Das DBB-Team hat auch den zweiten Test beim Supercup in Hamburg erfolgreich bestanden. Beim 87:68 gegen WM-Teilnehmer Tschechien lieferten erneut vor allem Dennis Schröder und Daniel Theis eine spektakuläre Vorstellung ab.
Im Gegensatz zum Spiel gegen Ungarn stand Maxi Kleber nach seiner Erkältung diesmal wieder zur Verfügung und startete neben Dennis Schröder, Ismet Akpinar, Paul Zipser und Daniel Theis. Andreas Obst (persönliche Gründe) und Robin Benzing (Knöchel) standen dagegen nicht im Kader. Bei den Tschechen starteten Tomas Satoransky, Jaromir Bohacik, Vojtech Hruban, Patrik Auda und Ondrej Balvin.
Es zeigte sich sofort, dass dieser Test deutlich härter werden würde als der am Vortag. Zu Beginn der Partie waren beide Teams absolut auf Augenhöhe, bevor Schröder das Heft in seine Hand nahm und einen persönlichen 8:2-Run hinlegte. Das deutsche Team wurde nun immer stärker und begeisterte das Hamburger Publikum unter anderem mit einem Alley-Oop von Schröder auf Theis, nach einem Dreier von Johannes Voigtmann ging es mit 23:14 in die Viertelpause.
Hier gerieten beide Teams offensiv zunächst etwas ins Stocken, das DBB-Team blieb jedoch das bessere, Zipser erhöhte im Fastbreak per Layup auf 13 Punkte Vorsprung, nachdem ihn Schröder sehenswert per No-Look-Bodenpass bedient hatte. Einzig Auda leistete richtig Gegenwehr und wühlte sich zu 12 Punkten vor der Pause. Deutschland nahm eine 39:31-Führung mit in die Kabine.
Supercup: Deutschland fährt gegen Tschechien zweiten Sieg ein
Der Vorsprung wuchs nach der Pause schnell wieder auf 14 Punkte, später im Viertel sogar auf 20. Die Gäste fanden nicht wirklich zurück ins Spiel, vor dem letzten Viertel stand es 68:50 - und auch im letzten Durchgang brannte nichts mehr an. Maodo Lo mit zwei Dreiern sowie Danilo Barthel per Jumper bauten die Führung sogar bis auf 25 Punkte aus. In der Schlussphase kassierte Theis nach einem weiteren Dunk noch ein Technical, seine einzige Reaktion darauf waren indes noch weitere krachende Dunks.
Topscorer beim DBB-Team war erneut Schröder mit 21 Punkten (dazu 7 Assists), Theis kam auf 17 Zähler, Lo auf 10. Tschechiens Topscorer blieb Auda mit 12, Ondrej Balvin kam auf 10 Punkte. Am Sonntag schließt Deutschland den Supercup mit dem dritten Test gegen Polen ab (15 Uhr), danach spielen die Tschechen noch gegen Ungarn (17.30 Uhr). Der nächste Test findet dann am 23. August in Saitama (Japan) gegen Tunesien statt.
Die wichtigsten Statistiken
Deutschland vs. Tschechien 87:68 (BOXSCORE)
- Wie schon gegen Ungarn zeigte Deutschland zu Beginn eine extrem starke Verteidigung. Die Tschechen bekamen kaum Möglichkeiten, ihr Ball-Movement einzubringen, es wurde sehr aggressiv verteidigt. So fabrizierten die Gäste in Halbzeit eins lediglich 2 Assists - bei 10 Ballverlusten. Die Punkte kamen fast alle über Einzelaktionen zustande. Nach der Pause ließ der Druck ein klein wenig nach, echten Spielfluss sah man bei den Tschechen aber nie. Das ging beim DBB-Team (20 Assists) schon besser.
- Die Deutschen waren effektiver aus dem Feld (49 zu 35 Prozent Quote) und von der Dreierlinie (40 zu 13 Prozent), fast alle Kategorien gingen an sie. Nur eine nicht: Die Freiwürfe. Vor allem Auda sorgte mit seiner Arbeit unter dem Korb in Halbzeit eins (8/10 FT) dafür, dass sein Team in Reichweite blieb. Tschechien traf insgesamt 18/25 Freiwürfen, Deutschland nur 10/14.
- Am Vortag ließ Henrik Rödl noch fast alle einsatzbereiten Spieler recht gleichmäßig viele Minuten spielen (Schröder ausgenommen), diesmal sah das anders aus. Moritz Wagner spielte über drei Viertel gar nicht und kam erst in der Schlussminute auf den Court, auch Johannes Thiemann (1:25 Minuten) saß fast nur auf der Bank. Alle anderen Spieler kamen für mindestens 12 Minuten (Bonga) rein.
Deutschland vs. Tschechien: Die Stimmen
Henrik Rödl: "Das war ein guter Test gegen eine gute Mannschaft. Unser Hauptaugenmerk lag auf Satoransky, das haben unsere Guards im Kollektiv sehr gut gelöst. Das hat mir heute am meisten gefallen. Ein paar Sachen habe am Ende gestockt, vor allem gegen die tschechische Zone. Ich bin begeistert von Dennis' Einstellung. Er spielt für alle mit und verteidigt konstant. Er muss jetzt viel spielen. Wir haben überall noch Steigerungspotenzial."
Maodo Lo: "Wir haben heute von Anfang an gute Akzente gesetzt. Wir wollten es Satoransky schwer machen und das hat insgesamt gut geklappt. Die Defense war wirklich gut. Es macht viel Spaß mit Dennis zu spielen. Wir machen Tag für Tag Schritte nach vorne, haben aber noch einiges zu verbessern."
Daniel Theis: "Zwischendurch gab es Phasen, in denen wir locker gelassen haben. Wir sind aber sehr vielseitig. Wenn wir so spielen, dann macht es Spaß."
Paul Zipser: "Streckenweise war es gut. Wir haben aber auch wieder ein bisschen nachgelassen. Daran müssen wir arbeiten."
Der Star des Spiels: Dennis Schröder
In einigen wenigen Situationen wollte es Schröder etwas zu schön machen und überdrehte minimal, überwiegend war das aber erneut eine blitzsaubere Vorstellung. Das Zusammenspiel mit dem ebenfalls bärenstarken Theis stach mal wieder heraus, dazu fand Schröder eine gute Balance aus Playmaking und eigenem Attackieren. Ganz klar der Chef auf dem Court.
Der Flop des Spiels: Tomas Satoransky
Am Vortag gegen Polen hatte der Bulls-Guard noch mit einem Double-Double geglänzt, diesmal kam er überhaupt nicht ins Spiel und wurde von der aggressiven Defensiv-Kombination aus Akpinar und Lo gut abgemeldet. Enttäuschte mit 4 Punkten und 2 Assists in 23 Minuten Spielzeit.