Scorpions ringen weiter nach Luft

SID
Die Hannover Scorpions benötigen einen Kraftakt, um auch in Zukunft wider jubeln zu können
© Getty

Nach dem Ausstieg von Arena-Eigner Günter Papenburg kämpft der deutsche Meister Hannover Scorpions weiter um seine Existenz.

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Meister Hannover Scorpions kämpft mit einem Alleingang ums Überleben in der Deutschen Eishockey Liga (DEL), doch die Zukunft des Klubs hängt nach wie vor am seidenen Faden.

Klub-Boss Günter Papenburg begrüßte zwar die ohne ihn geplante Initiative zur Rettung der Scorpions, drohte aber weiter mit der Lizenzrückgabe. Sollten beim Meister tatsächlich die Lichter ausgehen, wäre das ein Desaster für die krisengeplagte DEL.

"Der Aufruf an die Fans und Sponsoren ist zu begrüßen, allerdings ist das allein noch nicht die Rettung. Wenn sich aber eine breitere Öffentlichkeit zu den Scorpions bekennt, wird das sicher Einfluss auf meine Entscheidung haben", sagte Papenburg.

Der 70-Jährige wollte die Mannschaft am Dienstagabend über den Stand der Dinge informieren.

Rettung in Eigenverantwortung geplant

Zuvor hatten die Vereinsverantwortlichen beim Trainingsauftakt bekannt gegeben, auf eigene Faust einen letzten Rettungsversuch starten zu wollen.

"Wir werden jetzt einen Schlachtplan erstellen und versuchen, die Löcher eigenständig zu stopfen. Der Verein soll wieder mehr auf eigenen Beinen stehen. Das ist von uns als Signal gedacht, aber es wird ein harter Kampf", sagte Geschäftsführer Marco Stichnoth.

Man hoffe, dass Papenburg ihnen "ein paar Tage Luft lässt, damit wir Fakten schaffen können", erklärte Stichnoth. Man wolle versuchen, durch zusätzliche Sponsoren, einen besseren Kartenverkauf und Einsparungen das Finanzloch in Höhe von etwa zwei Millionen Euro zu stopfen.

Hoffen auf den Dauerkartenverkauf

Bis zum kommenden Montag, so der Plan, muss der Dauerkartenverkauf signifikant ansteigen. Ansonsten ist das Aus des Meisters besiegelt.

Dies wollen auch die Spieler verhindern, damit sie wie geplant zum Saisonauftakt am 3. September beim EHC Wolfsburg für Hannover auflaufen können.

"Der Meistertitel hat uns zusammengeschweißt. Wir wollen etwas zurückgeben. Wir können uns auch vorstellen, dass wir die Tickets persönlich zu den Fans bringen", sagte Kapitän Tino Boos. Einen freiwilligen Gehaltsverzicht wie schon vor der vergangenen Saison schloss Boos jedoch aus.

Finale Verhandlungen am Mittwoch

Wesentlich besser stünden die Chancen auf eine Rettung, wenn sich Klubchef Papenburg mit der Stadt und dem Hauptsponsor auf eine Beteiligung an der Besitz- und Betreibergesellschaft für die Arena einigen würde.

Am Mittwoch soll es zwischen dem Arena-Eigner, Hannovers Oberbürgermeister Stephan Weil, Niedersachsens Wirtschaftsminister Jörg Bode und Vertretern des Sponsors zu finalen Verhandlungen kommen.

Eine Lizenzrückgabe wäre für die DEL der vorläufige Tiefpunkt der Chaoswochen. Zuvor hatten sich bereits die Frankfurt Lions wegen Verbindlichkeiten in Höhe von 4,4 Millionen Euro zurückgezogen.

Mit den Kassel Huskies, die von der DEL nach der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens ausgeschlossen worden waren, kämpft die Liga derzeit erbittert vor Gericht.

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