Die Bayern legten ein gutes zweites Viertel hin, in dem sie den Albatrossen nur 14 Zähler erlaubten, doch nach der Pause kam Berlin zurück. Ein 15:4-Lauf gestaltete das Spiel wieder offen, doch in der Schlussphase war München hellwach und die bessere Mannschaft. Nach dem 82:82-Unentschieden im Hinspiel reicht der Sieg zum Einzug ins Viertelfinale.
Die aufgeheizte Atmosphäre vom Sonntag war auf dem Spielfeld nicht wiederzufinden. Die Spieler verhielten sich trotz der Rivalität äußerst professionell. Einzig die Münchener Zuschauer pfiffen bei jedem Foul der Berliner, doch das ist bei Alba und Bayern bekanntlich nichts Ungewöhnliches.
Der Gegner des FCBB im Viertelfinale heißt Galatasaray Istanbul. Die Türken gewannen gegen Euroleague-Absteiger Pinar Kasiyaka nach einem engen Hinspiel im zweiten Duell deutlich mit 93:65. Die erste Partie in der Runde der letzten Acht findet in zwei Wochen statt.
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Vor dem Tip-Off: Die Bayern starten das Schicksalsspiel mit Justin Cobbs, Anton Gavel, Paul Zipser, Deon Thompson und John Bryant. Sasa Obradovic lässt Kikanovic und Wohlfahrt-Bottermann auf der Bank und bringt zu Beginn Jordan Taylor, Akeem Vargas, Dragan Milosavljevic, Kresimir Loncar und Mitchell Watt.
6.: Dieses Mal gelingt Berlin der bessere Start. Die Intensität der Gäste ist deutlich höher - und auch offensiv läuft es gut. Milosavljevics Dreier und Watts Zonen-Action bringen die Albatrosse in Front. 13:5.
9.: Der FCB ist jetzt auch in der Partie. Alex Renfroe mit fünf schnellen Punkten, anschließend vollendet Daniel Mayr per Dreipunktspiel. Und Bayern geht zum ersten Mal in Führung - 17:15.
14.: Die Linie der Schiedsrichter ist - positiv formuliert - undurchsichtig. Die Bayern haben früh fünf Teamfouls und nach dem sechsten holt sich Cobbs auch noch ein T wegen Meckerns ab. Savanovic vollendet per Jumper im Fastbreak, Loncar antwortet von Downtown - 30:26 FCB.
19.: Jetzt verliert Berlin von Minute zu Minute Schwung. Zipser mit dem schönen Midrange-Jumper im 1-on-1, dann vergrößert er das Polster der Münchener an der Linie. Watt steigt zum Slam hoch, doch die Krake Paul ist da und blockt den Dunkversuch! 42:29 Bayern.
24.: Bryant muss mit dem fünften Foul raus. Ist das die Chance für Berlin? Wohlfahrt-Bottermann macht vor, wie es geht und nagelt den Dunk von Mayr ans Brett. Vorne wühlen sich Kikanovic und Wobo durch. Nur noch 44:48 aus Berliner Sicht.
28.: Kuriose Situation am Anschreibetisch: Anzeigetafel in der Halle und Statistik der Eurocup-Offiziellen stimmen in Bezug auf die Foulanzahl nicht überein. Nun werden die fehlenden Fouls gesucht und wie schon im Hinspiel verzögern technische Probleme das Spiel. Berlins Lauf wird dadurch unterbrochen. 52:50 Bayern.
30.: Und der FCB ist wieder da! Zwei Fastbreaks bringen schnelle Punkte für Renfroe und Thompson, anschließend nagelt Watt einen ganz wichtigen Dreier für Berlin durch die Reuse. Mit zwei Freebies stellt Bryce Taylor auf 60:54 für München.
35.: Das Spiel ist offen! Kikanovic findet Milosavljevic für drei, Taylor beantwortet Gavels Dreier aus der Ecke mit einem schönen Layup - 65:62 FCB.
40: Zipser steigt mit Selbstbewusstsein hoch und trifft den langen Zweier, Taylor findet Gavel für den Layup am Ende der Shotclock. Das ist starkes Ball Movement. Berlin vergibt mehrere Würfe und erneut ist es Zipser, der Loncars Leger blockt. Savanovic macht nach Renfroes Dreier den Deckel drauf - Bayern gewinnt, Alba ist draußen! Endstand: 84:75.
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Der Star des Spiels: Paul Zipser. Die wichtigen Aktionen kamen vom deutschen Nationalspieler. Agierte überaus überlegt und war stets unter Kontrolle. Blockte zwei sichere Korberfolge der Berliner und hatte Vertrauen in seinen Wurf. Zusätzlich zu seinen 10 Punkten spielte er gute Defense und sammelte 5 Rebounds und 2 Assists. Ebenfalls stark: Anton Gavel und Dusko Savanovic.
Der Flop des Spiels: Alex King. Durfte in der zweiten Hälfte starten, doch rechtfertigte keine einzige seiner 16 Minuten. Der Kapitän der Berliner nahm nur einen einzigen Wurf und hatte keinerlei Anteil am Spiel. Ebenfalls schwach: Kresimir Loncar (3/8 FG, 2 Rebounds, 2 Turnover).
Das fiel auf:
- Wie schon am vergangenen Sonntag handelte sich Big John schnell zwei Fouls ein. Dieses Mal schon nach 80 Sekunden. Gerade drei Minuten waren in der zweiten Hälfte gespielt, da kassierte Bryant Foul Nummer vier. Seltsamerweise ließ Pesic ihn auf dem Parkett und wenige Sekunden später bekam er den fünften Pfiff und konnte duschen gehen.
- So sah der junge Daniel Mayr recht viele Minuten - und er machte seine Sache in Hälfte eins gut. Allerdings ging Berlin nach der Pause zweimal über Groß und Loncar sowie Wohlfahrt-Bottermann setzten sich gegen den Youngster durch. Danach spielte Bayern mit Thompson und Savanovic mit kleinerer Aufstellun.
- Die Offense von Alba war lange einfallslos und wenig strukturiert. Kaum ein Spielsystem hatte einen vernünftigen Ausstieg und das Team von Sasa Obradovic scorte häufig mit Einzelaktionen. Bayern hingegen arbeitete mit vielen Hand-Offs und lief clevere Cuts.
- München hatte seine Stärken vor allem in und um die Zone. Die Zweier fielen besonders vor der Pause hochprozentig (63 Prozent), während es von Downtown nicht wirklich klappen wollte (4/21 Dreier). Gleiches galt aber auch für Berlin (6/20 Dreier).
- An der Linie ließen die Albatrosse einige einfache Punkte liegen. 68 Prozent Freiwurfquote sind einfach zu wenig. Bayern verwandelte deutlich effizienter (81 Prozent) und hatte zudem 13 Freebies mehr als die Gäste. Diese Aggressivität gab letztendlich den Ausschlag zugunsten des FCB, der den Sieg einfach mehr wollte.
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