Muhammad Ali, Mike Tyson - Oleksandr Usyk. Der ukrainische Boxstar hat beim Showdown der besten Schwergewichtler ihrer Generation Geschichte geschrieben und sich auf eine Stufe mit den Größten der Sportart gehievt. In Riad besiegte der 37-Jährige seinen britischen Rivalen Tyson Fury am Samstagabend in einem so spektakulären wie engen Kampf nach geteilter Punktentscheidung und krönte sich zum unumstrittenen Weltmeister der Königsklasse.
Usyk reckte den "Undisputed"-Gürtel stolz in die Luft, ehe die Tränen den neuen König des Boxsports überwältigten und er seine Freude einfach herausschrie. Unumstrittener Schwergewichts-Weltmeister, in einer Reihe mit Muhammad Ali und Mike Tyson: Durch den spektakulären Sieg gegen Tyson Fury ist der Ukrainer auf seinem absoluten Höhepunkt angekommen, doch seine Gedanken waren bei seiner kriegsgebeutelten Heimat und seiner Familie.
"Ich glaube, mein Vater schaut auf mich herab und ist sehr glücklich", sagte Usyk, dessen Vater 2012 verstorben war, nach dem knappen Punktsieg in Riad bei Sky: "Papa, ich liebe dich. Ich kann es - und du hast es mir gesagt." Auch seiner Frau und seinen Kindern dankte der 37-Jährige, der sich durch seinen Triumph im großen Vereinigungskampf als erster Boxer seit 25 Jahren zum unangefochtenen Champion in der Königsklasse gekrönt hatte.
Durch den 22. Sieg im 22. Profikampf entriss der bisherige WBA-, WBO- und IBF-Weltmeister Usyk seinem Gegner den Titel des Verbandes WBC. Er steht nun auf einer Stufe mit Ali, Tyson oder Max Schmeling, die sich ebenfalls unumstrittene Schwergewichts-Champions hatten nennen dürfen. Diesen Status hatte Usyk, der nach Beginn des russischen Angriffskriegs zeitweise dem Militär beigetreten war, zuvor bereits im Cruisergewicht errungen.