2.897 Zuschauer sahen eine deutlich stärkere deutsche Mannschaft als noch bei der 2:3-Niederlage gegen Lettland. Im Kampf um die wichtigen Punkte für den Einzug ins Viertelfinale trifft Deutschland bereits am Mittwoch (20.15 Uhr/Sport1) auf die Gastgeber aus Schweden.
"Wir hatten das ganze Spiel über gute Chancen. Man müsste nur mal einen reinmachen. Dann würde das schon ganz anders aussehen", sagte Flügelstürmer Kai Hospelt (Grizzly Adams Wolfsburg) und ergänzte: "Ich denke, dass das heute kein Spaziergang für die Russen war."
Wie schon gegen Lettland mussten Felix Schütz (Kölner Haie) und Andre Rankel auf der Bank Platz nehmen. "Er ist ein bisschen angeschlagen und braucht noch ein, zwei Tage", erklärte Kölliker das Fehlen des Stürmers vom deutschen Meister Eisbären Berlin. Im Tor setzte der Bundestrainer auf Dimitrij Kotschnew, der in der russischen Profiliga KHL von 2008 bis 2012 unter anderem bei Lokomotive Jaroslawl bereits Erfahrungen mit dem schnellen Spiel des Rekordweltmeisters sammeln konnte.
Ein Tor zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt
Köllikers Wutausbruch im Training schien bei den Spielern Eindruck hinterlassen zu haben. Zwar blieben die Russen über weite Strecken die klar dominante Mannschaft, die Verteidiger des DEB-Teams standen aber deutlich sicherer als noch gegen Lettland. Erst in der sechsten Minute kam NHL-Superstar Jewgeni Malkin zur ersten großen Chance, nachdem er sich hinter dem deutschen Tor vorbei geschlichen hatte.
Im Verlauf des ersten Drittels kam Deutschland immer besser ins Spiel, beide Teams lieferten sich zeitweise einen Schlagabtausch auf Augenhöhe. Aber eben nur zeitweise: Jewgeni Kusnetsow feuerte in der 18. Minute einen Warnschuss gegen die Latte von Kotschnews Tor, kurz darauf zappelte der Puck dann hinter dem Goalie im Netz: Jewgeni Medwedew zog von der blauen Linie ab, Scherdew fälschte den Schuss unhaltbar ab. Neun Sekunden standen da noch auf der Uhr.
Tereshenko versetzt Todesstoß
Die litt allerdings deutlich weniger als befürchtet: Mit aller Kraft stemmte sich das Team gegen die drohende Niederlage und erkämpfte sich immer wieder gute Chancen, bevor Tereschenko dem deutschen Team im Überzahlspiel auf 2:0 erhöhte.
Letztlich fehlte Deutschland zwar die Abgebrühtheit, um an die 2:0-Sensation aus dem vergangenen Jahr anknüpfen zu können und den zweiten Sieg im 39. WM-Spiel gegen Russland zu erringen - die gezeigte Leistungssteigerung macht dennoch Hoffnung für die verbleibenden Spiele der deutschen Mannschaft.