Real Madrid startet fahrig in die Best-of-Five-Serie gegen Anadolu Efes Istanbul, eine starke zweite Halbzeit reicht den Königlichen jedoch zum 80:71-Sieg. K.C. Rivers ist der Sieggarant im ersten Playoff-Spiel des Vorjahresfinalisten in der Turkish Airlines Euroleague.
Real Madrid - Anadolu Efes Istanbul 80:71 (BOXSCORE) - Serie: 1-0
Pablo Laso war alles andere als zufrieden mit seinem Team. Zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt hatte Real eine der schwächsten Halbzeiten seiner Euroleague-Saison gezeigt und lag zuhause mit 8 Punkten gegen den krassen Außenseiter aus Istanbul hinten. Ohne Biss in der Defense, ohne Ideen in der Offense spielte Real, das in der ersten Halbzeit gerade einmal 35 Punkte auflegte und mit nur 8 Assists weit vom eigenen Saisonschnitt entfernt war.
Vor allem Rudy Fernandez tat sich enorm schwer und hatte in den ersten 20 Minuten nur 5 Punkte (1/6 FG) auf dem Konto. Die Gäste dagegen traten völlig unbekümmert auf und schlugen die Königlichen mit relativ einfachen Mitteln. Dontaye Draper und Thomas Heurtel (4 Punkte, 11 Assists) zogen immer wieder in die Zone, wo Madrid sie viel zu oft gewähren ließ.
ANALYSEBarca: Zu tief, zu groß, zu stark
Dann wurde entweder auf die offenen Dreierschützen oder auf die starken Big Men Nenad Krstic (9 Punkte, 6 Rebounds) und Dario Saric (13 Punkte) abgelegt. Wie gesagt simpel, aber effektiv: Allein Saric hatte schon zur Halbzeit 11 Punkte gesammelt. Die Ansprache von Laso in Kombination mit der auf einmal realistisch erscheinenden Niederlage zeigte jedoch Wirkung.
Ivkovic rastet aus
Denn im dritten Viertel bekamen die Zuschauer im Barclaycard Center ein komplett anderes Real zu sehen. Eins, das auf einmal richtig gut verteidigte und Anadolu bloß 10 Punkte im Durchgang erlaubte. Eins, das den Ball wieder wunderschön laufen ließ (7 Assists) und generell wieder wie das offensive Powerhouse auftrat, das man kennt (26 Punkte). Auf einmal war es nicht mehr Laso, der sich aufregte. Es war sein Gegenüber Dusan Ivkovic.
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Anadolu hatte gerade einen 5:18-Lauf verkraften müssen und hing in den Seilen. Ivkovic nahm eine Auszeit und stauchte sein Team zusammen - Birkan Batuk bewarf er sogar mit seinem Taktikbrett. Es half aber nichts. Hatte Real während des zweiten Viertels noch zeitweise mit 11 Zählern hinten gelegen, bauten sie ihren Vorsprung jetzt nach und nach aus und übernahmen die Kontrolle über die Partie.
Dreierregen durch Rivers
Dabei war neben dem plötzlich erwachten Fernandez, der am Ende immerhin bei 10 Punkten stand, vor allem K.C. Rivers verantwortlich für den Turnaround. Allein im dritten Viertel streute der Amerikaner drei Triples ein, insgesamt verbuchte er 21 Punkte bei überragenden 6 von 7 vom Perimeter. Auch das Big Men-Duo Felipe Reyes (12 Punkte) und Gustavo Ayon (14 Punkte, 10 Rebounds) präsentierte sich richtig stark.
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Die Türken versuchten vieles, waren nach der Pause aber letztlich machtlos gegen das am Ende doch überlegene Madrid. Am Freitag haben sie in Spiel 2 die nächste Chance, den großen Favoriten zu ärgern.