Es ist das Box-Comeback des Jahres: Vitali Klitschko, 37 Jahre, Doktor der Sportwissenschaften und ehemaliger Weltmeister im Schwergewicht, will's noch mal wissen. Und der Ukrainer hat sich einiges vorgenommen.
Anders als die meisten Boxer, die wieder in den Ring steigen, hat sich Klitschko nicht für einen schnöden Aufbau-Kampf entschieden. Es soll doch bitte schon ein großer Brocken sein, schließlich habe Klitschko "noch jede Menge Pulver zu verschießen".
Sein Gegner ist kein Geringerer als Samuel Peter, 28 Jahre, selbsternannter nigerianischer Albtraum ("Nigerian Nightmare") und aktueller WBC-Weltmeister im Schwergewicht.
Dass das Comeback unter diesen Vorraussetzungen durchaus auch in die Hose gehen könnte, weiß Klitschko selbst wohl am besten.
SPOX stellt die beiden Kontrahenten im Head-2-Head-Vergleich vor:Fitness:
Vitali Klitschko: Seit Anfang September arbeitet Klitschko in Going bei Kitzbühel mit Trainer Fritz Sdunek (Hier geht's zum Interview) an seinem Comeback. Der Ukrainer hat aus der Vergangenheit gelernt und geht die Vorbereitung enspannter an als früher.
Gymnastikeinheiten zur Stärkung des Rückens sowie Bergläufe, bei denen Klitschko joggt und Sdunek ihn mit dem Fahrrad begleitet, standen auf dem Programm. Um seinen Rücken nicht unnötig zu belasten, gab's zudem noch einige Einheiten Schattenboxen im Wasser.
Klitschko wirkt fit und austrainiert. Einziges offenes Fragezeichen bleibt, ob sein Körper der enormen Belastung im Ring standhalten kann. Sein letzter Kampf liegt geschlagene 1400 Tage zurück.
Samuel Peter: Der Nigerianer hat sich in seiner Vorbereitung auf das für ihn Wesentliche beschränkt: Krafttraining. Im idyllischen Schwarzwald hat er nach eigenen Aussagen Bäume gefällt. Jede Menge Bäume. Bäume vom Format eines Vitali Klitschko.
Hat man den stämmigen Nigerianer beim Wiegen gesehen, könnte man ihn durchaus auch für einen Linebacker der Dallas Cowboys halten. Doch weit gefehlt, trotz seiner 115 Kilo auf nur 1,88 m steht Peter voll im Saft. Der Sieg gegen Oleg Maskaev im März hat dies eindrucksvoll bewiesen.
Kampfstil:
Klitschko: Sein Spitzname Dr. Eisenfaust spricht Bände. Der Linksausleger gilt trotz seiner taktischen Finesse immer als potentieller K.o.-Sieger. Neben seiner Schlagkraft profitiert der 37-Jährige aber auch von seiner Erfahrung und der, im Vergleich zum 14 Zentimeter kleineren Peter, größeren Reichweite.
Peter: Der Nigerianer gilt gemeinhin als Schläger im Boxring, Technik ist nicht sein bester Freund. Der Kampf gegen Vitalis jüngeren Bruder Wladimir hat zudem gezeigt, dass Peter nicht der Schnellste und Beweglichste ist. Sein großer Vorteil liegt also im In-Fight und in der Physis, er ist nicht einfach auszuknocken.
Sprüche vor dem Kampf:
Klitschko: "Meine Sparringspartner waren etwas unzufrieden - sie mussten ein bisschen zu viel Schmerzensgeld zahlen."
"Ich denke an Muhammad Ali, der gegen George Foreman zurückkam, den ungestümen Schläger. Das Ergebnis ist bekannt."
"Im Ring herrscht Lebensgefahr, es wird ein eisenharter Kampf. Ich siege vorzeitig."
Peter: "Macht viele Fotos. Es wird das letzte Mal sein, dass ihr ihn stehen seht."
"Ich werde ihm den Hintern versohlen."
"Jetzt fälle ich einen ukrainischen Baum namens Vitali."
So tippen die Experten:
Ex-Weltmeister Henry Maske: "Ich bin mir sicher, dass Vitali nur eine Verletzung auf dem Weg zurück auf den WM-Thron stoppen kann."
Ex-Weltmeister Lennox Lewis: "Ich würde beim Wetten auf Peter setzen. Da würde ich tippen: Er gewinnt durch Knock-out."
Luan Krasniqi: "Vitali wird trotz seiner langen Pause gewinnen. Wo er hinhaut, da wächst kein Gras mehr."
Weltmeister Wladimir Klitschko: "Der Kampf wird nicht lange dauern. Vitali knockt Peter aus, bevor etwas anderes passieren kann."
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