Wütendes Barca zerlegt Krasnodar

SPOX
15. April 201623:22
Tomas Satoransky legte für Barca ein Double-Double aufgetty
Werbung
Werbung

In den Playoffs der Turkish Airlines Euroleague hat Barcelona die Serie mit einer überragenden Leistung gegen Krasnodar ausgeglichen. Panathinaikos dagegen verliert auch das zweite Spiel bei Laboral - trotz Leistungssteigerung und Overtime. Roter Stern Belgrad liefert sich gegen Favorit ZSKA Moskau einen starken Fight, vergibt am Ende aber mehrfach die Chance auf den Sieg. Titelverteidiger Real Madrid wird bei Fenerbahce vorgeführt und steht kurz vor dem Aus.

ZSKA Moskau - Crvena Zvezda Telekom Belgrad 77:76 (BOXSCORE) Serie: 2-0

Nachdem das erste Spiel der Playoff-Serie recht deutlich in der Hand des Favoriten blieb, schaffte es Roter Stern diesmal, in der russischen Hauptstadt lange mitzuhalten und ein Herzschlagfinale zu erzwingen - mit bitterem Ende für Maik Zirbes und Co. Denn 73 Sekunden vor Schluss hatte der deutsche Center sein Team mit einem amtlichen Dunk mit 75:74 in Führung gebracht. Doch ZSKA behielt die Nerven und spielte nach einer Auszeit Milos Teodosic frei, der seinen Wurf von Downtown eiskalt versenkte.

Allerdings bekamen die Gäste mehrere Chancen, das Spiel nochmals umzudrehen. Erst traf Tarence Kinsey nur einen von zwei Freiwürfen, wenig später beging Stefan Jovic einen Schrittfehler, nachdem sein Team einen Ballverlust von Nando De Colo erzwang. In der Summe waren das zu viele Fehler, um den großen Favoriten zu ärgern.

So ist ZSKA nur noch ein Sieg vom 13. Final Four in den letzten 14 Jahren entfernt - allerdings erwartet sie in Belgrad ein heißer Tanz: "In Belgrad werden wir noch einmal das Maximum herauskitzeln, unsere Halle wird explodieren", warnte schonmal Dejan Radonjic, seines Zeichens Head Coach bei Roter Stern. Für ein Comeback in der Serie bedarf es aber auch einer Leistungssteigerung von Zirbes, der in 26 Minuten Spielzeit auf durchschnittliche 9 Punkte und 5 Rebounds kam. Deutlich besser machte es auf der anderen Seite der Ex-Bamberger Kyle Hines, der 19 Zähler (8/9 FG) auflegte. Nando De Colo beließ es bei 13 Stück (9/10 FT).

Fenerbahce - Real Madrid 100:78 (BOXSCORE) Serie: 2-0

Der Serienauftakt glich vor zwei Tagen eher einem Krampf als einem Basketballspiel, denn beide Teams hatten offensiv zahlreiche Probleme. Das änderte sich in Istanbul nun immerhin für eine Seite - und zwar für die Gastgeber. Diese dominierten das Geschehen vom Start weg, inklusive eines 13:0-Laufs im ersten Viertel, was im Prinzip schon einer sehr frühen Vorentscheidung gleichkam.

Dieser Eindruck bestätigte sich schließlich noch vor der Halbzeit: Die Türken liefen im Kollektiv heiß, feuerten aus allen Rohren und hatten zwischenzeitlich eine fast 70-prozentige Trefferquote auf dem Konto. So stand es Mitte des zweiten Viertels bereits 41:17 - eine Demütigung für die Königlichen. "Was für ein schreckliches Spiel von uns. Sie waren überall besser als wir - in der Offense, in der Defense, beim Rebound. Jetzt müssen wir schauen, was am Dienstag in Madrid geht", erklärte ein niedergeschlagener Sergio Rodriguez.

Allzu große Hoffnungen sollten sich die Spanier jedoch nicht machen, denn Fenerbahce hat dermaßen viel Offensiv-Power, dass eventuelle Schwächephasen einzelner neutralisiert werden. Auch in diesem zweiten Spiel der Serie punkteten fünf Spieler zweistellig, unter ihnen Ekpe Udoh (18 Punkte, 4 Rebounds) und Nikola Kalinic (17 Punkte, 8/9 FG). Für Real kam Rodrigez auf 15 Zähler, während Sergio Llull erneut einen schwachen Abend erwischte (5 Punkte, 1/8 FG).

Lokomotiv Kuban Krasnodar - FC Barcelona 66:92 (BOXSCORE) Serie: 1:1

"Das war eine harte Nacht für uns - diese Niederlage tut weh. Wir haben Barcelona erlaubt, überall das zu machen, worauf sie Lust hatten." Diese Statement von Krasnodar-Coach Georgios Bartzokas fasst ganz gut zusammen, was ihm und seinem Team gegen die Katalanen widerfahren ist.

Nach der Niederlage im Spiel eins traten diese mit jeder Menge Wut ihm Bauch an, was man ihnen vor allem defensiv ansah. Barca ließ kaum einfache Würfe zu, gab keinen Ball verloren und rannte den Fastbreak, als gäbe es kein Morgen. "Zwei Dinge haben wir getan: verteidigen und rennen", fasste Juan Carlos Navarro den Erfolg seines Teams zusammen. Navarro war es auch, der im zweiten Viertel das Geschehen übernahm und einen großen Teil zum vorentscheidenden 15:0-Run beitrug.

Der All-Time Leader der Euroleague bei versenkten Dreiern unterstrich seine Treffsicherheit mit 4/6 von Downtown, war da aber keineswegs der einzige Katalane, der ordentlich Zielwasser getrunken hatte: Am Ende stand eine Dreierquote von 61,5 Prozent auf dem Spielbogen (16/27), während auf der anderen Seite nur ein Drittel von draußen rein fiel. Mit 18 Zählern war Navarro Topscorer seines Teams, während Tomas Satoransky ein starkes Double-Double auflegte (13 Punkte, 10 Assists). Der im ersten Spiel überragende Anthony Randolph wurde gut in Schach gehalten (17 Punkte, 4/12 FG).

Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz - Panathinaikos 82:78 (BOXSCORE) Serie: 2-0

Nachdem das erste Spiel der Serie etwas deutlicher zu Gunsten der Spanier entschieden wurde, sahen die knapp 14.000 Zuschauer in Vitoria diesmal einen Krimi. Dabei führten die Hausherren im dritten Viertel noch halbwegs komfortabel (47:38), konnten aber nicht verhindern, dass die Gäste dank eines starken Dimitris Diamantidis wieder herankamen.

Die lebende Legende war es dann auch, die das Spiel mit einem spektakulären Dreier in die Overtime brachte. Wenige Sekunden vor Schluss führte Laboral mit drei Punkten, doch eine starke Pana-Defense erzwang einen 8-Sekunden-Pfiff. Anschließend versenkte Diamantidis einen einbeinigen Dreier zum Ausgleich - Overtime.

In dieser war dann eigentlich davon auszugehen, dass die Griechen einen Vorteil haben würden - denn die von Verletzungen geplagten Hausherren beschränkten ihre Rotation auf nahezu sechs Spieler. Trotzdem entschieden sie das Spiel dank Ioannis Bourousis zu ihren Gunsten. Der Big Man (14 Punkte, 9 Rebounds) hatte zwar in den ersten drei Vierteln viele Probleme, kam in der Verlängerung aber auf 6 wichtige Zähler. Topscorer des Abends wurde Laborals Darius Adams (24 Punkte).