Die EWE Baskets Oldenburg haben das Playoff-Aus gegen Bayern München nochmal abwenden können. In München setzte sich das Team von Sebastian Machowski mit 105:103 in der zweiten Verlängerung durch.
Malcolm Delaney wählte klare Worte. "Ich bin angepisst", twitterte der US-Amerikaner. Der Frust des Spielmachers von Bayern München wegen des vergebenen Matchballs im dritten Play-off-Halbfinale war groß.
Gegen die EWE Baskets Oldenburg hatte Hauptrunden-Gewinner München nach zweimaliger Verlängerung mit 103:105 (91:91, 83:83, 44:44) den Kürzeren gezogen und führt in der best-of-five-Serie nur noch 2:1.
Auch, weil Delaney frühzeitig vom Feld musste. Denn alles hatte vor 6700 Zuschauern im ausverkauften Audi Dome in der Schlussphase nach einem Durchmarsch der Bayern in ihr erstes Finale seit dem Aufstieg vor drei Jahren ausgesehen: 81:73 führte München 2:44 Minuten vor Ende der regulären Spielzeit, dann jedoch bekam der bis dahin glänzend aufgelegte Delaney (18 Punkte, 7 Assists) sein fünftes Foul und war nur noch Zuschauer. Das Spiel der Gastgeber erlitt dadurch einen Bruch, und Oldenburg nutzte die Schwächen eiskalt aus.
"Haben Serie nach Oldenburg zurückgeholt"
"Ich muss meiner Mannschaft ein Riesenkompliment aussprechen", sagte Gäste-Trainer Sebastian Machowski: "In dieser Situation, mit dem Rücken zur Wand, war dieser Erfolg ein tolles Statement. Wir haben die Serie nach Oldenburg zurückgeholt." Schon am Dienstag hat der Vizemeister zu Hause die Chance zum Ausgleich.
Machowskis Gegenüber Svetislav Pesic suchte nicht nach Ausreden. "Das Schwerste ist es immer, so eine Serie zu Ende zu bringen", hatte der Serbe vor dem Spiel erklärt - und behielt damit Recht.
Nach dem 50-minütigen Krimi konnte der 64-Jährige Oldenburg nur noch gratulieren. "Sie haben am Ende ein knappes Spiel verdient gewonnen. Ich glaube, dass die Oldenburger mehr Kraft mitgebracht haben. Jetzt müssen wir versuchen, unsere nächste Chance zu nutzen."
Auch Spiel vier wird für den Favoriten kein Selbstläufer. Denn die Bayern hatten schon am Mittwoch bei ihrem ersten Sieg in Oldenburg (74:72) mit viel Glück gewonnen.
Sieg 23 Sekunden vor der Sirene
"Man hat gemerkt, wie unzufrieden das Team über die vollkommen überflüssige Niederlage in Spiel zwei war", sagte deshalb Machwoski. Mit aller Macht wollen die Norddeutschen, die mit Rickey Paulding (25 Punkte) den besten Werfer in ihren Reihen hatten, ein entscheidendes fünftes Duell erzwingen. Zumindest lebt der Traum von der Rückkehr in die Finalserie beim Meister von 2009.
Dass sie das Zeug dazu haben, zeigten die Oldenburger in der Verlängerung. Auch ein Sechs-Punkte-Rückstand (93:99) sorgte bei den Gästen nicht für Nervosität.
Mit einer Serie kämpften sich die Niedersachsen zurück, 23 Sekunden vor der Schlusssirene traf Nemanja Aleksandrov ganz abgezockt mit einem Dreier zum Endstand. Die Bayern kamen bei ihrem letzten Ballbesitz wegen der konzentrierten Defensivleistung des Gegners nicht mehr zum Abschluss.
Delaney, wertvollster Spieler (MVP) der Hauptrunde und zweitbester Bayern-Scorer hinter Deon Thompson (20), saß zu diesem Zeitpunkt schon lange auf der Bank. "Wir gewinnen das nächste", kündigte der 25-Jährige an. Daheim will der Guard erst wieder im Finale spielen.
Die Playoffs im Überblick
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