Es hat nicht sollen sein. Die Bamberger krönen eine fantastische Saison in der Euroleague mit einem Sieg gegen den Favoriten aus Vitoria. Doch die Bilanz von sieben Siegen und sieben Niederlagen ist am Ende knapp nicht gut genug für die Playoffs.
Gegen die direkten Konkurrenten mit gleicher Bilanz, Real Madrid und Khimki Moskau, verloren die Baskets aber den direkten Vergleich und schieden somit hauchdünn aus dem Wettbewerb aus.
Gegen Laboral waren es vor allem Daniel Theis (21 Punkte, 9/12 FG), Darius Miller (19 Punkte, 6 Rebounds, 3 Assists) und eine starke Vorstellung von Downtown, die Bamberg den Sieg bescherten. Auch ein starker Jaka Blazic (19 Punkte, 7/10 FG, 6 Rebounds) konnte die Pleite für Laboral nicht verhindern.
Die Reaktionen:
Darius Miller (Baskets): "Das war ein großartiges Spiel für uns. Wir haben mit einer Menge Energie gespielt und das hat funktioniert. Wir kamen raus und wollten einfach hart spielen. Wir wollen alles geben und das haben wir getan. Wir wollten kämpfen. Wir haben uns in der Euroleague ziemlich gut verkauft. Nun haben wir noch die BBL, in der wir spielen. Und darauf liegt nun unser Fokus."
Andrea Trinchieri (Coach Baskets): "Ich genieße es. Ich bin unglaublich stolz, Coach dieser Jungs zu sein. Es gibt leider keine Hoffnung mehr, der Traum ist ausgeträumt. Es war eine unglaubliche Reise, auf der wir viel gelernt haben. Wir haben gegen die besten Teams aus Europa gespielt, wir haben gekämpft und niemals aufgegeben. Die Gruppe war sehr, sehr hart und wir haben am Ende die gleiche Bilanz wie Real Madrid und vielleicht sogar eine bessere als Olympiacos. Wir müssen verstehen, was es braucht, um den nächsten Schritt zu machen. Jeden Morgen, an dem ich aufgewacht bin, war ich glücklich, weil ich wusste, dass meine Spieler in der Halle alles versuchen werden, um über ihre Grenze zu gehen."
Der SPOX-Spielfilm:
Vor dem Tip-Off: Wie so oft rotierte Andrea Trinchieri ein wenig durch. Dieses Mal durften Zisis, Wanamaker, Miller, Harris und Melli von Beginn an ran. Für die Basken starteten Darius Adams, Adam Hanga, Davis Bertans, Kim Tillit und Ilmane Diop.
1. Viertel: Der Dreier fiel von Beginn an für die Bamberger und half ihnen, eine frühe Führung aufzubauen. Die Offense lief auf Hochtouren und es ging fast alles rein. Die Einwechslung von Center-Hüne Ioannis Bourousis änderte zwar die Struktur des Spiels, nicht aber die klare Sache auf dem Scoreboard.
2. Viertel: Die Baskets spielten enorm effizient im Halfcourt und beschäftigten Bourousis gut. So war er offensiv kaum ein Faktor - auch, weil Daniel Theis und Co. physisch stark dagegenhielten. Die 20-Punkte-Führung schmolz ein wenig, da Hanga und Adams kurzzeitig ihren Rhythmus fanden. Doch ein weiterhin konzentriertes Spiel und ein spektakulärer Dreier mit dem Halbzeit-Buzzer von Miller zerstreute die leisen Zweifel an einer Schwächephase schnell wieder.
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3. Viertel: Bamberg hielt den Fuß auf dem Gaspedal und das Tempo hoch. Adams feuerte aus allen Lagen, aber seine Entscheidungen waren oft zweifelhaft. Einige Freiwürfe brachten Vitoria wieder etwas heran, aber die Gäste strahlten keine große Energie mehr aus, um das Spiel zu drehen.
4. Viertel: Laboral spielte seinen Stiefel runter undbrachte noch ein paar Würfe im Korb unter. Bamberg hatte immer eine gute Antwort parat und ließ die Spanier gar nicht erst in Schlagdistanz kommen. Dennoch kochten die Emotionen wenige Minuten vor dem Ende aufgrund der sehr physische geführten Duelle noch einmal hoch. Ein verdienter Sieg für die Baskets
Bamberg vs. Laboral: Hier geht's zum BOXSCORE
Der Star des Spiels: Daniel Theis. Allein seine Defense gegen den dominanten Center des Wettbewerbs hätte schon für die Auszeichung zum Spieler des Spiels gereicht. Dass Theis auch noch alle seine Dreier traf und 21 Punkte (9/12 FG) sowie 4 Rebounds auflegte, war die Kirsche auf der Torte. Ebenfalls stark: Darius Miller.
Der Flop des Spiels: Darius Adams. Als guter Schütze darf man den Spalding schon mal fliegen lassen - aber das, was Adams machte, war nicht wirklich zielführend. Viele Angriffe schloss der Guard überhastet mit einem schwierigen Dreier ab. 3 Treffer bei 12 Versuchen standen für ihn am Ende zu Buche.
Das fiel auf:
- Im zweiten Viertel versuchte Laboral, viel über Bourousis zu gehen, doch Bamberg hielt defensiv enorm gut dagegen. Offensiv verwickelten sie den Center immer wieder in Pick and Rolls die er mit seiner fehlenden Beweglichkeit nicht gut verteidigen konnte. Die sich dadurch öffnenden Räume nutzen die Baskets konsequent aus.
- Sehr auffällig war der Unterschied in der Intensität und der Reboundarbeit. Bamberg entschied das Duell unter den Brettern deutlich für sich (38:23) - ein klares Zeichen dafür, dass das Team von Trinchieri diesen Sieg einfach mehr wollte als Laboral.
- Vor allem in der ersten Halbzeit knipste Bamberg von Downtown die Lichter aus, am Ende stand eine überragende Dreierquote von 60 Prozent. Ohne die 18 Turnover wäre der Sieg wohl noch deutlicher ausgefallen
- Die Heimstärke der Bamberger sorgte auch im letzten Spiel des Top 16 für große Begeisterung bei den Zuschauern. Einzig Champion Real Madrid und ZSKA Moskau konnten in der gesamten Euroleague-Saison bei Bamberg gewinnen - wobei das Real-Spiel nicht in Freak City, sondern in Nürnberg stattfand. Alle anderen Heim-Partien gingen an die Bamberger. Richtig stark!
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