgezahlt hat. Minnesotas Playmaker hatte erneut große Probleme mit seinem Wurf. Das Resultat: 1 von 4 aus dem Feld, 1 von 6 von der Freiwurflinie.
Vorrunden-Gruppe B in Sevilla
Kroatien - Philippinen 81:78 OT
Punkte: Bojan Bogdanovic (26) - Andray Blatche (28)
Rebounds: Ante Tomic (11) - Andray Blatche (12)
Assists: Ante Tomic, Dario Saric (beide 4) - Jimmy Alapag (6)
Kroatien kam eigentlich gut in die Partie und führte nach dem ersten Viertel bereits mit 23:9. Gerade Dario Saric (10 Punkte, 9 Rebounds, 4 Assists) und Bojan Bogdanovic drückten dem Spiel früh ihren Stempel auf. Doch die Filipinos bissen sich in die Partie und verkürzten den Rückstand stetig.
Der eingebürgerte Andray Blatche fand nach anfänglichen Problemen immer besser ins Spiel und agierte zeitweise sogar als Spielmacher. 3:17 Minuten vor dem Ende glich er mit einem Dreier erstmals aus. Mit der Schlusssekunde hatte Jeffrei Chan sogar die Chance zum Sieg, aber er setzte den Dreier daneben.
In der Overtime waren die Kroaten acht Sekunden vor dem Ende mit vier Punkten vorne, ehe erneut Blatche mit einem wilden Dreier verkürzte. Der Neu-Pacer Damjan Rudez brachte die Partie anschließend von der Freiwurflinie nach Hause und ließ den Balkanstaat mit einem blauen Auge davonkommen. "Sie haben eine Menge Shooter, aber wichtig ist, dass wir gewonnen haben", musste auch Saric nach der Partie anerkennen.
Basketball-verrückte Filipinos: Von Kaffeemaschinen und Biermännern
Puerto Rico - Argentinien 75:98
Punkte: J.J Barea (24) - Luis Scola (20)
Rebounds: Ramon Clemente (6) - Andres Nocioni (11)
Assists: J.J. Barea (4) - Pablo Prigioni (10)
Die alten Herren haben offenbar noch lange nicht genug. Egal ob nun Luis Scola, Andres Nocioni oder Pablo Prigioni - Argentiniens Goldene Generation bewies zum Auftakt, dass das Alter gutem Basketball nicht im Weg stehen muss. Das Trio führte die Südamerikaner in allen wichtigen Kategorien an - Nocioni gelang sogar ein Double-Double (18 Punkte, 11 Rebounds) - und trug damit seinen Teil dazu bei, dass Puerto Rico nie wirklich eine Chance hatte.
Das Team um Ex-Mav J.J. Barea lag bereits nach dem ersten Viertel mit 9 Punkten zurück und näherte sich Argentinien nie wirklich gefährlich an. Zu dominant war der Olympiasieger von 2004 unter den Brettern (41:35), zu gut dessen Quoten innerhalb der Dreierlinie (62 Prozent 2FG). So steht am Ende ein mehr als überzeugender Auftaktsieg für Argentien - und die Erkenntnis, dass die Goldene Generation offenbar noch lange nicht genug hat.
Griechenland - Senegal 87:64
Punkte: Kostas Kaimakoglu (20) - Gorgui Dieng (21)
Rebounds: Kostas Kaimakoglu (8) - Gorgui Dieng (14)
Assists: Kostas Sloukas (4) - Xane Dalmeida (2)
Vorrunden-Gruppe C in Bilbao
Ukraine - Dominikanische Republik 72:62
Punkte: Pooh Jeter (16) - Francisco Garcia (18)
Rebounds: Maxym Korniyenko (7) - Eloy Vargas (9)
Assists: Sergiy Gladyr (3) - Francisco Garcia (4)
Neuseeland - Türkei 73:76
Punkte: Tai Webster (22) - Oguz Savas (16)
Rebounds: Mika Vukona (8) - Emir Preldzic (6)
Assists: Lindsay Tait (3) - Baris Hersek, Emir Preldzic (je 3)
Das ist gerade noch mal gut gegangen. Jedenfalls aus Sicht der Türken. Die begannen die WM nämlich alles andere als souverän, verschliefen das erste Viertel komplett. Lediglich 8 Punkte hatten die Türken in ihren ersten zehn WM-Minuten 2014 aufs Scoreboard gebracht und liefen den Neuseeländern so von Beginn an hinterher. Zur Halbzeit lag man sogar mit 11 Zählern zurück.
Zwar lief es langsam aber sicher besser, ein echter Run gelang den Türken allerdings bis ins vierte Viertel hinein nicht. Neuseeland dominierte die Bretter und hielt die eigentlich favorisierten Türken so auf Distanz. Gut sechs Minuten vor dem Ende betrug der Vorsprung immer noch 10 Punkte, erst dann startete die das Team von Coach Ergin Ataman den so sehr herbeigesehnten Run, den Emir Preldzic' Dreier drei Minuten vor Schluss schlussendlich mit der Führung krönte. Offensiv gelang beiden Teams nun überhaupt nichts mehr, nur jeweils ein Freiwurf fand seinen Weg durch den Korb, sodass die Türkei am Ende doch den glücklichen Auftaktsieg feiern durfte.
USA - Finnland 114:55
Punkte: Klay Thompson (18) - Petteri Koponen, Shawn Huff (je 12)
Rebounds: DeMarcus Cousins (10) - Erik Murphy (7)
Assists: Stephen Curry (5) - Petteri Koponen (4)
Endlich durften auch die Finnen einmal eine WM auf dem Parkett erleben. Zwar nur dank einer Wildcard, das tat der Begeisterung jedoch keinen Abbruch. 8.000 Fans waren mit nach Bilbao gereist und sorgten für einen durchaus stimmungsvollen Rahmen. Allerdings sank der Lärmpegel mit fortschreitender Spieldauer zusehends.
Dass Finnland gegen die USA nicht die allerbesten Chancen auf eine Überraschung besitzen würde, war vorherzusehen. Aber das? In der ersten Hälfte gelang Suomi nichts. Gar nichts. Zu groß war die Ehrfurcht vor dem bestens besetzten Gegner, zu athletisch die Defense der Amerikaner. So trafen die Finnen während der ersten beiden Viertel lediglich 17 (!) Prozent ihrer Würfe, im zweiten Abschnitt gelangen ihnen mickrige 2, ZWEI, Pünktchen.
Die USA, bei denen Kyrie Irving, Steph Curry, James Harden, Kenneth Faried und Anthony Davis starteten, genossen dagegen ihre grenzenlose Überlegenheit. Beim Zug in die Zone gab es mangels Ausgeglichenheit in Sachen Athletik kaum Gegenwehr, der Ball lief - und wurde in grausamer Regelmäßigkeit durch den Ring geschickt.
Zwar forderte Coach Mike Krzyzewski sein Team auf, in der zweiten Hälfte denselben Eifer zu zeigen wie während der ersten 20 Minuten, angesichts des horrenden Vorsprungs gelang dies jedoch nicht ganz. Natürlich dominierten die Amerikaner weiterhin, allerdings fanden auch die Finnen wieder ein wenig Gefühl für den Wurf. So machten sie speziell ihren Fans noch einmal eine Freude, die ihr Team bis zur Schlusssirene - von der Schockstarre im zweiten Viertel einmal abgesehen - beeindruckend unterstützten. Topscorer der Partie war Klay Thompson (18 Punkte), Anthony Davis kam auf 17 Zähler, Derrick Rose auf 12.
Vorrunden-Gruppe D auf Gran Canaria
Angola - Südkorea 80:69
Punkte: Olimpio Cipriano (16) - Sunhyung Kim (15)
Rebounds: Yanick Moreira (10) - Hee-jong Yang (5)
Assists: Armando Costa (6) - Sunhyung Kim (5)
Australien - Slowenien 80:90
Punkte: Aron Baynes (21) - Goran Dragic (21)
Rebounds: Aron Baynes (7) - Goran Dragic (7)
Assists: Matthew Dellavedova (5) - Goran Dragic (4)
Hätten die Australier das erste Viertel nicht verschlafen, vielleicht wäre die kleine Überraschung geglückt. So mussten die Boomers allerdings bereits nach den ersten zehn Minuten einem 8-Punkte-Rückstand hinterherlaufen, den sie nie ganz aufzuholen wussten. Dabei zeigte Spurs-Big-Man Aron Baynes eine extrem starkes Spiel. Nummer-5-Pick Dante Exum stand dagegen lediglich gut zehn Minuten auf dem Court und nahm deshalb nur bedingt Einfluss aufs Spiel der Australier (0/2 FG, 2 Rebounds, 1 Assist, 1 Turnover).
Dass das im Falle Goran Dragic' anders aussehen würden, war zu erwarten gewesen. Denn auch diesmal demonstrierte der Suns-Playmaker, wie wichtig er für das Spiel Sloweniens ist. Dragic ging voran, legte starke Quoten auf (8/12 FG) und sorgte so für einen gelungenen Auftakt des Gastgebers der EuroBasket 2013.
Mexiko - Litauen 74:87
Punkte: Francisco Crus (21) - Jonas Maciulis (19)
Rebounds: Gusatvo Ayon (6) - Jonas Valanciunas (5)
Assists: Francisco Cruz (4) - Renaldas Seibutis (5)
Die FIBA-WM 2014 in der Übersicht
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