Bei den Toren von Marcus Kruger (2. Minute), Viktor Stalberg (27.), Erik Karlsson (29.), Niklas Persson (43.) und Johan Franzen (49.) wurden am Mittwochabend die immensen Schwächen im deutschen Defensivverhalten sichtbar - die verbesserte Chancenauswertung im Angriff, die zu den Treffern von Philip Gogulla (20.) und Patrick Reimer (38.) führte, verkam dabei zur Makulatur.
Für die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) sieht es nach der dritten Niederlage in Folge düster aus: Um die Chance auf den Einzug ins Viertelfinale zu wahren, muss gegen Dänemark am Samstag (16.15 Uhr/Sport1) unbedingt ein Sieg folgen. Bitter für das deutsche Team: Im Verlauf des zweiten Drittels musste Nikolai Goc verletzt vom Eis - ob und wie lange der Verteidiger ausfällt, blieb zunächst ungewiss.
Teils haarsträubende Scheibenverluste
Nur 77 Sekunden dauerte es, bis Endras zum ersten Mal enttäuscht seine Maske hob: Kruger war um das deutsche Tor herumgeschlichen und testete den Goalie, der wieder für Dimitrij Kotschnew im Kasten stand, aus kurzer Distanz. Endras parierte den Schuss, war beim zweiten Versuch des Stürmers aber schließlich ohne Chance.
Die DEB-Auswahl verfiel nach dem frühen Gegentor in Schockstarre und konnte von Glück reden, dass die Schweden ihre zahlreichen Möglichkeiten so leichtfertig vergaben. Wenn Deutschland im ersten Drittel überhaupt einmal vor dem Tor von Viktor Fasth auftauchte, lag das lediglich an den teils haarsträubenden Scheibenverlusten der "Tre Kronor".
Schweden nur kurz beeindruckt
Nach einem kuriosen Überzahlspiel der Schweden schien lediglich die Höhe der Niederlage noch fraglich. Dann bewies Felix Schütz, der noch gegen Lettland und Russland auf der Tribüne gesessen war, dass der Bundestrainer mit seiner Aufstellung keinen Fehler gemacht hatte.
Der Kölner leitete mit seinem Alleingang in die schwedische Hälfte den Ausgleich ein: Über Alexander Barta und Kai Hospelt gelangte der Puck zu Gogulla, der buchstäblich mit der Schlusssirene des ersten Drittels den Ausgleich erzielte - eine kurze Beratung seitens der Schiedsrichter folgte, das Tor zählte.
Die Skandinavier zeigten sich allerdings nur kurz beeindruckt vom Überraschungstreffer der Deutschen und fuhren nach wenigen Minuten im zweiten Drittel wieder gefährliche Angriffe.
Die erneute Führung durch Stalberg nach gekonntem Querpass von Niklas Hjalmarrson und das 3:1 im Überzahlspiel durch Karlssons Treffer von der blauen Linie folgten konsequenterweise. Reimers Anschlusstreffer blieb Ergebniskosmetik, weil Persson und Franzen die Lektion vor 11.500 Zuschauern im Stockholmer Globen komplettierten.