Nürnberg: 0 Punkte, 19 Gegentore!

SID
Ice-Tigers-Goalie Patrick Ehelechner verhinderte in München eine höhere Niederlage
© Getty

Die ersten vier Spieltage der neuen DEL-Saison sind absolviert und kein Team ist so miserabel gestartet wie die Nürnberg Ice Tigers. Andreas Brockmann wurde bereits entlassen. An der Spitze liegt ein punktgleiches Quintett.

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Fünf punktgleiche Mannschaften zieren nach dem zweiten Spiel-Wochenende die Tabellenspitze der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Sowohl Hamburg und Ingolstadt als auch Meister Berlin mussten ihre ersten Niederlagen quittieren. Der Knaller des Wochenendes war allerdings die Trainerentlassung bei den Nürnberg Ice Tigers. Nach der 2:8-Derbyniederlage gegen Ingolstadt musste Andreas Brockmann am Samstag seinen Platz räumen.

Gewinner des Wochenendes

Adler Mannheim: Die Kurpfälzer kommen ins Rollen. Nach dem durchwachsenen Auftakt am ersten Wochenende trumpften die Adler jetzt groß auf. Sie gewannen nicht nur beide Spiele, sondern taten dies mit guten Leistungen gegen zwei Topteams. Am Freitag schlug die Mannschaft von Trainer Harold Kreis den Meister und Favoriten aus Berlin 4:2. Nach 0:2-Rückstand kamen die Adler im Mittelabschnitt energisch aus der Kabine und schossen die Eisbären mit vier Toren innerhalb von 15 Minuten vom Eis. Mike Glumac traf doppelt. Am Sonntag waren die Adler beim ungeschlagenen ERC Ingolstadt zu Gast und triumphierten erneut. In der umkämpften und hochklassigen Partie hieß es am Ende 5:3 für die Gäste. Vor allem die Sturmreihe um die Neuzugänge Lehoux, Magowan und Ullmann drückte dem Spiel den Stempel auf. Vier der fünf Tore gingen auf das Konto dieses Trios. Den entscheidenden Treffer zum 4:3 erzielte allerdings Nationalspieler Nikolai Goc.

EHC München: Jetzt klappt's auch in der Wiesnzeit für die bayerischen Landeshauptstädter. Dem überraschend klaren 5:2 in Düsseldorf ließ der EHC ein knappes 2:0 gegen die angeschlagenen Nürnberger folgen. In Düsseldorf führte der EHC schon klar mit 5:0, ehe man noch zwei Düsseldorfer Treffer zuließ. Clarke mit zwei Vorlagen, sowie Ulmer und Buchwieser (jeweils ein Tor) erarbeiteten sich Bestnoten, aber auch die beiden Torhüter wussten am Wochenende zu gefallen. In Düsseldorf hielt Sebastian Elwing was zu halten war, gegen die Ice Tigers war es dann Jochen Reimer, der den ersten Shutout der noch jungen Saison feiern konnte. Mit neun Punkten aus vier Spielen mischt der EHC ganz vorne mit.

Straubing Tigers: Dem Null-Punkte Wochenende zu Saisonbeginn ließen die Niederbayern ein Sechs-Punkte Wochenende folgen. Trainer Dan Ratushny hatte es schon angekündigt, dass er sich von den ersten beiden Niederlagen nicht beirren lassen wird. "Wenn wir weiter so arbeiten, werden wir auch belohnt", lautete seine Devise. Die Belohnung folgte schnell. Am Freitag gelang den Tigers ein beeindruckender 3:1-Erfolg bei den starken Iserlohn Roosters. Und auch am Sonntag gingen die Straubinger als Sieger vom Eis - 4:1 gegen Krefeld. Daniel Sparre und Calvin Elfring trafen in beiden Spielen.

Hannover Scorpions: Auch die Hannover Scorpions ließen am Wochenende aufhorchen und feierten zwei (knappe) Erfolge. In Krefeld behielten die Scorpions die Nerven und gewannen im Penaltyschießen mit 2:1. Scott King verwandelte den entscheidenden Versuch. Auch am Sonntag gelang King der Siegtreffer. Im prestigeträchtigen Nordderby gegen die bisher ungeschlagenen Hamburg Freezers hieß es am Ende 4:3 für die Skorpione. Nationalkeeper Dimitri Pätzold verdiente sich in beiden Spielen Bestnoten.

Verlierer des Wochenendes

Thomas Sabo Ice Tigers: Man weiß gar nicht, wo man anfangen soll bei den schlechten Nachrichten aus Nürnberg. Die Ice Tigers bleiben auch nach vier Spielen auf dem letzten Platz. Null Punkte und schon 19 Gegentore stehen auf dem Konto der Franken. Nach der Bankrotterklärung am Freitag - 2:8 im Derby gegen Ingolstadt - wurde Trainer Andreas Brockmann gefeuert. Am Sonntag gab es dann die zweite Derby-Pleite. Das 0:2 in München war letztendlich vom Ergebnis her noch schmeichelhaft. Torhüter Patrick Ehelechner und der Torpfosten verhinderten mehrfach eine höhere Niederlage. Wer die Ice Tigers retten soll, steht schon fest: Peter Draisaitl. Fraglich ist aber, ob eine deutliche Kehrtwendung mit dieser Mannschaft überhaupt noch möglich ist.

Eisbären Berlin: Überraschend ohne Punkte blieb der Meister an diesem Wochenende. Die Niederlage in Mannheim - trotz 2:0-Führung - konnte man vielleicht noch verschmerzen, aber zuhause gegen Iserlohn hatten sich erneut über 14.000 Zuschauer in der O2 World deutlich mehr versprochen. Trotz 51 Schüssen gelang es den Eisbären nicht, den starken Gästekeeper Sebastien Caron mehr als zweimal zu überwinden. Die Entscheidung zugunsten der Roosters fiel in den letzten sieben Spielminuten. Drei Treffer von York, Fretter und Spina sicherten den 4:2-Sieg der Gäste und ließen einen enttäuschten Don Jackson zurück. "Ein Null-Punkte-Wochenende ist immer schlecht. Wir waren einfach nicht konzentriert genug. Jetzt müssen wir zur Ruhe kommen und unseren Rhythmus wiederfinden", analysierte der Eisbären-Dompteur.

Krefeld Pinguine: Die Probleme der Pinguine sind mehr verletzungsbedingter Natur, aber die Ergebnisse sind ähnlich wie in Nürnberg. Nur ein Punkt steht bisher auf dem Konto der Krefelder. Der wurde am Freitag bei der 1:2-Heimniederlage im Penaltyschießen gegen Hannover errungen. Kapitän Herberts Vasiljevs fehlt an allen Ecken und Enden. Auch Boris Blank und Patrick Hager konnten bisher noch kein Spiel absolvieren. Neuzugang Ben Ondrus musste an diesem Wochenende ebenfalls passen. So gab es auch in Straubing nichts zu holen. Eine deutliche und nicht unverdiente 1:4-Niederlage stand letztendlich auf dem Papier.

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