Die Slowakei hat Gold-Potenzial

Florian Regelmann
29. April 201113:23
Die Slowaken um Topstar Marian Gaborik wollen bei der Heim-WM nach Gold greifenGetty
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Die WM in der Slowakei startet mit dem deutschen Auftaktspiel gegen Russland (16 Uhr im LIVE-TICKER). Wer ist der Topfavorit auf den Titel? Wo steht Deutschland? Das Power-Ranking gibt einen Überblick über die Kräfteverhältnisse und klärt auf, welche NHL-Stars dabei sind.

1. Kanada

Nach dem brutal enttäuschenden siebten Platz im vergangenen Jahr ist Team Canada auf Wiedergutmachung aus. Hinzu kommt, dass der letzte Titel (2007) jetzt auch schon ein Weilchen zurück liegt. Die Ahornblätter haben ein Team zusammen, das nach Gold klingt. Einziger Wermutstropfen ist das Fehlen des verletzten Taylor Hall, aber auch ohne den Super-Rookie der Oilers wimmelt es nur so von Jungstars.

Die Defense ist mit Leuten wie Brent Burns, Dion Phaneuf, Luke Schenn und Alex Pietrangelo hochkarätig besetzt - und im Sturm wird es noch besser. Angeführt von Rick Nash, dem WM-MVP 2007, hat Coach Ken Hitchcock massig Firepower zur Verfügung. Jason Spezza, John Tavares, Chris Stewart, Matt Duchene, Jordan Eberle, Jeff Skinner, Andrew Ladd - Kanada wird nur schwer zu stoppen sein. Im Tor ist man mit James Reimer, der sich zum Maple-Leafs-Goalie der Zukunft entwickelt hat, auch bestens aufgestellt.

Player to watch: Jeff Skinner. Es spricht eine Menge dafür, dass der NHL-Rookie-of-the-Year in der Slowakei aufzocken wird. Skinner ist nur 1,80 Meter groß, aber der 18-Jährige kann fliegen. Hat eine überragende Saison für die Hurricanes gespielt (31 Saisontore).

2. Russland

Ilya Kovalchuk (Russland)GettyNach zwei WM-Titeln in Folge verpassten die Russen 2010 den Three-Peat. Und dabei hatten sie im vergangenen Jahr den Luxus, dass die Superstars Alexander Ovechkin und Evgeni Malkin zur Verfügung standen. Das ist in diesem Jahr nicht der Fall. Coach Slava Bykov hat seinen Kader so zusammengestellt, wie man das von ihm kennt. Als eine Mischung aus NHL und KHL. Jungs, die Tore schießen können, gibt es mehr als genug.

Ilya Kovalchuk ist der unumstrittene Superstar, aber auch Nikolai Kulemin, Youngster Aleksandr Burmistrov und Ex-NHL-Spieler wie Maxim Afinogenov, Alexander Radulov und Aleksey Morozov versprühen Glanz. Interessant und ganz entscheidend wird sein, welche Leistung die Russen auf der Goalie-Position bekommen werden. Evgeni Nabokov fiel zuletzt nur noch dadurch auf, dass er keinen Bock hatte, für die Islanders zu spielen. Aber die Russen setzen auf Nabokov und haben deshalb sogar auf Ilya Bryzgalov verzichtet.

Player to watch: Ilya Kovalchuk. Der 100-Millionen-Dollar-Mann hat eine enttäuschende Saison bei den New Jersey Devils hinter sich, ist aber nach eigenen Angaben nach einem Florida-Urlaub bereit für eine große WM.

3. Slowakei

Dass die Slowaken viermal in Folge das Viertelfinale verpasst haben, kann man getrost vergessen. Es geht immer darum, was für eine Mannschaft sie zusammen haben. Bei den Olympischen Spielen 2010 war die Slowakei mit allem am Start, was Rang und Namen hatte. Und schon waren sie am Ende ganz knapp an einer Medaille dran (4. Rang). Für die erste Heim-WM in der Geschichte haben die Slowaken noch einmal alle verfügbaren Stars zusammengetrommelt. Marian Gaborik? Dabei. Marian Hossa? Dabei. Pavol Demitra? Dabei. Miroslav Satan? Dabei? Jozef Stümpel? Dabei. Jaroslav Halak? Dabei. Das Playoff-Aus der Rangers und Blackhawks hat den Slowaken perfekt in die Karten gespielt.

Mit Halak hat Coach Glen Hanlon einen Hexer im Tor. Falls Lubomir Visnovsky (68 Scorerpunkte in der NHL) noch zum Team stößt, hätte die Slowakei auch noch den besten Verteidiger der WM überhaupt - und dazu kommt jede Menge Talent im Sturm. Kommen die Slowaken mit dem Druck zurecht, ist absolut alles möglich. Dass sie in Bestbesetzung irre aufzocken können, haben sie schon oft genug bewiesen.

Player to watch: Marian Gaborik. Er hat eine schlimme Zeit hinter sich. Der Rangers-Stürmer war in den Playoffs eine einzige Enttäuschung und musste in New York heftige Kritik einstecken. Er wird froh sein, sich den Frust von der Seele schießen zu können.

4. Tschechien

Dass Tschechien als amtierender Weltmeister in der Slowakei antreten würde, hätte sich vor der WM in Deutschland auch niemand denken können. Die Goldmedaille kam total überraschend. Es ist auch nicht von der Hand zu weisen, dass es einen Abwärtstrend gegeben hat. Die Tschechen verfügen nicht mehr über einen so großen Pool an starken Talenten wie in der Vergangenheit. Für die aktuelle WM bedeutet das aber nichts.

Tschechiens Kader ist gut genug, um wieder ganz vorne mitzuspielen. Mit Ondrej Pavelec hat Coach Alois Hadamczik einen Goalie, der ein Spiel alleine entscheiden kann. Die Verteidigung wird von Marek Zidlicky und Karl Rachunek (punktbester Defender in der KHL) geführt - und im Sturm gibt es nicht nur den ewigen Jaromir Jagr. Patrik Elias, Martin Havlat, Milan Michalek und Jakub Voracek sind zum Beispiel auch noch da. Die Tschechen darf man nie abschreiben.

Player to watch: Jaromir Jagr. Und er ist natürlich wieder dabei. Jagr hat eine starke Saison für Omsk absolviert und ist mit 39 Jahren immer noch topfit. Und er bleibt eine Attraktion, wenn er aufs Eis geht.

5. Finnland

Die Finnen sind wohl die unangenehmste Mannschaft aller Top-Nationen. Sie haben nicht die besten Einzelspieler, aber als Team funktionieren die Suomi eigentlich immer hervorrragend. Deshalb sind sie auch nahezu immer vorne mit dabei. Für den WM-Titel hat es zwar in ihrer Geschichte erst einmal gereicht, aber Halbfinal-Teilnahmen zu sammeln ist ein finnisches Hobby. Viermal in Folge erreichte Finnland die Runde der letzten vier, ehe die Serie bei der WM 2010 brach.

Zu beachten sind sie aber natürlich auch in diesem Jahr wieder. Auch wenn nicht viele große Namen aus der NHL mit von der Partie sind. Unumstrittener Star im Team ist Wild-Captain Mikko Koivu, Unterstützung kommt vor allem von Tuomo Ruutu, Jarkko Immonen und dem 19-jährigen Jungstar Mikael Granlund. Prunkstück wird wieder die Defensive mit einem überragenden Goalie sein. Petri Vehanen hat in der KHL bärenstark gehalten und ist vielleicht momentan der beste Torhüter außerhalb der NHL.

Player to watch: Mikko Koivu. Der Center hat mit Minnesota bekanntlich die Playoffs verpasst und vertreibt sich die Zeit beim Nationalteam. Aber nicht nur dort. Koivu trat kurz vor der WM auch noch seinen Pflicht-Dienst bei der finnischen Armee an.

6. Schweden

Loui Eriksson (Schweden)GettyNachdem die erfolgsverwöhnten Tre Kronor dreimal in Folge eine Medaille verpasst hatten, holten sie bei der WM 2010 durch einen Sieg gegen Deutschland im Spiel um Platz drei immerhin Bronze. Auch in der Slowakei soll es wie immer bei den Schweden eine Medaille geben. Ob das aber klappt?

Der neue Nationaltrainer Per Märts hat zwar zweifellos eine talentierte Mannschaft zusammen, aber sie muss schon sehr durch Kompaktheit und durch das Kollektiv überzeugen. Denn im Vergleich zu anderen Teams fehlt so ein bisschen die Star-Power. Viel hängt im Sturm an Loui Eriksson, Patrik Berglund und Magnus Pääjärvi. In der Verteidigung werden wieder alle Augen auf Oliver Ekman-Larsson gerichtet sein. Der 19-Jährige ist Schwedens Super-Verteidiger der Zukunft und hat in dieser Saison in Phoenix erste NHL-Luft geschnuppert.

Im Tor ist Rangers-Star Henrik Lundqvist nicht beim Team, das Vertrauen gehört Erik Ersberg, der Ufa zum KHL-Titel führte. Sein Backup ist Victor Fasth, in der abgelaufenen Saison der beste Keeper in der schwedischen Liga.

Player to watch: Loui Eriksson. Der 25-Jährige hat in den letzten drei NHL-Jahren insgesamt 92 Tore für die Dallas Stars geschossen und ist mit Abstand Schwedens gefährlichster Stürmer.

7. Schweiz

Die Schweiz hat sich jetzt schon seit Jahren als Top-8-Nation etabliert, das Viertelfinale ist bei jeder WM Pflichtprogramm. Auch die Tatsache, dass die Eidgenossen bei der WM 2010 gegen das DEB-Team ausschieden, kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass Deutschland grundsätzlich weit vom Level der Schweiz entfernt ist.

In der Vorbereitung hat die Schweiz unter anderem Russland und Tschechien schon geschlagen - an einem guten Tag kann das Team von Sean Simpson jeden Topfavoriten nicht nur gefährden, sondern ihn auch in die Knie zwingen. Und das mit einer Mannschaft, die fast ausschließlich aus Spielern aus der Schweizer Liga besteht. Da NHL-Stars wie Mark Streit und Jonas Hiller verletzt fehlen, steht mit Verteidiger Luca Sbisa (Anaheim) nur ein NHL-Legionär im Team, Yannick Weber (Montreal) könnte noch folgen. Das Torwart-Duo mit Starter Tobias Stephan und Backup Leonardo Genoni ist top, dazu verfügt die Schweiz über vier ausgeglichene Blöcke. Die Mannschaft ist läuferisch Extraklasse, Zweifel gibt es aber immer wieder an der Toughness.

Player to watch: Ivo Rüthemann. Nur 1,73 Meter groß, inzwischen 34 Jahre alt - aber vor allem immer noch verdammt gut. Rüthemann bildet zusammen mit seinen Berner Klubkollegen Ryan Gardner und Martin Plüss die Top-Reihe der Schweizer.

8. USA

Die US-Boys sind die Wundertüte. Das hat sich im Eishockey so eingebürgert. Im vergangenen Jahr ging es mal eben in die Abstiegsrunde - Rang 13 wurde es am Ende. Eine Katastrophe und eigentlich unfassbar. In den letzten zehn Jahren hat die USA nur ein einziges Mal eine Medaille geholt, 2004 gab es Bronze. Sonst ging meistens überhaupt nichts.

Und wenn man sich den Kader anschaut, spricht viel dafür, dass das Viertelfinale für das Team von Scott Gordon das höchste der Gefühle sein wird. Die Torhüter heißen Ty Conklin und Al Montoya. Mittelprächtig. Im Sturm tummelt sich kein einziger echter Star, es ist eine Ansammlung von NHL-Rollenspielern, ein paar College-Boys und dann ist da noch Russland-Legionär Yan Stastny. Vielleicht kann Rangers-Rookie Derek Stepan etwas reißen. Am ehesten macht aber noch die Verteidigung Mut.

Player to watch: Cam Fowler. Der 19-Jährige hat in seiner Rookie-Saison in Anaheim 40 Scorerpunkt gesammelt und ist eines der größten Verteidiger-Talente, das die NHL seit langem gesehen hat. Und mit dem 21-jährigen Kevin Shattenkirk (St. Louis) hat die USA gleich noch ein aufregendes Verteidiger-Ausnahmetalent in der Slowakei am Start.

Platz 9-16: Deutschland und der Rest der Welt

9. Deutschland

Der vierte Platz bei der Heim-WM war ein Eishockey-Märchen, das für immer unvergessen bleiben wird, aber dieses Märchen ist Vergangenheit. Ob es noch einmal passieren wird, das Deutschland in einem WM-Halbfinale gegen Russland bis zur 32. Minute führt und bis zur 59. Minute ein Remis hält? Wohl kaum. Es ist Zeit für Realismus. Und realistisch betrachtet, geht es für das DEB-Team in der Slowakei nur darum, den Gang in die Abstiegsrunde zu vermeiden.

Gegen Russland und den Gastgeber wird nichts zu holen sein, Slowenien muss dann geschlagen werden. Einfach wird das nicht, denn das Team von Uwe Krupp ist objektiv betrachtet nicht so stark wie bei der Heim-WM. Christian Ehrhoff und Marcel Goc sind nicht dabei - auch Dennis Seidenberg kann das Team nicht verstärken. Ein herausragender Dennis Endras im Tor, eine kompakte Defensive, Fighten bis zum Umfallen - und mit ein bisschen Scheibenglück vorne die nötigen Tore schießen. Ein anderes Rezept gibt es für das deutsche Team nicht. Die Zwischenrunde ist Pflicht, aber zu mehr wird es kaum reichen.

Player to watch: Andre Rankel. 9 Tore und 18 Scorerpunkte in 12 Playoff-Spielen! Der Eisbären-Stürmer war der Garant für den Titel von Berlin, jetzt muss er auch mal im DEB-Trikot treffen. Denn da ist seine Bilanz ziemlich mau (3 Tore in 49 Spielen).

10. Weißrussland

Die Weißrussen haben seit Jahren das gleiche Problem wie Deutschland. Wenn es optimal läuft, ist der Viertelfinal-Einzug schon mal drin, aber tendenziell ist eher schon in der Zwischenrunde Schluss.

Im Prinzip spielt auch in der Slowakei nicht Weißrussland, sondern Dynamo Minsk ergänzt mit ein paar Verstärkungen. Immer noch dabei ist der in Deutschland bestens bekannte Torwart-Veteran Andrei Mezin.

Player to watch: Mikhail Grabovski. Er ist gemeinsam mit Andrei Kostitsyn, der nach dem Playoff-Aus der Canadiens auch noch zur WM kommen wird, der große Star der Weißrussen. Der 27-Jährige, übrigens in Potsdam geboren, hat seine bislang beste NHL-Saison hinter sich. 29 Tore schoss Grabovski für Toronto.

11. Dänemark

Die Dänen waren neben den Deutschen die Story der WM 2010. Nach Siegen gegen Finnland und die USA zog Dänemark erstmals in der Geschichte ins Viertelfinale ein, ehe dort gegen Schweden Endstation war.

Dass Dänemark im Eishockey immer stärker wird, zeigt zum Beispiel die Tatsache, dass der junge Nicklas Jensen in diesem Jahr aller Voraussicht nach beim NHL-Draft in der ersten Runde gezogen werden wird. Mit Frans Nielsen, Peter Regin, Lars Eller, Jannik Hansen und Mikkel Boedker hat Dänemark aktuell schon fünf richtig gute NHL-Cracks. Ihr Problem in der Slowakei: Bis auf Boedker ist diesmal keiner dieser Jungs dabei.

Player to watch: Mikkel Boedker. Da die anderen NHL-Stars fehlen, liegt viel Verantwortung auf den jungen Schultern von Boedker. Der 21-jährige Stürmer, 2008 an Position acht von den Phoenix Coyotes gepickt, muss treffen, wenn Dänemark am Viertelfinale schnuppern will.

12. Norwegen

Die überraschend starken Norweger verpassten im letzten Jahr nur ganz knapp das Viertelfinale, sie haben sich fest in der A-Gruppe etabliert und werden auch dieses Mal nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Man könnte ihnen sogar fast das Viertelfinale zutrauen, wenn da nicht eine ganz bittere Absage wäre. Norwegens großer Star Patrick Thoresen, einer der absoluten Topscorer in der KHL, ist aus familiären Gründen nicht dabei.

Da sich Rangers-Stürmer Mats Zuccarello auch noch die Hand gebrochen hat und ebenfalls ausfällt, sieht es im Sturm ziemlich mau aus. Ex-Augsburg-Stürmer Mathis Olimb gehört noch zu den Hoffnungsträgern.

Player to watch: Ole-Kristian Tollefsen. Der beinharte Verteidiger, der inzwischen sein Geld in Schweden verdient, hat NHL-Erfahrung (Columbus, Philadelphia) und muss dafür sorgen, dass Norwegens Defensive stabil steht. Tollefsen ist bekannt für seine harten Hits - und fighten kann er auch.

13. Lettland

Alleine wegen ihrer Fans, die bei jeder WM eine unglaubliche Stimmung verbreiten, ist Lettland eine Bereicherung. Auch wenn es in den letzten fünf Jahren nur einmal für das Viertelfinale gereicht hat.

Da Gruppengegner Norwegen einen Tick stärker scheint, droht Lettland die Relegation, aber dort sollte der Klassenerhalt kein Problem darstellen. Fast die komplette Mannschaft besteht aus Spielern von Dinamo Riga.

Player to watch: Herberts Vasiljevs. Der Krefelder ist einer der wenigen Letten, die nicht in Riga spielen. Für die Pinguine spielte Vasiljevs mal wieder eine bärenstarke Saison, jetzt ist er auch im Nationalteam wie so oft ein Schlüsselspieler.

14. Frankreich

Die Franzosen sind erneut für die Abstiegsrunde gebucht. Im vergangenen Jahr konnten Les Bleus den Worst Case durch einen knappen Sieg gegen Italien verhindern, auch in der Slowakei werden sie wieder kämpfen müssen.

Mit Laurent Meunier aus Straubing gehört ein DEL-Akteur zum Kader, interessantester Stürmer ist aber Stephane Da Costa. Der 21-Jährige steht bei den Ottawa Senators unter Vertrag und hat im April seine ersten NHL-Spiele gemacht.

Player to watch: Cristobal Huet. Der Goalie war zu seinen Montreal-Zeiten vor vier Jahren noch ein All-Star in der NHL, aber inzwischen verdient der 35-Jährige sein Geld in der Schweiz. Huet hat das Zeug, Frankreich vor dem Abstieg zu bewahren.

15. Österreich

Die Österreicher müssen schauen, dass sie ein Jahr nach ihrem Aufstieg nicht sofort wieder in die B-Gruppe runtergehen. Das Beste, was Österreich passieren konnte, war das Playoff-Aus der Buffalo Sabres. Dachte man. Denn dadurch hätte Superstar Thomas Vanek zum Team stoßen können. Vanek wollte auch kommen und hatte schon zugesagt, aber dann bekam er von den Sabres völlig unerwartet doch keine Freigabe. Ganz ganz bitter.

Grund soll eine langwierige Verletzung des Mittelfingers sein. Die beiden anderen NHL-Stars, Michael Grabner und Andreas Nödl, stehen auch nicht zur Verfügung. Auf der Goalie-Position könnte es zudem Probleme geben, da werder Reinhard Divis noch Bernhard Brückler dabei sind. Das Team von Bill Gilligan wird kratzen und beißen müssen, um irgendwie dem Abstieg zu entgehen.

Player to watch: Thomas Koch. Wo soll die Offense herkommen? Vielleicht noch von Koch, dem besten österreichischen Scorer (71 Punkte) in der heimischen Liga.

16. Slowenien

Der Aufsteiger kommt als Nummer 19 der Welt zur WM und ist damit rein von der Papierform her der erste Abstiegskandidat. Wenn die Slowenen Kings-Superstar Anze Kopitar mit an Bord hätten, wäre die Angst vor ihnen gleich viel viel größer, aber da Kopitar verletzt fehlt, scheint der Abstieg fast nicht vermeidbar. Zumal mit Red-Wings-Talent Jan Mursak ein weiterer wichtiger Spieler nicht spielen kann.

Es mangelt schlicht und ergreifend an Klasse und Erfahrung im Team von Matjaz Kopitar. Unterschätzen darf Deutschland die Slowenen deshalb aber nicht. Das ist auch klar.

Player to watch: Marcel Rodman. Zusammen mit seinem Bruder David ist der 29-Jährige, der mal ein Jahr in Krefeld gespielt hat, noch die größte Nummer in Sloweniens Sturm.

Der Spielplan der Eishockey-WM in der Slowakei