Pappas schießt die Königlichen ab

Von SPOX
Nikos Pappas führte Panathinaikos zum wichtigen Sieg über Real Madrid
© getty

Real Madrid gibt Alba Berlin am 11. Spieltag der Turkish Airlines Euroleague nicht die erhoffte Schützenhilfe und kassiert stattdessen eine deutliche Pleite bei Panathinaikos. Fenerbahce Ülker lässt Milan ohne Chance und zieht damit ebenso wie Barca in die Playoffs ein, während Maccabi Tel Aviv zurück in der Spur ist. Laboral Kutxa schlägt Piräus in der letzten Minute. ZSKA führt Malaga vor, Anadolu siegt gegen Novgorod.

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Gruppe E

Crvena Zvezda Telekom Belgrad - FC Barcelona 73:77 (BOXSCORE)

Man muss nicht allzu lange überlegen, wer bei dieser Partie der beste Mann auf dem Court war. Er hieß Bojan Marjanovic, war 2,21 Meter groß, gebaut wie ein Bär und stellte auch mit Barcas gefeierter Center-Riege an, was er wollte. 23 Punkte (10/17 FG), 11 Rebounds und 5 Assists standen am Ende für ihn zu Buche, mehr als die Kollegen Ante Tomic, Tibor Pleiß und Maciej Lampe ZUSAMMEN auflegten.

Allerdings ist Basketball eben immer noch ein Team-Spiel, und in Sachen Tiefe hat Barca Belgrad einfach einiges voraus. Trotz Marjanovic gewannen die Katalanen das Rebound-Duell deutlich (44:32) und schossen knapp 57 Prozent aus dem Zwei-Punkte-Bereich. Dennoch konnte Belgrad das Spiel eng halten, bis Juan Carlos Navarro (12 Punkte) übernahm.

Zwei Minuten vor Schluss fütterte er zunächst Tomic für einen Dunk und versenkte danach selbst zwei Freiwürfe. Auch zwei Dreier von Jaka Blazic konnten Roter Stern nicht mehr retten, weil Justin Doellman und Tomas Satoransky (11 Punkte, 10 Rebounds) ebenfalls an der Linie cool blieben. Barca zieht damit in die Playoffs ein.

Für die beiden deutschen Center verlief der Abend ziemlich ereignisarm. Pleiß kam auf 2 Punkte und 5 Rebounds, während Maik Zirbes auf der Gegenseite ohne Punkt blieb und sich einen Rebound sicherte.

Maccabi Tel Aviv - Zalgiris Kaunas 79:72 (BOXSCORE)

Der Titelverteidiger ist zurück in der Spur! Nach zwei Niederlagen in Serie konnte Maccabi endlich wieder gewinnen und erwies nebenbei Alba Berlin einen Dienst: Zalgiris hatte vor dem 11. Spieltag schließlich genau wie die Deutschen eine 4:6-Bilanz aufgewiesen. Dabei war Jeremy Pargo der überragende Mann in einer hart umkämpften Partie.

26 Punkte legte der Guard auf und stellte damit sein Career-High ein. Noch wichtiger aber war der Zeitpunkt. Denn obwohl Maccabi nach drei Vierteln mit 12 Zählern führte, gab sich Kaunas nicht geschlagen und verkürzte auf 6, als sie die Gastgeber sechs Minuten lang ohne Punkt hielten. Doch dann übernahm Pargo, machte 10 Punkte in den letzten vier Minuten und hielt sein Team damit über Wasser. Unterstützung bekam er in erster Linie durch Devin Smith, der 19 Punkte auflegte.

Maccabi steht damit nun bei 7:4 und hat seine Playoff-Ambitionen erneut untermauert - etwas anderes zählte am Ende auch nicht. "Wir haben heute nicht unser bestes Spiel gezeigt", gab Pargo zu, "aber der Sieg ist die Hauptsache. Als Team müssen wir uns einfach zusammenreißen, wenn wir Großes erreichen wollen, so wie wir das am Ende zum Glück geschafft haben. Egal gegen wen wir spielen, wir wollen unbedingt weiterkommen."

Alba Berlin - Galatasaray Liv Hospital 75:68

analyse Alba wahrt die Playoff-Chance im Skandal-Spiel

Panathinaikos Athen - Real Madrid 85:69 (BOXSCORE)

Die Ausgangslage für Panathinaikos war klar - nach dem Sieg von Alba über Galatasaray musste Real geschlagen werden, um den vierten Platz nicht ernsthaft in Gefahr zu bringen. Völlig egal, dass mit den Königlichen die bis dato alles überragende Mannschaft des Top 16 zu Gast war. Wie praktisch, dass die Griechen ausgerechnet in dieser Partie ihre vielleicht beste Leistung der ganzen Saison abrufen konnten.

Insbesondere Nikos Pappas zeigte gegen Real eine unfassbar starke Vorstellung. In nur 20 Minuten Spielzeit legte er 22 Punkte auf und traf jeden seiner sieben Würfe aus dem Feld, dazu versenkte er sieben seiner acht Freiwürfe. Er war jedoch nicht der einzige, der sich in starker Form präsentierte. James Gist etwa, dessen Vertragsverlängerung erst in dieser Woche bekannt gegeben wurde, legte 13 Zähler bei vier von sechs auf dem Feld auf, DeMarcus Nelson war mit 16 Zählern bei sieben von elf ebenfalls stark. Insgesamt traf Pana starke 54 Prozent seiner Zweipunktewürfe.

Eine gute Offense reicht gegen Real aber bekanntlich noch nicht, allerdings war auch die Defense auf den Punkt fokussiert. Pana verteidigte sehr aggressiv und zwang die beste Offense Europas zu schlappen 36 Prozent aus dem Feld - vor allem Sergio Rodriguez (4 Punkte, 1/9 FG) kam nahezu überhaupt nicht zur Geltung. Falls Alba auf Schützenhilfe gehofft hatte, wurde diese ganz schnell zerschlagen; mit Panathinaikos in dieser Form wird in den nächsten Wochen zu rechnen sein.

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