Auf der Suche nach Balance

Von Manuel Behlert
Seit der Rekordsaison 2003/04 haben die Gunners keinen Meistertitel mehr gewonnen
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Mittelfeld

Mittelfeld: Mikel Arteta (33), Mathieu Flamini (31), Francis Coquelin (24), Jack Wilshere (23), Aaron Ramsey (24), Mesut Özil (26), Santi Cazorla (30), Gedion Zelalem (18), Tomas Rosicky (34), Alex Oxlade-Chamberlain (21)

Die aktuelle und zukünftige Situation: Die grundsätzliche Verteilung der Qualität im Mittelfeld ist noch nicht vollends gelungen. Der FC Arsenal verfügt im Mittelfeld über viel Talent und viel Potenzial, allerdings eher im offensiven und spielerischen Bereich, während es auf der defensiveren Position im zentralen Mittelfeld ein wenig an Qualität mangelt.

Mikel Arteta hatte in der vergangenen Saison erhebliche Verletzungsprobleme, konnte wenig spielen und als Kapitän nur von außen Einfluss nehmen. Lediglich 13 Pflichtspiele absolvierte der 33-jährige Spanier, der immer wieder mit einem Wechsel in die Heimat in Verbindung gebracht wird und in dieser Transferperiode London tatsächlich verlassen könnte.

Mathieu Flamini hat eine Rotationsspielerrolle inne und wird diese auch behalten. Der erfahrene Franzose verfügt nicht über die nötige Qualität, um als Stammspieler zu fungieren und ist mit seiner Backup-Rolle durchaus zufrieden. Angebote für ihn scheint es nicht zu geben und als Kaderauffüller ist er definitiv eine gute Option.

In der Rückrunde blühte vor allem der junge Francis Coquelin auf. Nach einer weniger zufriedenstellenden Leihe beim SC Freiburg, verbrachte Coquelin die Hinrunde bei Charlton Athletic und machte einen beachtlichen Sprung. Im Dezember kam er zurück zum FC Arsenal und stand in 22 von 23 Spielen auf dem Platz. Der ehemalige U21-Natonalspieler war mit seiner Dynamik und Zweikampfstärke ein wichtiges Element im Defensivverbund.

Der junge Gedion Zelalem könnte in der kommenden Saison ein wenig in die Mannschaft schnuppern und den ein oder anderen Einsatz in den Pokalwettbewerben bekommen.

Aaron Ramsey und Jack Wilshere sind im Mittelfeld enorm wichtige Spieler, beide spielen schon relativ lange für Arsenal und haben sich im Laufe der Jahre hervorragend entwickelt. Wilshere galt immer als der Talentiertere der beiden, allerdings war er in der letzten Saison lange verletzt und konnte einige Spiele nicht absolvieren.

Wilshere ist in Topform trotzdem ein Spieler, der fast jedes Spiel absolvieren wird. Ähnlich verhält es sich mit Aaron Ramsey, der etwas offensiver spielt und auch auf der rechten Mittelfeldposition zum Einsatz kommen kann. Ramsey ist ein Spieler, der den Weg zum Tor sucht, einen sehr guten Schuss hat und sich gut im Kombinationsspiel integriert. Wilshere ist pressingresistent, laufstark und verfügt über eine gute Antizipation in der Defensive. Beide werden dem Verein erhalten bleiben.

Der sehr erfahrene Rosicky ist nicht mehr in jedem Spiel im Kader der Gunners, weil er relativ häufig an kleineren Blessuren leidet. Allerdings ist seine Qualität immer noch hoch genug, um seine Einsätze zu rechtfertigen. Zudem wurde sein Vertrag vor Kurzem erst verlängert.

Santi Cazorla hat wieder eine fantastische Saison hinter sich und hat mit seinem technisch hochwertigen Fußball begeistert. Zuletzt spielte er häufiger neben Coquelin auf der offensiveren Sechserposition, allerdings ist er grundsätzlich eher im offensiven oder rechten Mittelfeld zuhause.

Er wurde zwischenzeitlich mal mit Atletico Madrid in Verbindung gebracht, wird aber bei den Gunners bleiben. Mesut Özil hat nach seiner Verletzung in der Hinrunde in der zweiten Saisonhälfte aufdrehen können und wird in der kommenden Saison noch mehr im Fokus stehen.

Eine Saison mit Verletzungsproblemen hat auch Alex Oxlade-Chamberlain hinter sich. Der junge Engländer ist hochtalentiert, konnte aber in der vergangenen Spielzeit nicht für Furore sorgen. 37 Pflichtspiele klingen zwar relativ viel, allerdings wurden sie immer wieder durch Blessuren unterbrochen. Mit Chamberlain wird langfristig geplant, ein Abgang steht nicht zur Debatte.

Potenzielle Neuzugänge: Gregorsz Krychowiak (FC Sevilla), Victor Wanyama, Morgan Schneiderlin (FC Southampton), William Carvalho (Sporting CP)

Viel wird im Mittelfeld der Gunners über Neuzugänge im defensiven Bereich geredet. Bereits letzte Saison suchte Wenger einen passenden Spieler, scheiterte aber unter anderem mit einem Gebot für den Leverkusener Lars Bender.

In diesem Sommer soll nun auf jeden Fall ein zentraler defensiver Mittelfeldspieler verpflichtet werden. Bender spielt in den Planungen keine Rolle mehr, weil er nicht verfügbar ist. Victor Wanyama und Morgan Schneiderlin vom FC Southampton werden immer wieder mit Arsenal in Verbindung gebracht.

Während Wanyama selbst gesagt haben soll, dass es für ihn eine Ehre sei für einen solchen Klub zu spielen, soll Arsenal die treibende Kraft in der Personalie Schneiderlin sein. Bei dem Franzosen variieren die Interessenten ebenso wie der Preis, den die Saints angeblich aufrufen. Zurzeit kann man davon ausgehen, dass Schneiderlin mit bis zu 35 Millionen Euro Ablöse der teurere Spieler wäre. Realistisch scheinen beide zu sein.

Bereits im letzten Jahr hörte man häufiger, dass Arsenal an William Carvalho von Sporting interessiert sei. Das Angebot der Gunners war aber offenbar nie hoch genug und die Portugiesen lehnten alle Offerten für den 6er ab.

In diesem Sommer könnte nach einer ordentlichen U-21 Europameisterschaft wieder Bewegung in den Transfer kommen. Wenger dürfte bereit sein, eine hohe Summe auf der Problemposition zu investieren und der physisch starke Carvalho mit seiner guten Übersicht und Ballbehandlung würde sehr gut nach London passen.

Eine Alternativlösung könnte der Pole Krychowiak sein, der derzeit beim FC Sevilla unter Vertrag steht und gerade die Europa League mit den Spaniern gewonnen hat.

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Der FC Arsenal im Steckbrief