Schewa-Mania in Kiew

SID
Die Fans bejubeln den Auftaktsieg gegen Schweden - und Fanreporter Jakob war mittendrin
© spox

INTERSPORT/adidas-Fanreporter Jakob Kunz durfte das Herz des ukrainischen Fußballs besuchen - und erlebte einen EM-Abend der ersten Klasse. Dank Schewtschenko stimmte sogar das Ergebnis.

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Gestern führte mich unser Reiseweg in das Zentrum, in das Herz der Ukraine. Nach Kiew. Knapp 600 Kilometer haben wir mit einem Reisebus von Lemberg bis in die ukrainische Hauptstadt zurückgelegt.

Und wieder ist der erste Eindruck äußerst positiv. Die Menschen freuen sich über jeden Gast, den es hierher verschlägt. Aber schon die Ankunft ließ vermuten, dass hier um einiges mehr los ist als noch in Lemberg. Gut, das mag zum einen daran liegen, dass die Stadt an sich mehr als drei Mal so groß ist, zum anderen, dass unser Hotel direkt neben dem Olympiastadion liegt. Vom Hotelzimmer aus habe ich einen wunderbaren Blick aufs Stadion. Beeindruckend!

Und so durfte ich auch gleich das erste Gruppenspiel des Gastgebers bei dieser Europameisterschaft live miterleben. Kurzfristig haben wir noch Karten bekommen.

Im Epizentrum des Fußballs

Ukraine gegen Schweden. Gelb-Blau gegen Blau-Gelb. Schon auf dem Weg ins Stadion war es schwierig, die beiden Fangruppen auseinander zu halten. 65 000 Menschen pilgerten in einem einzigartigen Zug mitten durch die Stadt, denn das Olympiastadion Kiew erhebt sich in einem mächtigen Bau genau im Zentrum.

Die erste halbe Stunde der Partie war etwas zäh, bei beiden Mannschaften konnte man die Nervosität förmlich spüren. Aber dann nahm das Spiel zunehmend an Fahrt auf und auch die Fans hatten sich langsam warm gesungen. Natürlich waren die ukrainischen Anhänger klar in der Überzahl, doch die Schweden gaben sich redlich Mühe und haben ihre Mannschaft durchgehend unterstützt.

Gebracht hat's am Ende nix. Denn nach dem 1:0 durch Ibrahimovic hatte Altmeister Andrij Schewtschenko seinen großen Auftritt. Mit einem Doppelpack schoss "Shewa" die Ukraine zum Sieg.

Freude mit den Gastgebern

Welche Ikone dieser Mann für sein Heimtland ist, welch große Bedeutung er für die Fans hat, das wusste ich spätestens nach seinem zweiten Tor. Die Zuschauer flippten förmlich aus, der Jubel war ohrenbetäubend. Noch niemals zuvor habe ich Fans so vor Freude ausrasten sehen.

In diesem Moment wurde mir ein weiteres Mal klar, wie wichtig dieses Turnier für dieses Land eigentlich ist. Den Menschen gönne ich diesen Sieg von Herzen!

Heute werde ich mir die Stadt und die Fanzone noch etwas genauer anschauen, bevor es dann morgen ganz in der Früh weiter nach Charkiw geht: zum zweiten Spiel der deutschen Mannschaft. Es wird nicht leicht, denn für Niederlande ist das schon ein Endspiel. Ich bin trotzdem überzeugt, dass ich mit einem Sieg im Gepäck nach Kiew zurückkehre. Drückt mit mir die Daumen!

Euer Jakob Kunz

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