Fener ringt Zirbes & Co. nieder

SPOX
09. Januar 201612:02
Maik Zirbes konnte Gigi Datome und Fenerbahce nicht stoppengetty
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Die Hürde für Maik Zirbes und Roter Stern Belgrad war doch etwas zu hoch - gegen Fener gibt es eine deutliche Abreibung. Krasnodar setzt seinen Siegeszug fort. ZSKA zerlegt den Titelverteidiger und der FC Barcelona dominiert das zweite Team aus Moskau. Währenddessen erstickt Olympiakos die Angriffe von Laboral.

Gruppe E

Darussafaka Dogus Istanbul (0-2) - Cedevita Zagreb (1-1) 72:79 (BOXSCORE)

Dieses Spiel hatte es vorher noch nie gegeben - und das erste Aufeinandertreffen der beiden Klubs glich sofort einem Krimi. Nicht nur mussten beide Teams die zweite Niederlage zum Start dringend vermeiden, die Partie blieb auch noch spannend bis zum Schluss. Vier Führungswechsel und vier Unentschieden erlebte der letzte Abschnitt.

Zu den Helden des Abens schwangen sich schließlich zwei Spieler des kroatischen Schwergewichts auf. Da war zum Einen Henry Walker, der von der Bank 13 Punkte erzielte und 3 seiner 6 Dreierversuche verwandelte. Besonders wertvoll war der Longball 30 Sekunden vor Schluss, der Zagreb mit drei Punkten in Führung brachte. Durch den vergebenen Korbleger von Jamon Gordon (4 Punkte) konnte Jacob Pullen (25 Punkte, 5/12 3FG) seine ausgezeichnete Leistung krönen und brachte das Spiel an der Freiwurflinie nach Hause.

Dabei sahen die Fans in Istanbul eine intensiv geführte Partie, die selbstverständlich auch das Duell der zwei Bretter-Monster Semih Erden und Miro Bilan sahen. Erden (13 Punkte, 6 Rebounds) verbuchte für die Heimmannschaft gleich 4 Blocks, während Bilan (11 Punkte, 9 Rebounds) das Rebound-Duell für sein Team gewann (40:33). Zusammen mit der horrenden Dreierquote der Hausherren (14 Prozent, 3/12 3FG) gab dies den Ausschlag für den ersten Cedevita-Sieg in der Zwischenrunde.

Istanbul steht nach zwei Niederlagen bereits mit dem Rücken zur Wand und kämpft im kommenden Derby bereits gegen das drohende Aus. Zagreb muss derweil in Malaga antreten.

Gruppencheck: Neu mischen, bitte?!

Lokomotiv Kuban Krasnodar (2-0) - Anadolu Efes (1-1) 78:77 (BOXSCORE)

Er hat wieder zugeschlagen. Malcolm Delaney war rechtzeitig zur Stelle als sein Team ihn brauchte. Mit 9 Punkten lag Krasnodar in eigener Halle gegen Efes zurück - doch die Russen hatten ja noch den frisch gekürten Spieltags-MVP. Delaney erzielte 12 seiner 25 Punkte im vierten Viertel und führte die Russen so zum Comeback.

Ryan Broekhoff war es dann vorbehalten, den entscheidenden Dreier zum zweiten Erfolg im zweiten Spiel durch die Reuse zu schicken. Der allerletzte Versuch von Lorenzo Brown verfehlte sein Ziel.

Dank Delaney, der zusätzlich zu seinen Punkten 5 Rebounds und 5 Assists beisteuerte, und Anthony Randolph (16 Punkte, 9 Rebounds) waren die Auffälligsten bei den Hausherren. Für Anadolu kam Thomas Huertel auf 16 Zähler und 6 Vorlagen, Derrick Brown stand am Ende bei 15 Punkten und 11 Rebounds.

Roter Stern Belgrad (0-2) - Fenerbahce (2-0) 65:88 (BOXSCORE)

Die Hölle in Belgrad wurde zwischenzeitlich ganz schön still. Zu Gast war Mitfavorit Fenerbahce - und Jan Vesely und Co. nahmen Roter Stern gehörig auseinander. Es war der höchste Sieg für Fener seit 11 Jahren.

Mit zwei Runs setzten sich die Gäste schon in der ersten Hälfte entscheidend ab, eine Serie von Dreiern brachte Fenerbahce dann auf endgültig auf die Siegerstraße.

Während Maik Zirbes gegen den Elite-Frontcourt der Türken einen schwachen Tag erwischte (5 Puntke, 1/5 FG, 6 Rebounds), erzielte immerhin Quincy Miller 12 Punkte. Auf die gleiche Zahl kam für die Sieger auch Gigi Datome. Vier weitere Spieler der Türken landeten in Double Digits, darunter Jan Vesely mit 15 Punkten, 15 Rebounds (10 offensiv!) und 5 Blocks.

Vasilije Micic, der kürzlich von Bayern nach Belgrad ausgeliehen wurde, durfte 15 Minuten ran und kam auf 5 Punkte sowie 3 Assists.

Panathinaikos (1-1) - Unicaja Malaga (1-1) 68:66 (BOXSCORE)

Es ging hin und her - und zwar 40 Minuten lang. Pana und Malaga schenkten sich rein gar nichts. Vor der Pause agierten beide Teams auf Augenhöhe, erst im dritten Viertel konnten sich die Griechen kurzzeitig absetzen.

Angeführt von Jamar Smith kam Malaga zurück und lag bis zur Schlussminute in Führung. Ein erfolgreicher Freiwurf von James Gist und der spielentscheidende Dreier von James Feldeine nach Offensivrebound sorgten dann aber für den Pana-Sieg.

Dimitris Diamantidis war mit 17 Punkten der beste Werfer der Gastgeber, aus dem Feld blieb er dabei fehlerfrei. Dazu sammelte er 7 Vorlagen. Einziger Spieler in Double Figures auf Seiten der Spanier war Smith mit 22 Punkten.

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Gruppe F

ZSKA Moskau (1-1) - Real Madrid (1-1) 95:81 (BOXSCORE)

Das vorläufige Topspiel des 2. Spieltags stieg in Moskau, wo der in der Gruppenphase beinahe gestrauchelte Titelverteidiger aus Madrid auf die Scoring-Maschinen von ZSKA traf - und die Russen machten ihrem Ruf alle Ehre. 95 Punkte schenkte Moskau den Spaniern ein, die sich besonders in Person von Ex-Bayer K.C. Rivers (23 Punkte) gegen die offensive Übermacht der Gastgeber zu Wehr setzten. Doch da der Guard der einzige Madrilene blieb, der seine Qualität von Downtown beweisen konnte (5/7 3FG), hatten die Königlichen gegen das furiose Duo Teodosic/De Colo keine Chance.

Nilos Teodosic erzielte 23 Punkte bei 7 Vorlagen, während Nando De Colo sogar 28 aufs Scoreboard bracht und ebenfalls für 7 erfolgreiche Würfe auflegte. Dabei musste ZSKA nicht mal sonderlich gut aus der Distanz treffen (36 Prozent), da die schwache Inside-Defense von Real recht simple Punkte unter dem Korb erlaubte.

Verbunden mit einigen dummen Ballverlusten, hielt Moskau den Gegner aus der spanischen Haupstadt nach einer kurzen Anlaufphase das ganze Spiel über auf Distanz und konnte sukzessive den erarbeiteten Vorsprung ausbauen. So reichten auch die 14 Punkte und 10 Rebounds von Gustavo Ayon nicht aus, da Sergio Rodriguez zwar 13 Assists verteilte (6 Punkte), aber sonst nur Luka Doncic auf eine zweistellige Punkteausbeute für Real kam.

Selbst ein kurzes Aufbäumen im dritten Viertel machten die Russen zunichte, indem Tedosic & Co. im letzten Durchgang gerade defensiv noch einmal eine Schippe drauflegten. Ganze 17 Punkte ließen die Mannen von Dimitris Itoudis vor heimischem Publikum noch zu, während das angesprochene Star-Doppel im Angriff die Akzente setzte. Spätestens mit einem Teodosic-Longball zum 90:72, drei Minuten vor Schluss, war das Match in der ausverkauften ZSKA-Universal-Sporthalle entschieden.

Laboral Kutxa Vitoria Gasteiz (1-1) - Olympiakos Piräus (2-0) 76:82 (BOXSCORE)

Frisch zum unangenehmsten Gegner der Euroleague gekürt, reiste Piräus nach Spanien, um es mit dem offensivstarken Team von Laboral Kutxa aufzunehmen. Auch wenn sich in Spanien zwei vermeintlich ebenbürtige Widersacher gegenüberstanden, zeigte Olympiakos mit knallharter Defense, warum man diesen Titel nicht ohne Grund trägt.

Die Griechen hielten Laboral fast 20 Punkte unter dem Saisonschnitt und wurden im Angriff besonders von Guard-Legende Vasilios Spanoulis (19 Punkte) getragen. Der Spielmacher versenkte drei Würfe von Downtown (9 Versuche), womit er zum zehnten Spieler avancierte, der in der Euroleague mindestens 300 Dreier erzielt hat. Neben diesem freudigen Auftritt kam Othello Hunter in knapp 20 Minuten auf 17 Punkte und Vangelis Mantzaris zeigte ein gutes Händchen aus der Distanz (3/4 3FG).

Laboral versuchte verzweifelt mit einem Dreierregen dagegen zu halten, doch die starke Perimeter-Defense der Griechen machte dieses Vorhaben zu einer schier unlösbaren Aufgabe (5/22 3FG). Mit 18 Ballverlusten und der starken Piräus-Leistung von der Foullinie (22/24 FT) war für Kutxa vor heimischer Kulisse nichts zu holen.

Dabei kämpften sich die Spanier im dritten Druchgang noch von einem 38:55-Rückstand zurück, verlor dann aber immer mehr den Faden und konnte sich bei schnellen 5 Punkten von Jaka Blazic (7 Punkte) bedanken, dass die Niederlage nicht noch deutlicher ausfiel. Ansonsten zeigte sich Mike James für Laboral am treffsichersten (16 Punkte, 4/5 2FG).

FC Barcelona Lassa (1-1) - Khimki Moskau (1-1) 87:70 (BOXSCORE)

Wer ZSKA schlägt, kann auch Barca schlagen, oder? Falsch! Viel mehr machte Barca mit den Russen kurzen Prozess und verteidigte ohne Probleme den Home Court. Bereits im zweiten Viertel führten die Katalanen mit mindestens 10 Punkten und verdoppelten den Abstand sogar, als Tomas Satoransky mit einem Jumper die Pausensirene schlug.

Dabei hatte Moskau das gesamte Spiel über große Probleme, um defensiv den nötigen Zugriff zu erlangen. Viel mehr kam nahezu jeder Barca-Akteur zu aussichtsreichen Abschlüssen, sodass am Ende gleich sechs Spieler der Blaugrana mit Double-Digits im Boxscore abschlossen.

Topscorer auf Seiten von Barcelona waren Pau Ribas (14 Punkte) und Juan Carlos Navarro (14 Punkte), der allerdings große Probleme von Downtown hatte (1/7 3FG). Der ehemalige Bayernspieler Tyrese Rice kam für die Gäste auf die gleiche Punkteausbeute (7 Assists, 0/4 3FG). Dessen Leistung wurde allerdings nur noch Alexey Shved (13 Punkte) und James Augustine (11 Punkte, 7 Rebounds) ebenbürtig flankiert.

Vor allem litt Moskau unter einer schrecklichen Leistung aus der Distanz (3/23 3FG), während die Gastgeber 63 Prozent aus dem Feld warfen, 25 Assists durch die eigenen Reihen schickten und von der Foullinie einen fast perfekten Abend erwischten (8/9 FT). Um der Deutlichkeit des Spiels noch mehr Ausdruck zu verleihen. Das 65:50 im dritten Viertel war die kürzeste Führung, die Barca seit Anfang des zweiten Viertels zu verzeichnen hatte.

Brose Baskets Bamberg (1-1) - Zalgiris Kaunas (0-2) 96:63 (BOXSCORE)

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