Vor rund 300 Zuschauern auf der Bezirkssportanlage Pasing stellte die TSG schon nach einer knappen halben Stunde die Weichen auf Sieg. Stefan Spengler mit einem Traumtor (15.), Stefan Huber (23.) und Andre Baake (28.) schossen schnell einen deutlichen Vorsprung heraus.
Christian Jorga machte mit seinem Tor kurz nach der Pause den Deckel drauf (49.), ehe die TSG mit einem wahnsinnigen Schlussspurt den Kantersieg herausschoss. Joker Andreas Kaminaris (62.), Philipp Rodiek (68.), Michael Beuschlein per Foulelfmeter (77.), wieder Kaminaris mit seinem zweiten Treffer (86.) und Stefan Krug vom Punkt (89.) stellten im Laufe der zweiten Hälfte auf 9:0.
Die Reaktionen:
Rudi Wagner (Trainer TSG Pasing): "Das Tor zum 1:0 kam genau zur rechten Zeit. So konnten wir unser Spiel machen, weil die Sportfreunde etwas hinten rauskommen mussten. Das Spiel heute hätte nicht besser laufen können. Gerade gehen mir so viele Gedanken durch den Kopf, das muss ich erstmal verarbeiten."
Gregor Großmann (Trainer SF 03 Pasing): "Ich möchte den Jungs nicht so einen großen Vorwurf machen, wie es an einem normalen Spieltag wäre. Bei uns war die Luft raus, wir sind nicht ins Spiel gekommen und waren von der ersten Minute an körperlich und psychisch nicht anwesend. Das Wichtigste ist, dass wir vor zwei Wochen die Klasse gehalten haben, das hätte nach der Hinrunde niemand mehr geglaubt. Darauf können wir stolz sein."
Der SPOX-Spielfilm:
TSG Pasing: Christian Krug, Alex Dörfler, David Seidel, Stefan Huber, Andre Baake, Christian Jorga, Philipp Rodiek, Marci Siciliano, Stefan Krug, Steve Kleindienst, Stefan Spengler
Sportfreunde 03 Pasing: Christian Ribisel, Christian Pauly, Max Papesch, Alexander Simml, Sebastian Raetzel, Thomas Raetzel, Thomas Strasser, Christian Baumann, Robert Zivko, Till Peters, Stefan Ziermeier
4.: Nach einer Ecke von links verlängert Siciliano den Ball per Kopf an den zweiten Pfosten, wo Rodiek völlig blank steht, den Ball aber vor dem leeren Kasten um Haaresbreite verfehlt.
15., 1:0, Spengler! Was für eine Bude! Die TSG presst aggressiv und erzwingt einen schwachen Abschlag von SF-Keeper Ribisel. Der Ball landet bei Spengler, der die Kugel annimmt und aus gut 25 Metern in den rechten Giebel schweißt!
18.: Der sehr agile Huber wird mit einem weiten Ball hinter die Abwehrreihe geschickt. Den Abschluss links aus dem Strafraum pariert Ribisel stark mit dem Fuß.
23., 2:0, Huber! Der nächste Angriff der TSG rollt. Diesmal geht's über rechts, wo Rodiek in den Strafraum eindringt und in die Mitte legt. Dort verpassen zunächst zwei Spieler, doch Huber steht goldrichtig und schiebt zum 2:0 ein.
28., 3:0, Baake! Der Top-Goalgetter schlägt eiskalt zu! Keeper Krug leitet den Angriff mit einem weiten Abwurf ein, Jorga schickt den Stürmer mit einem Klasse-Pass auf die Reise. Baake schüttelt seinen Bewacher ab und bliebt vor der Kiste cool - rechts unten schlägt's ein. Das 25. Saisontor!
45.: Huber ist links mit Tempo durch, geht zur Grundlinie und hat genug Zeit, um mehrmals zu verzögern. Jorga löst sich in der Mitte geschickt von seinem Gegenspieler und bekommt das Zuspiel - haut die Kugel aus wenigen Metern aber mit Rücklage drüber.
49., 4:0, Jorga! Dörfler mit dem starken Antritt auf rechts. Papesch grätscht, kann den TSGler aber nicht aufhalten. Dörfler zieht in die Mitte und sieht den eingelaufenen Jorga. Abschluss aus wenigen Metern ins kurze Eck - keine Chance für Ribisel.
60.: Die einzige gefährliche Aktion der Gäste wird von einem TSGler verursacht. Von rechts segelt eine Hereingabe in den Strafraum, Siciliano will klären und verursacht eine Bogenlampe. Die Kugel senkt sich gefährlich - und landet auf dem Tor.
62., 5:0, Kaminaris! Solche Geschichten schreibt nur der Fußball! Kaminaris, vor nicht einmal 120 Sekunden ins Spiel gekommen, wird die linke Außenbahn entlang geschickt. Ribisel kommt weit aus seinem Tor. Der Joker behält nach einem Pressschlag mit dem Keeper den Ball, geht aufs leere Tor zu und lässt dem Verteidiger auf der Linie keine Chance.
68., 6:0, Rodiek! Keeper Ribisel faustet einen Freistoß aus dem linken Halbfeld unter Bedrängnis unglücklich vor die Füße von Rodiek. Der lässt sich die Chance nicht nehmen und staubt ab. 6:0!
77., 7:0, Beuschlein (Foulelfmeter)! Der nächste Joker trifft. Schiri Aydin zeigt nach einem kleinen Schubser auf den Punkt - harte Entscheidung. Beuschlein lässt sich davon nicht beirren und trifft flach links unten. Ribisel hat die Ecke, der Schuss ist aber zu platziert.
86., 8:0, Kaminaris! Die TSG immer weiter im Vorwärtsgang. Pass raus auf links, wo Spengler zwei Schritte geht und die Flanke an den zweiten Pfosten zieht. Kaminaris steht völlig blank und drückt die Kugel aus fünf Metern mit dem Kopf in die Maschen.
89., 9:0, Stefan Krug (Foulelfmeter)! Kaminaris steckt am Sechzehner durch auf Spengler, der zentral in den Strafraum geht und nur mit einem Foul gestoppt werden kann. Diesmal darf Krug ran, der den Keeper verlädt und den Ball hoch ins rechte Eck drischt!
Fazit: Höchstverdienter und zu keiner Sekunde gefährdeter Sieg nach einer bärenstarken Vorstellung über die volle Distanz, die die TSG zum Meister und Aufsteiger macht.
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Hyundai Heimspiel, Ausgabe 2: Derbysieg in Champions-League-Atmosphäre
Der Star des Spies: Stefan Spengler. Der 29-Jährige machte ein bärenstarkes Spiel im Mittelfeld. War für die Sportfreunde nie zu greifen, überall auf dem Platz zu finden und ein ständiger Unruheherd. Der 29-Jährige erzielte das wichtige 1:0 mit einem wahnsinnigen Distanzkracher, legte ein weiteres Tor auf und holte kurz vor Schluss den Elfmeter zum 9:0 heraus. Ebenfalls herausragend: David Seidel, der auf beiden defensiven Außenbahnen ein bockstarkes Spiel machte und gefühlt keinen Zweikampf verlor.
Gschmackes, Bierseidel und Kalamari: Das ist die TSG!
Der Schiedsrichter: Yilmaz Aydin (Germering) hatte das großteils faire Derby meistens im Griff, leistete sich aber ein paar kleinere Fehlentscheidungen. Das Foul an Dörfler von Sebastian Raetzel (5.) hätte mit Gelb geahndet werden können, die Verwarnung wegen eines taktischen Fouls gegen den 03er (25.) dann zwingend. Beim ersten Elfmeterpfiff (77.) etwas kleinlich.
Das fiel auf:
- Die Gastgeber waren von der ersten Sekunde an ballsicherer und hatten die bessere Spielanlage. Die Sportfreunde brachten vor allem in Abschnitt eins quasi keinen Spielzug zustande, da die TSG stark presste und so einen geordneten Spielaufbau verhinderte und immer wieder Ballverluste provozierte. Bestes Beispiel dazu die Entstehung zum 1:0.
- Das schnelle Umschaltspiel auf die agilen Spitzen mit langen Bällen stellte die 03er vor unlösbare Probleme. Die sehr hoch stehende und nicht gut gestaffelte Viererkette tat sich mit den weiten Bällen in den Rücken schwer.
- Im Laufe der Partie profitierte die TSG vom breiten Kader. Coach Wagner konnte mit Kaminaris (zwei Tore) und Beuschlein (ein Tor) in Hälfte zwei ohne Qualitätsverlust wechseln und die Offensive so noch einmal befeuern. Großmann auf der anderen Seite musste dagegen schon nach 25 Minuten den akut gelb-rot-gefährdeten Sebastian Raetzel ersetzen.
- Die Gäste hatten eine kurze Drangphase zu Beginn des zweiten Abschnitts, doch die beste Defensive der Liga ließ sich dadurch nicht in Bedrängnis bringen. Spätestens nach einer Stunde ergaben sich die Sportfreunde ihrem Schicksal, während die TSG sich förmlich in einen Rausch spielte.