Die Meisterschaft war der Höhepunkt einer fulminanten Entwicklung, die sich innerhalb weniger Jahre an der Förde abgespielt hatte: 1902 gründeten ein paar Gymnasiasten, die zum Großteil auch freundschaftlich miteinander verbunden waren, den FC Holstein Kiel (acht Jahre später in FV umbenannt), um der neuen und jugendlichen Sportart gemeinsam zu frönen.
Zum Meistertitel in nur zehn Jahren
Jugendabteilungen gab es damals noch nicht und so bestand die erste Mannschaft zum Großteil aus rund 13-jährigen Schülern. Als Holstein vier Jahre später zum ersten Mal im Finale um die Norddeutsche Meisterschaft stand, war noch kein Spieler volljährig. Mit zunehmendem Alter wuchs aber die Leistungsstärke: 1910 wurde Kiel Norddeutscher Meister und stand erstmals im Finale um die Deutsche Meisterschaft. Die Mitgliederzahl stieg schnell von 29 auf 425.
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Dabei war das Wort "Fußball" um die Jahrhundertwende in Kiel noch ein Fremdwort und frühe Fußballhochburgen wie Leipzig oder Karlsruhe weit enteilt. So war es mit Artur Beier auch ein Exilbadener, der die Fußballabteilung im Kieler Männerturnverein (MTV) gründete.
Der Argwohn beim konservativen Turnrat war allerdings groß: Als Beier am 7. Oktober 1900 mit acht weiteren Turnern verbotenerweise zu einem Wettspiel nach Lübeck aufbrach, kam es zum "Skandal": Die neun Kicker sagten sich unterwegs vom MTV los und gründeten den 1. Kieler Fußballverein (1. KFV). Der KFV und Holstein fusionierten schließlich mitten im Ersten Weltkrieg zur "KSV Holstein von 1900 e.V.", wie der Verein bis heute heißt.
Zu diesem Zeitpunkt war die Holstein-Meisterelf längst zerfallen, da alle Spieler als Soldaten an der Front waren. Vier von ihnen sollten nicht zurückkehren, darunter auch Siegtorschütze Ernst Möller. Holstein Kiel konnte danach nur noch sporadisch an die frühen Erfolge anknüpfen:
1930 standen die "Störche" noch einmal im Finale um die Meisterschaft unterlagen aber Hertha BSC mit 4:5. 1961 wurde der Verein Deutscher Amateurmeister, ehe kurze Zeit später der Sprung in die neu gegründete Bundesliga misslang. Und so ist der 26. Mai 1912 bis heute der größte Tag in der Vereinsgeschichte geblieben.
Republik Meisterschaft: Fußballer aller Länder, kickt Euch ins Finale!
Dieses Jahr wollen es die Freizeitkicker von Rosa Stern Kiel ihren historischen Vorbildern gleichtun und das Finale in Hamburg erreichen. Gemeint ist das Finale der Republik Meisterschaft, dem einzigartigen Turnier für Freizeitkicker. Für die besten 32 Teams geht am 17. Mai 2012 ein Traum in Erfüllung: Einmal am Millerntor bolzen.
Bis dahin ist es für die Hobbyfußballer aber noch ein weiter Weg: Ähnlich wie beim Boxen können sich Teams von unten nach oben spielen, indem sie Mannschaften der nächsthöheren Ebene herausfordern.Spielort und -zeit machen die Teams unter sich aus. Im Endeffekt gibt es nur eine Grundregel: Das Runde muss ins Eckige! Durch diesen Modus ist eine Anmeldung zur Republik Meisterschaft für jedes Freizeitteam jederzeit möglich - und das Beste: sie ist kostenlos!
Doch damit nicht genug: Republik Fussball stiftet außerdem den ersten 100 Teams, die ein Spiel austragen, jeweils einen Satz Trikots - eine schnelle Anmeldung lohnt sich: momentan sind noch 18 Trikotsätze zu haben.